Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung, Bauberatung
04.10.2021

Oft hört man von einer schädlichen Wirkung durch den sogenannten Elektrosmog. Obwohl die tatsächlichen Auswirkungen auf die Gesundheit vielfach diskutiert werden, steht es außer Frage, dass eine Abschirmung gegenüber elektromagnetischer Strahlung als erstrebenswerte Risikovorsorge in vielen Fällen empfehlenswert sein kann.

Ursachen elektromagnetischer Strahlung und deren Abschirmung

Die Elektrifizierung ist aus der Kommunikation, der Arbeit oder dem Haushalt nicht mehr wegzudenken. Flächendeckende Stromversorgung, Mobilfunknetze oder Internetverbindung gehören mittlerweile zum Standard in besiedelten Regionen. Sendemasten in unmittelbarer Umgebung des Hauses oder individuelle Sensibilität gegenüber elektromagnetischer Strahlung, können Abschirmungsmaßnahmen erforderlich machen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der elektromagnetischen Abschirmung von Gebäuden. Die Strategien zur Minimierung der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern reichen von baulichen Maßnahmen bis hin zu individuellen Schutzvorrichtungen.

Arten elektromagnetischer Abschirmung

Beim Bau oder der Sanierung eines Hauses kann man verschiedene Maßnahmen setzen, um die elektromagnetische Belastung zu reduzieren bzw. abzudämpfen. Bauliche Maßnahmen können spezielle Abschirmfarben, Gewebe oder Folien beinhalten, die in Wände, Decken und Böden eingearbeitet werden, um Räume oder ganze Gebäude vor äußeren elektromagnetischen Feldern zu schützen. Solche Materialien enthalten in der Regel Metallpartikel, die elektromagnetische Wellen reflektieren oder absorbieren können. Üblich sind beispielsweise auch Maßnahmen im Rahmen der Haustechnik. Stromleitungen und Steckdosen können in Form geschirmter Varianten verbaut werden oder ein sogenannter Netzfreischalter kann in bestimmten Räumen, wie beispielsweise im Schlafzimmer, dafür sorgen, die Leitungen komplett auszuschalten. Mittels spezieller Installationen für Internetleitungen und den Computer kann die Belastung weiter reduziert werden. Unter diesem Aspekt ist beispielsweise eine Kabelverbindung dem W-LAN vorzuziehen oder dieses zumindest bei Nichtbenutzung auszuschalten.

Möchte man elektromagnetische Strahlung, welche von außen ins Gebäude eindringen kann, reduzieren, müssen die Baumaterialien und Bauelemente entsprechend gewählt werden. Wenn es um Fenster und Türen geht, gibt es beispielsweise eigene Arten von Verglasungen, Beschichtungen oder die Verwendung spezieller Vorhänge, welche abschirmend wirken. Um die Wände abzuschirmen, gibt es spezielle Trockenbauplatten sowie Wandbeschichtungen. Die Trockenbauplatten verfügen über eine spezielle Beschichtung mit Schirmwirkung. Als Wandbeschichtungen werden beispielsweise Armierungsgewebe aus Metall eingesetzt, welche so wie die Trockenbauplatten miteinander verbunden und geerdet werden müssen, um wirksam zu sein. Es existieren aber auch spezielle Tapeten, Wandfarben oder Putze, welche bis zu einem gewissen Grad schirmend wirken.

Worauf bei elektromagnetischer Abschirmung zu achten ist

Zu beachten ist allerdings, dass der effektive Schutz vor elektromagnetischer Strahlung eine genaue Analyse der jeweiligen Strahlungsquellen und -intensitäten voraussetzt. Nicht jedes Material ist für jede Art von Strahlung gleich gut geeignet. Zum Beispiel benötigt man zur Abschirmung von niederfrequenten Feldern, wie sie etwa von elektrischen Leitungen ausgehen, andere Materialien als zur Abschirmung von hochfrequenten Feldern, wie sie bei Mobilfunkanwendungen auftreten. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Installation solcher Abschirmsysteme fachgerecht erfolgt, um tatsächlich eine Reduzierung der Strahlung zu erreichen. Eine unsachgemäße Anbringung kann nicht nur wirkungslos, sondern in manchen Fällen sogar kontraproduktiv sein, indem sie beispielsweise die Strahlung an unerwünschte Stellen umleitet.

Neben den physischen Abschirmungsmaßnahmen wird auch ein bewusster Umgang mit Technologie empfohlen, wie etwa das Nutzen von Lautsprecherfunktionen oder Headsets zur Minimierung der Nähe des Kopfes zu Mobiltelefonen oder das Ausschalten von WLAN-Geräten, wenn diese nicht in Gebrauch sind. Die Debatte um die gesundheitlichen Auswirkungen von Elektrosmog wird weiterhin von verschiedenen wissenschaftlichen und öffentlichen Stellen geführt, wobei die Forschung zu den langfristigen Effekten von elektromagnetischer Strahlung auf die Gesundheit noch nicht abschließend ist. Dennoch erscheint es für viele Menschen als sinnvoller Schritt, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die persönliche Exposition zu begrenzen. Ein regionaler Architekt, Elektriker oder Baumeister kann Sie individuelle zu Ihrem Vorhaben beraten und Ihnen bei der Umsetzung helfen. Für nähere Informationen zu Baupreisen nutzen Sie unseren Baukostenrechner.

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