Auswirkungen auf die Raumluftqualität, Sonstige
05.10.2021

Die Qualität der Innenraumluft ist von großer Bedeutung, da man in Europa die meiste Zeit in Innenräumen verbringt. Sowohl Zuhause als auch im Arbeitsumfeld möchte man sich nicht nur wohlfühlen, sondern auch ein gesundes Innenraumklima vorfinden. Dieses Klima wird von verschiedensten Faktoren beeinflusst, auf die man mehr oder weniger Einfluss nehmen kann.

Einflussfaktoren auf das Innenraumklima

Ob man sich in einem Raum wohlfühlt oder es als unbehaglich empfindet, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Natürlich kann es individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen werden, ob es zum Beispiel zu warm, zu dunkel oder zu laut in einem Raum ist, aber neben diesen subjektiven Empfindungen gibt es objektive Behaglichkeitsgrenzen. Je nach Nutzung des Raumes und in Abhängigkeit davon, wer sich darin aufhält, können diese Richtwerte variieren. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Raumluftqualität, und durch bewusste Entscheidungen und Maßnahmen können wir sie verbessern.

Zu den Faktoren, welche sich auf das Innenraumklima und in weiterer Folge auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken, zählen unter anderem folgende Parameter:

  • verwendete Baumaterialien
  • Auslüftezeit des Gebäudes
  • Bauweise
  • chemische und organische Schadstoffe (z.B. Asbest, Schimmelsporen,…)
  • Staubbelastung
  • Strahlung (z.B. Radon, Sendemasten,…)
  • Verhältnis von Tages- und Kunstlicht
  • Lärmbelastung (z.B. Nähe zur Autobahn oder Kinderspielplatz)
  • Luftfeuchtigkeit
  • Frischluftzufuhr

Auf viele dieser Parameter hat man beispielsweise in einer Mietwohnung wenig Einfluss, aber man kann zum Beispiel mit diszipliniertem Lüftungsverhalten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Raumluft leisten. Durch regelmäßiges Lüften oder den Betrieb einer gut gewarteten kontrollierten Wohnraumlüftung können Schadstoffe, zu hohe Luftfeuchtigkeit oder auch Staub aus den Räumlichkeiten abtransportiert und die Raumluftqualität erheblich verbessert werden. Einige Zimmerpflanzen gelten ebenso als Schadstofffilter und verbessern das Raumklima nicht nur, indem sie die Luft reinigen, sondern auch durch das Stück Natur, welches man durch diese in den Innenraum holt. So können Pflanzen in Büros als stressreduzierend und konzentrationsfördernd empfunden werden.

Details zu den Einflussfaktoren

Im Folgenden gehen wir näher auf die möglichen Einflussfaktoren ein und geben Tipps, wie diese optimiert werden können.

Baumaterialien & Auslüftezeit

Die Auswahl der Baumaterialien kann erhebliche Auswirkungen auf die Raumluftqualität haben. Schadstofffreie Materialien und Produkte mit geringen Emissionen sollten bevorzugt werden. Achten Sie auf entsprechende Gütesiegel und Zertifizierungen. Neue Gebäude oder frisch renovierte Räume sollten ausreichend gelüftet werden, um Baumaterialgerüche und Schadstoffe abzubauen. Eine längere Auslüftezeit ist bei Neubauten oder nach größeren Renovierungen ratsam.

Bauweise

Die Bauweise eines Gebäudes beeinflusst das Innenraumklima. Zum Beispiel kann eine hohe Luftdichtigkeit den Luftaustausch reduzieren und zu Feuchtigkeitsproblemen führen. Eine gute Wärme- und Schalldämmung kann hingegen für ein angenehmeres Innenraumklima sorgen.

Chemische und organische Schadstoffe

Vor allem bei älteren Gebäuden kann es zu einer Belastung mit Schadstoffen wie Asbest oder Formaldehyd kommen. Schadstoffe wie Asbest, Schimmelsporen und flüchtige organische Verbindungen (VOCs) können die Raumluftqualität beeinträchtigen. Eine regelmäßige Überprüfung und Sanierung von Schadstoffquellen ist notwendig, um ein gesundes Innenraumklima zu gewährleisten.

Staubbelastung

Staub kann die Raumluftqualität beeinträchtigen, insbesondere für Allergiker. Regelmäßiges Staubwischen und Reinigen von Oberflächen sowie der Einsatz von Luftreinigern können helfen, die Staubbelastung zu reduzieren. Eine hohe Staubbelastung kann Allergien und Atemwegserkrankungen begünstigen, während Schimmelsporen und Bakterien zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Strahlung

Strahlung von Radon, Sendemasten oder anderen Quellen kann die Raumluftqualität beeinflussen. Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Gas, das aus dem Boden austreten und so in Gebäude gelangen kann. Wenn Radon in zu hoher Konzentration vorhanden ist, kann es gesundheitsschädlich sein. Maßnahmen zur Verringerung der Strahlenbelastung, wie eine Radonsanierung oder der Einsatz von Abschirmmaterialien, können das Innenraumklima verbessern.

Verhältnis von Tages- und Kunstlicht

Das richtige Verhältnis von Tageslicht und Kunstlicht beeinflusst das Innenraumklima. Tageslicht wirkt sich positiv auf die Stimmung aus und sollte, wenn möglich, bevorzugt werden. Beim Einsatz von Kunstlicht sollte auf eine ausgewogene und augenfreundliche Beleuchtung geachtet werden.

Lärmbelastung

Lärmbelastung von externen Quellen wie Autobahnen, Fluglärm oder Kinderspielplätzen kann sich negativ auf das Raumklima auswirken, indem sie Stress und Schlafstörungen verursacht. Schalldämmende Maßnahmen wie die Installation von Schallschutzfenstern oder die Verwendung von schallabsorbierenden Materialien können helfen, die Lärmbelastung zu reduzieren.

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst das Innenraumklima und sollte idealerweise zwischen 40% und 60% liegen. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Schimmelbildung begünstigen, während zu trockene Luft die Schleimhäute reizt. Luftbefeuchter oder -entfeuchter können eingesetzt werden, um das optimale Feuchtigkeitsniveau aufrechtzuerhalten.

Frischluftzufuhr

Die Raumbelüftung ist entscheidend für eine gute Raumluftqualität. Regelmäßiges Lüften, auch in der kalten Jahreszeit, sorgt für den notwendigen Luftaustausch und beugt Schimmelbildung vor. Insbesondere in modernen, dicht gebauten Gebäuden kann es zu einem Mangel an frischer Luft kommen, was zu einem schlechten Raumklima führen kann. Hier kann der Einsatz von Lüftungsanlagen helfen, die eine kontrollierte Frischluftzufuhr gewährleisten. Der Luftaustausch in Wohnräumen ist wichtig, um Schadstoffe, Feuchtigkeit und verbrauchte Luft abzutransportieren. Eine gute Lüftungspraxis, wie Stoßlüften oder Querlüften, und der Einsatz von Lüftungsanlagen tragen dazu bei, die Raumluftqualität zu verbessern.

Weiterführende Infos & Kosten

Durch das Bewusstsein der verschiedenen Einflussfaktoren und die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Raumluftqualität können wir ein gesundes Innenraumklima schaffen. Die Wahl der richtigen Baumaterialien, eine angemessene Lüftungspraxis, die Kontrolle von Schadstoffquellen und die Anpassung von Licht- und Lärmverhältnissen sind nur einige der Schritte, die dazu beitragen, eine gesunde und angenehme Umgebung in Innenräumen zu gewährleisten. Weitere Informationen zum Thema Luftaustausch in Wohnräumen finden Sie in unserem Artikel Fensterlüftung oder Lüftungsanlage. Lassen Sie sich von einem Innenarchitekten oder Wohnraumgestalter individuell beraten. Unser Baukostenrechner bietet Ihnen die Möglichkeit nach unterschiedlichen und erwarteten Kosten für Ihre Bauvorhaben zu suchen.

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