Bauen im Bestand

Möglichkeiten im Bestandsbau

Es existieren sehr viele Bestandsimmobilien, welche aufgrund ihres Alters nicht mehr modernen Ansprüchen der Nutzung und Nachhaltigkeit entsprechen. Durch das Bauen im Bestand kann der Wert eines Gebäudes erhalten beziehungsweise sogar gesteigert werden. Neben einer Modernisierung spielen auch Instandhaltung und Instandsetzung sowie Umbau, Wiederaufbau und bauliche Erweiterungen im Bestandsbau eine wesentliche Rolle. Dabei gilt es zu unterscheiden, ob ein Gebäude aus den letzten Jahrzehnten auf ressourcenschonende Art und Weise modernisiert oder ob ein jahrhundertealtes, historisches Bauwerk erhaltend saniert werden soll, ohne dabei den baugeschichtlichen Hintergrund zu ruinieren. Bei erhaltenswerten Bauten sollte jedoch nicht nur an die Gebäude der Gründerzeitviertel gedacht werden, denn beispielsweise können auch alte landwirtschaftliche Höfe mit entsprechendem Wissen und Können umgebaut und saniert werden, um modernen Ansprüchen gerecht zu werden und dennoch das besondere Flair der Vergangenheit zu erhalten.

Vorhandene Gebäudestrukturen nutzen

Ebenso hat der Dachausbau wesentlich an Bedeutung gewonnen, da dieser eine höherwertige Nutzung bereits vorhandener Baustrukturen zum Beispiel als Wohn- oder Bürofläche ermöglicht. Die Nachnutzung größerer Gebäudestrukturen, wie Fabriks- oder Lagerhallen, ist in den letzten Jahren ebenfalls bedeutsamer geworden. Durch diese Nutzungsänderung, wo beispielsweise aus einer ehemaligen Industriehalle moderne Wohnlofts entstehen, wird Wohnraum geschaffen, ohne weitere Grünflächen durch Neubauten zu versiegeln.

Bestandsaufnahme

Plant man eine bestehende Immobilie umzubauen, unterscheidet sich dies wesentlich von der Planung eines Neubaus. Denn während man bei einem Neubau viele Freiheiten hat, um die eigenen Vorstellungen zu realisieren, muss man sich bei einem Bestandsobjekt an den vorhandenen Vorgaben orientieren. Aus diesem Grund sollte man sich bereits vor dem Kauf einer Bestandsimmobilie über die eigene Kompromissbereitschaft im Klaren sein und eventuell zur Besichtigung eine fachkundige Person mitbringen, welche darüber aufklären kann, ob gewisse Vorstellungen überhaupt umsetzbar sein werden. Diese kann eventuell auch eine Abschätzung notwendiger Sanierungsmaßnahmen geben, um in weiterer Folge zusätzlich anfallende Kosten abschätzen zu können. Im Rahmen einer genauen Bestandsaufnahme sollte erfasst werden, wie gut die vorhandene Bausubstanz ist, ob die Statik des Gebäudes beispielsweise eine Vergrößerung der Fensterflächen oder ein Entfernen gewisser Wände zulässt oder, ob bereits erkennbare */, Feuchtigkeitsschäden und mangelhafte Dämmung vorhanden sind.

Eine Erfassung der harten Fakten kann die erste Freude am entdeckten Bestandsobjekt schnell dämpfen und die tatsächlich zu erwartenden Kosten rasant in die Höhe treiben. Umso wichtiger ist es, bereits vor dem Kauf der Immobilie, diese genau unter die Lupe zu nehmen. Wird im Rahmen der Bestandsaufnahme nichts gefunden, was der Realisierung der Wünsche im Wege steht, kann mit der Planung für den Bau im Bestand begonnen werden.

Vorteile beim Bauen im Bestand

Wie bereits erwähnt liegt einer der wesentlichen Vorteile vom Bestandsbau darin, dass bereits vorhandene Gebäudestrukturen für höherwertige Zwecke umgebaut werden können und es zu keiner zusätzlichen Versiegelung von Flächen kommt. Zudem können aus bestehenden Objekten zum Teil ressourcenschonend und im Sinne der Nachhaltigkeit neue Lebensräume realisiert werden. Aber auch für private Bauherren ergibt sich ein wichtiger Aspekt, nämlich im Vergleich zum Kauf eines noch nicht errichteten Neubaus, kann man das Bestandsobjekt betreten, die Räumlichkeiten besichtigen und sich dadurch die zukünftige Planung bereits besser vorstellen. Zudem sieht man bereits das bestehende Umfeld des Gebäudes, welches bei einem Altbau meist relativ fertig realisiert ist. Hingegen lässt es sich in einer völlig neu konzipierten Wohngegend kaum abschätzen, ob künftig auf allen Seiten des eigenen Hauses ebenfalls gebaut werden wird und die erst schöne Aussicht nun jene des neuen Nachbarn ist.

Fest steht jedenfalls, dass das Bauen im Bestand auch in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen wird, um Bestandsimmobilien nachhaltig, wirtschaftlich und gleichzeitig innovativ an moderne Ansprüche anzupassen und neuen Raum zu schaffen.

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Ihr Baucheck-Team