Dachstuhl und Dachformen, Holzbau, Zimmerei
30.04.2021

Dächer und deren Form und Neigung können in verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich aussehen, da diese aus der regionalen Bautradition entstanden sind. Im Mittelmehrraum zum Beispiel ist das Flachdach zu Hause, da dort weniger Niederschlag vorhanden ist als in den Alpenregionen, wo üblicherweise das steile Dach anzutreffen ist.

Der Dachstuhl und die Dachformen

Ein Dachstuhl ist das tragende Gerüst eines Daches, das je nach Dachform und Konstruktion unterschiedlich gestaltet sein kann. Es gibt viele verschiedene Dachformen, die je nach Region, klimatischen Bedingungen, Bauweise und persönlichem Geschmack variieren. Als Laie unterscheidet man meist schlichtweg zwischen Flach- und Steildach. Bei Steildächern lassen sich jedoch noch etliche weitere Varianten an Dachformen unterscheiden. Die verschiedenen Dachformen werden im Folgenden kurz erklärt und auf Skizzen veranschaulicht.

Die wesentlichsten Dachformen

Das Satteldach ist die einfachste Form eines Steildaches. Es besteht aus zwei Dachflächen über einem rechteckigen Grundriss. Diese sehr verbreitete Dachform hat somit zwei geneigte Flächen, die an der höchsten, horizontalen Kante, dem First, zusammenstoßen. Ein Satteldach ist in Regionen mit viel Niederschlag und/oder Schneefall häufig anzutreffen.

Das Pultdach sieht aus wie ein halbes Satteldach und hat somit nur eine Dachfläche sowie nur eine Entwässerungsseite. Ein Pultdach hat also nur eine geneigte Fläche und ist oft bei Anbauten oder modernen Architekturstilen zu finden.

Das Walmdach weist vier Dachflächen und eine umlaufende Traufe in gleicher Höhe auf. Es eignet sich nicht für flache Dächer. Bei einem Walmdach sind alle vier Seiten geneigt und laufen oben zusammen. Dieser Dachtyp bietet einen guten Schutz gegen Wind von allen Seiten.

Skizze Dachformen 1

Das Krüppelwalmdach ist eine Kombination aus Walm- und Satteldach.

Ein Zeltdach ist eine Spezialform des Walmdaches, da es über einem quadratischen Grundriss gebaut wird. Ein Zeltdach hat vier gleich geneigte Dachflächen, die in einem Punkt zusammenlaufen. Es ist typisch für Türme oder bestimmte regionale Bauweisen.

Das Mansarddach – auch als geknicktes Walmdach bezeichnet – verfügt über gebrochene Dachflächen. Dadurch wird der Dachraum vergrößert, um beispielsweise die Bewohnbarkeit des Dachgeschoßes zu verbessern. Das Mansarddach wird auch französisches Dach genannt und hat also abgeknickte Dachflächen, sodass der untere Teil der Dachfläche steiler ist als der obere.

Skizze Dachformen 2

Für große Hallen wird gerne das Sheddach eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Folge ungleichmäßiger Satteldächer oder halber Tonnendächer. Diese Dachart bietet eine günstige Lichtführung.

Das Tonnendach verfügt über eine zylindrisch gekrümmte Oberfläche, weshalb es sich vorwiegend für Blechdeckungen eignet.

Kuppel- oder Turmdächer sind ähnlich wie Zeltdächer, allerdings ohne First. Sie werden über regelmäßigen Grundrissen gebaut.

Beim Kreuzdach handelt es sich um zwei ineinandergreifende Satteldächer über einem quadratischen Grundriss.

Die Wahl der Dachform

Die Wahl der Dachform kann davon abhängen, wie der Raum unter dem Dach genutzt werden soll. So bietet ein Satteldach oder ein Mansarddach mehr Platz für Wohnräume unter dem Dach als ein Pult- oder Flachdach. Das Flachdach, Sheddach oder wenig geneigte Dächer werden vor allem für großflächige Gebäude eingesetzt, welche verhältnismäßig niedrig sind. Die Dachform trägt wesentlich zum Erscheinungsbild des Bauwerks bei und sollte daher gut überlegt werden. Laut ÖNORM B 2220 werden Dächer mit einer Neigung von bis zu 12° als Flachdächer bezeichnet. Bei einer Neigung zwischen 12° und 45° handelt es sich um mäßig steile Dächer und erst darüber um tatsächliche Steildächer.

Für nähere Informationen zu diesem Thema kontaktieren Sie einen Dachdecker vor Ort, der Sie bei Ihrem konkreten Bauvorhaben beraten kann. Sie können auch unseren Baukostenrechner nutzen, um erste ungefähre Informationen zu den Preisen und Kosten rund um Dächer zu erhalten.

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