Nach der Definition haben Flachdächer eine Neigung von weniger als 10°. Manche Quellen gehen von einer Neigung von maximal 5° aus. Prinzipiell werden sich jedoch die meisten Bauherren weniger mit der Definition des Flachdaches beschäftigen und sich eher der Frage widmen, ob sie ein Flachdach für ihr Haus bauen sollen oder nicht.
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Flachdach Aufbau und Gestaltung
Ein Flachdach hat im Vergleich zu einem herkömmlichen Steildach einige Vor- und Nachteile. Bevor man sich für ein Flachdach entscheidet, sollte man sich daher ausführlich über die verschiedenen Aspekte informieren. Beim Aufbau eines Flachdachs unterscheidet man zwischen Warmdach- und Umkehrdachaufbauten. Bei einem Warmdachaufbau befindet sich die Dämmung unterhalb der Abdichtung, wodurch das Dach besser isoliert ist. Bei einem Umkehrdach hingegen befindet sich die Dämmung über der Abdichtung, was den Vorteil hat, dass die Abdichtung vor UV-Strahlung und mechanischen Belastungen geschützt wird. Die Entscheidung für einen bestimmten Aufbau hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel den statischen Gegebenheiten des Gebäudes und den gewünschten Eigenschaften des Dachs.
Lichtkuppeln und Flachdachfenster sind ein weiterer Teil der Gestaltungselemente eines Flachdachs. Diese bieten Tageslichteinfall und sorgen für eine angenehme Atmosphäre im Gebäude. Zudem können sie auch als RWA-Anlagen (Rauch- und Wärmeabzugsanlagen) genutzt werden, um im Brandfall Rauch und Hitze schnell abzuführen.
Gefälle des Flachdachs
Ein wichtiger Aspekt beim Flachdach ist das Gefälle. Da ein Flachdach nicht komplett flach sein kann, wird ein minimaler Neigungswinkel benötigt, damit das Regenwasser abfließen kann. Üblicherweise spricht man von einem Mindestgefälle für das Flachdach von etwa 2% oder etwas mehr. Eine Dachentwässerung ist dabei jedenfalls unerlässlich, um Staunässe zu vermeiden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Gefälle zu erreichen, zum Beispiel durch eine Dachneigungsdämmung oder eine Gefälledämmung.
Die Abdichtung des Flachdaches
Das Abdichten des Flachdaches ist von großer Bedeutung, da das Dach durch die geringe Neigung anfälliger für Feuchtigkeit und Undichtigkeiten ist. Üblicherweise kommt bei der Flachdachabdichtung Bitumen zum Einsatz, das in mehreren Lagen in Bitumendichtbahnen verlegt und mit Flüssigbitumen bestrichen werden kann. Bitumen ist wasserdicht und gut zu verarbeiten, weshalb es bei Flachdächern oft zum Einsatz kommt. Bei sorgfältiger Verarbeitung und Verlegung sind die Bitumenbahnen üblicherweise zwischen 30 bis 40 Jahre dicht. Alternativ dazu gibt es auch Kunststoffabdichtungen oder Dachbahnen aus PVC. Wichtig bei der Abdichtung ist, dass sie fachgerecht ausgeführt wird, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Sollte Ihr Flachdach undicht sein, ist eine Notentwässerung des Flachdaches schnell sicherzustellen und man sollte einen Fachmann so bald wie möglich zur Besichtigung heranziehen.
Dachbegrünung
Eine weitere Möglichkeit, das Flachdach zu gestalten, ist die Dachbegrünung. Hierbei wird auf dem Dach eine Vegetationsschicht angelegt, die das Dach vor Witterungseinflüssen schützt und zusätzlich eine Wärmedämmung bietet. Zudem kann eine Dachbegrünung zu einer ökologischen Aufwertung des Gebäudes beitragen. Allerdings ist eine Dachbegrünung aufwendiger und teurer in der Umsetzung als eine herkömmliche Abdichtung.
Umsetzung und Kosten von Flachdächern
In der ÖNORM B 3691 wird die Planung und Dachabdichtung konkretisiert, nach welchen Vorgaben sich die meisten Handwerker richten, um eine fachgemäße und hochwertige Umsetzung des Flachdaches zu gewährleisten. Bereits bei der Planung des Flachdachs sollten alle Gestaltungselemente, wie Lichtkuppeln, Dachfenster oder der Wunsch einer Dachbegrünung berücksichtigt werden. Lassen Sie sich von Ihrem Flachdachspezialisten vor Ort bezüglich einer fachgemäßen Umsetzung für das Flachdach beraten. Die Ausführung des Flachdaches wird je nach Material und notwendigen Bauarbeiten für das jeweilige Projekt unterschiedlich ausfallen.
Preis und Kosten beim Flachdach
Die Materialkosten variieren je nachdem, welches Material für das Flachdach gewählt wird. Bitumenbahnen sind beispielsweise eine preisgünstige Variante, während eine Dachbegrünung oder eine aufwendige Metallkonstruktion deutlich teurer sein können. Auch die Dämmung ist ein wichtiger Kostenfaktor, da eine gute Dämmung nicht nur für den Energieverbrauch wichtig ist, sondern auch für den Schallschutz. Die Kosten für die Dämmung können je nach Art und Stärke der Dämmung stark variieren. Zusätzlich können noch Kosten für Extras wie z.B. eine Lichtkuppel oder ein Flachdachfenster anfallen. Insgesamt lassen sich daher keine pauschalen Aussagen zu den Kosten eines Flachdachs machen. Zur groben Orientierung kann man aber mit circa 100 EUR pro Quadratmeter bei der Umsetzung eines Flachdaches rechnen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Flachdach durchaus seine Vorteile hat, wie zum Beispiel eine platzsparende Bauweise und eine Möglichkeit der Nutzung als Dachterrasse oder zur Dachbegrünung. Allerdings erfordert ein Flachdach auch eine sorgfältige Planung und Ausführung, um mögliche Probleme mit Feuchtigkeit und Undichtigkeiten vorab auszuschließen.
Ihr Baucheck-Team