Das Umkehrdach, Flachdach
25.05.2021

Die Konstruktion eines Umkehrdaches ist ähnlich wie die des konventionellen Warmdachs. Wie der Name bereits verrät, sind manche Schichten im Vergleich zum herkömmlichen Warmdach allerdings vertauscht. Es kommt beim Flachdachbau zum Einsatz.

Aufbau des Umkehrdaches

Wie das konventionelle Warmdach ist auch das Umkehrdach eine einschalige Dachkonstruktion. Dabei ist die Wärmedämmung direkt mit der Abdichtung verbunden. Das so konstruierte Flachdach besteht aus mehreren Schichten, welchen eine individuelle Funktion zukommt. Beim Umkehrdach liegt im Gegensatz zum herkömmlichen Warmdach, die Wärmedämmschicht oberhalb der Dachabdichtung. Dadurch wird die Ausführung weniger problematisch. Ein Umkehrdach ist somit eine Art von Flachdachkonstruktion, bei der die Dämmung auf der wasserdichten Ebene liegt. Dies steht im Gegensatz zu einem herkömmlichen Dach, bei dem die Dämmung unter der Abdichtung liegt. Daher der Name "Umkehrdach" - die Anordnung der Dämmung und der Abdichtung ist "umgekehrt". 

In einem Umkehrdach wird die Dämmung über der wasserdichten Schicht verlegt und dann mit Kies oder Fliesen beschwert, um sie an Ort und Stelle zu halten. Dies hat den Vorteil, dass die Dämmung die wasserdichte Schicht vor den schädlichen Auswirkungen von UV-Strahlung, Witterung und mechanischer Belastung schützt, was die Lebensdauer der Abdichtung erhöht. Außerdem verbessert die Position der Dämmung auf einem Umkehrdach die thermische Effizienz des Dachs, da sie die Abdichtungsschicht, die in der Regel eine große thermische Masse hat, im Gebäudeinneren hält. Dies ermöglicht es der Abdichtungsschicht, Wärme zu speichern und sie zurück ins Gebäude zu strahlen, anstatt sie in die Umgebung zu verlieren.

Ausführung des Umkehrdaches

Wie beim Aufbau des Warmdaches wird die Unterkonstruktion eines Flachdaches entweder als eine Stahlbeton- oder eine Holzkonstruktion ausgeführt. Auf dieser wird die Rohdecke als Gefälleschicht beispielsweise aus Beton gefertigt. Ein kalt verarbeiteter, bituminöser Voranstrich sorgt dafür, dass die Poren verschlossen werden und dient zudem der Staubbindung. Es ist darauf zu achten, dass der Voranstrich gut durchtrocknen kann. Eine Ausgleichsschicht dient als Trennung zwischen Tragkonstruktion und Dachaufbau und überbrückt etwaige Schwind- und Spannungsrisse. Direkt darauf wird die Dachabdichtung verlegt. Die Dachabdichtung muss das Gebäude vor Niederschlägen schützen und wird je nach Material und Dachneigung in mehreren Schichten verlegt. Sie kann aus Bitumen-, Elastomer- oder Kunststoffbahnen bestehen.

Nun folgt beim Umkehrdach die Wärmedämmschicht, welche somit oberhalb der Dachabdichtung liegt. Dadurch wird die Wärmedämmung nicht vor Feuchtigkeit geschützt, weshalb nur gewisse Materialien in Frage kommen, welche nicht von Wasser beeinflusst werden. Üblicherweise werden Hartschaumplatten aus extrudiertem Polystyrol verwendet. Bei einem Umkehrdach sollte im Vergleich zum konventionellen Warmdach, die Dämmschichtdicke erhöht werden. Die Verlegung der Dämmplatten erfolgt meist lose oder punktweise verklebt. Als Oberflächenschutz dient in der Regel eine Kiesschüttung. Vor dieser sollte jedoch eine Filterschicht verlegt werden, wodurch Einschlämmen von Schmutz und Kies verhindert wird. Um ein Aufschwimmen der Wärmedämmplatten zu verhindern, sollte die Kiesschüttung mindestens 5 cm dick sein.

Kosten für ein Flachdach

Die Kosten für ein Flachdach hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe des Daches, die verwendeten Materialien, der Arbeitsaufwand und die regionalen Arbeitskosten. Als grobe Schätzung können die Kosten für ein Flachdach jedoch zwischen 80 und 200 Euro pro Quadratmeter liegen. Zu den Kosten gehören in der Regel die Vorbereitung des Dachbodens, die Installation der Dachabdichtung, die Installation der Dämmung (bei einem Warmdach oder Umkehrdach), die Installation der Dachentwässerung und die endgültige Bedeckung des Daches, z. B. mit Kies oder Fliesen bei einem Umkehrdach.

Es ist zu beachten, dass diese Kosten nur Richtpreise sind und dass die tatsächlichen Kosten variieren können. Insbesondere können komplexe Dachgeometrien oder zusätzliche Anforderungen, wie z. B. die Installation von Dachfenstern oder Dachzugängen, die Kosten erhöhen. Es wird empfohlen, mehrere Kostenvoranschläge von verschiedenen Fachleuten einzuholen, um eine genaue Schätzung der Kosten zu erhalten. Außerdem sollte man bei der Planung eines Flachdaches auch die langfristigen Wartungs- und Reparaturkosten berücksichtigen.

Haben Sie weitere Fragen rund um das Flachdach oder weitere Flachdach- oder Steildach Konstruktionen, fragen Sie einen regionalen Dachdecker oder einen Spezialisten für Flachdächer aus Ihrer Region.

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