Die Arten von Grundplatten, Fundamente
06.02.2020

Das Fundament oder die Grundplatte sorgt für die ordnungsgemäße Befestigung des Bauobjekts am Boden oder Untergrund. Das Fundament kann in Form eines Punktfundaments, Streifenfundaments oder einer Fundamentplatte ausgeführt werden. Im Normalfall wird ein flaches Fundament gebaut, manchmal werden aber tiefere Fundamente notwendig.

Arten von Fundamenten

Die verschiedenen Arten von Fundamenten unterscheiden sich in ihrem Aufbau, im Einsatzgebiet und den örtlich notwendigen Gegebenheiten. Im Folgenden soll auf das Punktfundament, das Streifenfundament, den Fundamentabsatz, die Fundamentplatte sowie die Pfahlgründung näher eingegangen werden.

Das Punktfundament

Das Punktfundament wird verwendet, wenn es notwendig ist, die Last eines Bauobjekts punktuell zum Boden zu übertragen. Punktfundamente werden meist für Säulen oder zum Beispiel Zäune, Gartenhütten, Carports sowie Treppen, Terrassen oder Strommasten verwendet. Auf Grundstücken, wo eine ungleichmäßige Bodensenkung erwartet wird, entscheidet man sich meist für das Punktfundament.

Das Punktfundament wird in entsprechend vorbereitete Löcher auf der Baustelle gegossen, wo die Grundplatte vorgesehen ist. Eine wesentliche Voraussetzung für das Punktfundament ist, dass die zu bebauende Oberfläche möglichst an allen Stellen gleich beschaffen ist, da die Last auf alle Punkte gleichmäßig verteilt werden soll. Auf das Punktfundament können Träger gelegt werden, welche in das Fundament eventuell mit Stahlplatten eingespannt werden können. Bei Bauwerken, welche auf Trägern oder Pfosten ruhen, wie zum Beispiel auch Überdachungen, können diese Pfosten direkt in das Punktfundament einbetoniert werden. Bei Zäunen zum Beispiel, ist es auch möglich hohle Pfosten einzubetonieren, welche im Anschluss ebenfalls mit Beton gefüllt werden.

Das Streifenfundament

Bei einem Streifenfundament wird auf ähnliche Weise die Last des Bauobjekts in den Boden übertragen. Streifenfundamente werden bei Häusern entlang der tragenden Mauern eingesetzt, wobei die übrige Fläche mit einer Betonplatte und Stahlbewehrung befestigt wird. Bei Mauern oder Gartenhäusern bewährt sich das Streifenfundament ebenfalls.

Für die Ausführung des Streifenfundaments muss der Boden die richtige Tragfähigkeit aufweisen. In der Breite der zukünftigen Mauer oder Wand, welche darauf errichtet werden soll, wird ein Graben mit mindestens 80 cm Tiefe ausgehoben. Das Fundament muss in Längsrichtung verstärkt werden, um Risse zu vermeiden. Ein ungleichmäßiger Baugrund kann jedoch Risse im Streifenfundament verursachen.

Der Fundamentabsatz

Wenn ein Punktfundament aufgrund einer ungleichmäßigen Bodenbeschaffenheit nicht möglich ist, kann ein Fundamentabsatz eingesetzt werden. Ein Beispiel für die Verwendung eines solchen Fundaments, wäre die Übertragung der Last mit mehreren Säulen zum Boden.

Bei einem Fundamentabsatz kommt es zwar auch zur punktuellen Belastung, jedoch handelt es sich dennoch um einen durchgehenden Träger. Die Säulen über dem Träger müssen in einem entsprechenden Abstand voneinander aufgestellt werden.

Die Fundamentplatte

Bei großen und komplexen Bauobjekten werden meist Fundamentplatten verwendet. Üblicherweise werden für kleinere Gebäude Streifenfundamente verwendet, es kommen jedoch auch für Einfamilienhäuser zunehmend Fundamentplatten zum Einsatz. Vor allem bei porösen Oberflächen eignet sich eine Bodenplatte besser, im Vergleich zum Streifenfundament, da es zu einer gleichmäßigen Verteilung der Last kommt. Eine ungleichmäßige Bodenabsenkung wird verhindert und die Spannung unter dem Fundament reduziert.
Grundplatten können in ihrer Ausführung unterschiedliche Dicken aufweisen. Üblicherweise wird bei Bauobjekten geringerer Größe jedoch eine gleichmäßige Dicke verwendet.

Sowohl bei der Dimensionierung der Fundamentplatte, der Streifenfundamente, als auch bei Punktfundamenten, muss die Last der Grundplatte, die Tragfähigkeit des Bodens sowie die Betonsorte berücksichtigt werden.

Die Pfahlgründung

Eine Pfahlgründung wird notwendig, wenn der Baugrund sehr weich oder sogar wässrig ist. Beispielsweise in einem sumpfigen Gebiet kommt Pfahlgründung zum Tragen. Bei der Auswahl der Pfähle gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie Betonpfähle, Holzpfähle, Stahlpfähle oder Pfähle aus Gusseisen. Die Wahl ist abhängig von der Tiefe, in welcher sich der lasttragende Boden befindet, den Belastungseigenschaften, der Größe des Gebäudes und weiterer Parameter.

Bei der Pfahlgründung kann man auch anhand unterschiedlicher Typen unterscheiden. Es gibt stehende Pfähle, welche auf einem Trägersubstrat angeordnet werden. Dieser Typ wird meist verwendet, wenn der tragfähige Boden nicht zu tief liegt. Hingegen hängende Pfähle weisen eine geringere Tragfähigkeit auf. Bei einer weiteren Art der Pfahlgründung kann die Belastung teilweise durch den Boden und teilweise durch die Pfähle getragen werden. Näheres zur Pfahlgründung finden Sie in unserem Artikel Pfahlgründung - Variante der Tiefgründung.

Wahl der richtigen Grundplatte

Die Wahl des geeigneten Fundaments ist einer der wesentlichsten Aspekte bei jeglichen Neubauten. Aus diesem Grund sollte die Wahl immer von einem Spezialisten für Fundamente getroffen werden. Der Architekt beispielsweise wird bereits die Art der Grundplatte vorschlagen, welche im Anschluss vom Statiker überprüft werden muss. Nur der Statiker kann die Wahl der Grundplatte festlegen.

Preis für ein Fundament

Die Kosten für ein Fundament können je nach Art des Fundaments, der Bodenbeschaffenheit, der Größe des Bauvorhabens und der Region erheblich variieren. Im Folgenden können wir Ihnen einen groben Überblick über die verschiedenen Fundamentarten und die damit verbundenen durchschnittlichen Kosten geben.

Streifenfundament: Dies ist eines der häufigsten Fundamente für Wohnhäuser. Die Kosten belaufen sich auf etwa 80 bis 150 Euro pro laufendem Meter.

Bodenplatte: Hierbei handelt es sich um eine durchgehende Platte, die oft bei modernen Häusern verwendet wird. Die Kosten für eine Bodenplatte liegen zwischen 70 und 150 Euro pro Quadratmeter, abhängig von der Dicke und den zusätzlichen Anforderungen wie Isolierung oder integrierten Heizsystemen.

Pfahlgründung: Bei schwierigen Bodenverhältnissen kann eine Pfahlgründung erforderlich sein, bei der lange Pfähle in den Boden getrieben werden, um das Gebäude zu stützen. Die Kosten können hier stark variieren, beginnen jedoch meist bei 50 Euro pro laufendem Meter Pfahl.

Punkt- oder Einzelfundamente: Diese werden oft für Gebäude mit einzelnen Stützpunkten wie Carports oder Veranden verwendet. Die Kosten liegen meist zwischen 100 und 200 Euro pro Punkt.

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