Die Bauphysik des Holzes, Tischler
16.09.2021

Holzphysik ist eine Wissenschaft, welche sich mit den physikalischen Eigenschaften des Holzes beschäftigt. Die wichtigste Eigenschaft des Holzes für den Bau ist die Rohdichte des Holzes, welche auch wichtige Einflüsse auf den Holzbau hat. In diesem Artikel wollen wir Ihnen einige holzphysikalische Grundlagen näher vorstellen, welche für den Einsatz des Holzes als Baustoff oft von Bedeutung sind.

Die Holzdichte ist im Allgemeinen jene Dichte, die bezugnehmend auf das Volumen in kg/m3 angegeben wird. Hierfür gibt es zwei Dichtebegriffe, auf welche Sie in der Baubranche immer wieder stoßen können. Zum einen gibt es die Reindichte (Kurzbezeichnung: „r“), welche das spezifische Gewicht der Wandmasse beschreibt. Gleichzeitig ist die Reindichte auch der Quotient aus der Masse des Holzes und dem Volumen ohne Porenräume (Wandraum).

Die Rohdichte (Kurzbezeichnung „p“) beschreibt das spezifische Gewicht des Holzes und ist der Quotient aus der Masse des Holzes und dem Volumen (Wandraum und Porenraum).

Die Dichte beim Holz hängt vom Wassergehalt ab, weshalb bei Dichteangaben des Holzes auch die jeweilige Holzfeuchtigkeit (Kurzbezeichnung „u“) angegeben werden muss. Die Holzfeuchtigkeit wird als Index nach dem Symbol für die Rohdichte „p“ gesetzt. Die Rohdichte ist für fast alle Eigenschaften des Holzes wichtig, jedoch kann diese von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Einen Einfluss auf die Rohdichte von Früh- und Spätholz hat der Anteil an Holzsubstanzen pro Volumeinheit. Das bedeutet, dass je mehr Holzsubstanz und je weniger Porenraum vorhanden ist, die Rohdichte des Holzes umso höher ist. Da Spätholz mehr Holzsubstanz hat als das Frühholz, ist auch die Dichte von Spätholz höher als beim Frühholz.

Die Rohdichte hängt auch von den Jahrringbreiten ab. Je nach der Holzart ist die Jahrringgrenze, demnach jene Grenze zwischen Früh- und Spätholz, unterschiedlich erkennbar. Bei ringporigen Hölzern wie beispielsweise Nadelhölzern, Edelkastanie, Eiche usw. sind die Jahrringgrenzen deutlich erkennbar. Bei zerstreut porigen Hölzern wie beispielsweise Ahron, Erle, Birke, Buxbaum usw. sind die Jahrringgrenzen weniger deutlich bzw. teilweise auch gar nicht vorhanden. Bei Nadelhölzern nimmt die Rohdichte bei bereiteren Jahrringen ab während eine Zunahme damit zu begründe wäre, dass unabhängig von der Jahrringbreite der Spätholzanteil konstant ist.

Die Rohdichte kann innerhalb eines Stammes auch schwanken. Man unterscheidet zwischen den radialen und axialen Unterschieden. Beispielsweise nimmt die Rohdichte bei den Laubhölzern von innen nach außen ab. Bei der Kiefer und Lärche wird ein Höchstwert im mittleren Alter erreicht, welcher im höheren Alter wieder abfällt. Die Kiefer weist auch eine auffällige Annahme der Rohdichte in Richtung der Krone auf.

Natürlich wird das Holz auch vom Standort des Wuchsgebietes beeinflusst. Die höchste Rohdichte wird laut Untersuchungen in Standorten zwischen 900 und 1200 m Seehöhe erreicht.

Es gibt demnach viele Einflussfaktoren auf die Eigenschaften des Holzes. Abhängig von der Holzart und von dem Einsatzbereich des Holzes können unterschiedliche Hölzer genutzt werden. Wir empfehlen, die Verwendung des passenden Holzes mit einem Tischler vor Ort oder mit einem Zimmerer vor Ort zu besprechen, welche Sie als Fachkräfte am besten über Ihren konkreten Fall beraten können.

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