Die Bearbeitung von Natursteinen, Steinmetz
03.05.2021

Bei der Bearbeitung von Natursteinen gibt es verschiedene Fachtermini, die für die Handwerker bzw. den Steinmetz, der die Steine bearbeitet, sehr gängig sind. Als Häuselbauer kennt man zwar viele Ausdrücke, jedoch wollen wir in diesem Artikel einen kurzen Überblick über die gängigen Ausdrücke geben, damit Sie notfalls den ein oder anderen Begriff erklärt bekommen.

Zunächst werden für die Herstellung von Quader- oder Werksteinmauerwerk Natursteine, der Lage-, Angesichts- und Seitenflächen und Seitenkanten fluchtrecht und winkelrecht in mehreren Arbeitsgängen vom Steinmetz behauen. Die Blöcke für die Werksteine werden in den Steinbrüchen entweder abgesprengt, mit Schrotkeilen vom gewachsenen Felsen abgeteilt oder durch Seilsägen aufgeschnitten und umgestürzt.

Das Spalten: Beim Spalten entstehen unregelmäßige Erhebungen von ca. 5 cm, die als „Bossen“ bezeichnet werden. Die Werksteine werden an den Stoßfugen auf ca. 3 bis 5 cm Tiefe zu einem annähernd rechteckigen und geraden Stein bearbeitet. Wenn das Material sehr gut spaltbar ist, entstehen Platten ohne Bosse jedoch mit geworfenen Sichtflächen.

Das Spritzen: Die gespaltene Fläche wird mit einem Spritzeisen bearbeitet, bei welcher eine grob ebene Fläche entsteht. Punktspritzen erfolgt senkrecht zur Fläche, Netzspritzen unter einem Winkel von 45°.

Das Stocken erfolgt mit dem Stockhammer, welcher die Oberfläche nach dem Spritzen um bis ca. 2 mm verfeinern kann.

Das Billen erfolgt mit dem Billhammer und weist Längsrillen parallel zum Hammerstiel auf. Es entsteht eine strichförmige Struktur durch gleichzeitiges Schlagen und Ziehen des Hammers.

Beim Zahnen wird mit dem circa 2 bis 5 cm breiten Zahneisen und einem Presslufthammer im Weichstein oder Marmor parallele Grade oder gebogene Linienstrukturen erzeugt. Zwischen den Zahnspuren bleiben Stege von beliebiger Breite stehen, wobei jedoch kürzere Strichspuren mit dem Peckhammer hergestellt werden.

Das Scharrieren erfolgt mit dem Scharriereisen, das zwischen 3 bis 20 cm breit ist und eine glatte Schneide hat. Das Gestein wird mit einem Holzknüppel oder dem Presslufthammer geschlagen. Ein harter Schlag ergibt eine scharfe gebrochene Kante, während ein weicher Schlag auf Weichgestein eine hohlkehlenartige Struktur erzeugt.

Das Hobeln ist nur bei Weichgestein mit einem ca. 20 bis 26 cm langen Holzhobel mit Stahlblättern in verschiedenen Schrägstellungen möglich. Maschingehobelte Oberflächen werden glatt, jedoch mit längsparallelen Kerbstrichen versehen, welche variiert werden können und zusetzlich meist noch geschliffen werden.

Das Kröneln wird mit einem Kröneleisen durchgeführt, bei dem die Zahnreich normal zu Stiel liegen. Der Schlag kann also nicht „gezogen“ werden und wird auf einer Neigung von senkrecht bis 75° Neigung ausgeführt.

Das Sägen findet mit einer Gattersäge durch die gleichzeitige Führung von bis zu 100 Sägeblättern statt. Es kann ein Block in einem Arbeitsdurchgang in Platten zersägt werden, die schließlich noch überschliffen werden müssen.

Das Schleifen findet in mehreren Vorgängen mit immer feinerem Schleifkorn statt. Desto feiner der Schiff ist, desto besser kommt die Farbe und die Struktur des Steins zur Geltung.

Das Polieren verleiht dem Gestein noch einen Glanz und die beste Farb- und Strukturwiedergabe, welche als Folge des weiteren Verfeinern der Oberfläche mit Zinnasche und einer Filzscheibe zum Ausdruck kommt. Dieser Ausdruck wird jedoch im Freien bei Kalkstein und Marmor verblassen und eignet sich primär für das Urgestein, welches über viele Jahre hält.

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