Die Holzfeuchte, Tischler
20.09.2021

Die Holzfeuchtigkeit wird mit der Kurzbezeichnung „u“ angegeben. Sie bestimmt den Wassergehalt des Holzes bezogen auf die Trockenmasse des Holzes. Wenn Sie demnach die Angabe „u = 0%“ sehen, stellt dies ein darrtrockenes Holz dar. In diesem Artikel wollen wir Ihnen die Gründe für die Holzfeuchte näher vorstellen.

Gründe und Ermittlung der Holzfeuchte

Die Holzfeuchte (u) ist ein Maß dafür, wie viel Wasser in einem Stück Holz enthalten ist, im Verhältnis zu dessen trockener Masse. Dieser Wassergehalt ist für viele Eigenschaften des Holzes entscheidend, wie zum Beispiel seine Festigkeit, sein Gewicht, seine Verarbeitbarkeit und sein Verhalten bei Temperatur- und Feuchtigkeitsänderungen. Die Holzfeuchte liegt üblicherweise im Bereich zwischen 0 und 30%. In diesem Bereich kann das Holz Wasser aufnehmen, ohne dass dieses in flüssiger Form vorliegt. Zusätzlich herrscht in diesem Bereich ein linearer Zusammenhang zwischen der Dimensionsänderung und der Holzfeuchte. Durch die Angaben können Normalwerte für die Holzfeuchtigkeit je nach Baubereich bestimmt werden. Wenn beispielsweise ein allseitig geschlossenes Bauwerk mit Heizung errichtet wird, sollte die Holzfeuchtigkeit bei 9% liegen, wobei eine Abweichung von 3% möglich ist. Bei geschlossenen Bauwerken ohne Heizung darf die Holzfeuchtigkeit bei 12% liegen, bei überdeckten offenen Bauwerken sogar 15%. Bei den genannten Beispielen sind ebenfalls Abweichungen von 3% möglich. Bauwerke die allseitig der Witterung ausgesetzt sind, können eine Holzfeuchtigkeit von über 18% haben. Die Angabe „u = 0%“ bedeutet, dass das Holz absolut trocken ist, was in der Praxis selten vorkommt, da Holz hygroskopisch ist, also aus der Umgebungsluft Feuchtigkeit aufnehmen kann. Meist wird Holz auf einen Gleichgewichtsfeuchtegehalt getrocknet, der dem durchschnittlichen Klima des Verwendungsortes entspricht. In Wohnräumen liegt dieser Wert oft bei etwa 8-12%.

Ermittlung der Holzfeuchte

Zur Ermittlung der Holzfeuchtigkeit wird eine Holzprobe in einem Darrofen bei 102°C belassen, bis das freie Wasser verdampft ist. Nach einer Abkühlung des Holzes, wird dieses abgewogen. Diese Methode ist aufwendig, weshalb in der Praxis eine Messung der Holzfeuchte fast ausschließlich mit Messung des elektrischen Widerstands zwischen zwei Elektroden ermittelt wird, welche auf das zu prüfende Holz gehalten werden. Da der elektrische Widerstand des Holzes von der Holzfeuchte, der Holzart und der Temperatur abhängt, sollten die Parameter für die Temperatur und Holzart im Messgerät vor der Messung bereits eingestellt worden sein. Eine Messung des elektrischen Widerstands liefert jedoch nur im Bereich zwischen 7% und 25% genaue Werte, jedoch mit Abweichungen von 1,5%, was bezugnehmend auf die oben erwähnten Abweichungen im Bauwesen kein Nachteil sein sollte.

Wassergehalt von Holz

Die Hygroskopizität ist eine Eigenschaft von organischen und anorganischen Stoffen, welche Wasser aktiv anziehen und an sich binden. Wasserdampf, feuchte Luft oder andere feuchte Gase werden aufgenommen und gebunden. Dieser Prozess der Aufnahme erfolgt so lange bis eine Sättigung stattfindet. Wenn die Luftfeuchtigkeit 100% beträgt, so wird das Holz die maximale Wasserdampfmenge aufnehmen. Da die Luftfeuchtigkeit temperaturabhängig ist, hat die Temperatur auch einen Einfluss auf die Holzfeuchtigkeit. Der Wassergehalt von Holz kann bis zu 200% bezogen auf das trockene Holz betragen. Je nach der Art der Befeuchtung (beispielsweise Kapillareffekt, chemosorptiv gebundenes Wasser) kann das Wasser auch für lange Zeit im Holz verbleiben.

Einflussfaktoren auf Holz

Es gibt demnach viele Einflussfaktoren auf die Eigenschaften des Holzes bzw. die Feuchtigkeit des Holzes. Abhängig von der Holzart und von dem Einsatzbereich des Holzes können unterschiedliche Hölzer genutzt werden. Wir empfehlen, die Verwendung des passenden Holzes mit einem Tischler vor Ort oder mit einem Zimmerer vor Ort zu besprechen, welche Sie als Fachkräfte am besten über Ihren konkreten Fall beraten können.

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