Die Kleinkläranlage, Kleinkläranlagen
12.02.2021

Die Kleinkläranlagen sind Anlagen zur Reinigung von Abwasser und kommen bei Einzelhäusern, kleinen Siedlungen, Gastwirtschaften usw. zum Einsatz. Üblicherweise kommt es zum Bau der Kleinkläranlage, wenn aus technischen, satzungsrechtlichen oder finanziellen Gründen der Anschluss an eine Kanalisation nicht in Frage kommt.

Funktion der Kleinkläranlage

Kleinkläranlagen bieten umweltfreundliche und effektive Abwasserentsorgungslösungen für private Haushalte, insbesondere in Gebieten, die nicht an ein zentrales Abwassersystem angeschlossen sind. Kleinkläranlagen nutzen ein Trennsystem, bei dem Feststoffe von flüssigen Abfallstoffen getrennt werden. In der Regel besteht die Anlage aus mehreren Kammern, in denen Abwasser vorgeklärt und behandelt wird. Biologische Reinigungsverfahren, wie die Aktivschlammmethode oder Festbettverfahren, werden verwendet, um organische Verunreinigungen und Schadstoffe aus dem Wasser zu entfernen.

Die Kleinkläranlagen bestehen zumeist aus drei Absetzbecken. Im ersten Becken werden die im Abwasser enthaltenen Feststoffe und die aufschwimmenden Fette getrennt, um in weiterer Folge im zweiten Becken das Abwasser in einer biologischen Stufe zu reinigen. Die dritte Stufe der Reinigung ist die sogenannte Nachklärung, in welcher die Schwebstoffe sedimentiert werden, damit möglichst klares Wasser abgeleitet wird. Das Wasser kann schließlich durch einen Versickerungsschacht abgeleitet werden.

Eigenschaften von Kleinkläranlagen

Im Vergleich zu herkömmlichen Sickergruben bieten Kleinkläranlagen eine höhere Reinigungsleistung und eine umweltfreundlichere Abwasserentsorgung. Da sie Schadstoffe und organische Verunreinigungen besser abbauen können, ist das Risiko einer Gewässerverschmutzung geringer. Zudem haben sie eine längere Lebensdauer und sind wartungsärmer. Kleinkläranlagen tragen zur Verringerung der Umweltbelastung durch Abwasser bei und fördern eine nachhaltige Wasserwirtschaft. Eine gut gewartete Kleinkläranlage ist ein ökologisch verantwortungsvoller Ansatz zur Abwasserentsorgung. Kleinkläranlagen können auch zur Wertsteigerung der Immobilie beitragen.

Gesetzliche Vorschriften und Installation

In vielen Ländern, einschließlich Österreich, sind die Installation und der Betrieb von Kleinkläranlagen gesetzlich geregelt. Die Anlagen müssen bestimmte Anforderungen hinsichtlich Reinigungsleistung, Wartung und Entsorgung von Klärschlamm erfüllen. Bevor eine Kleinkläranlage installiert werden darf, ist eine Genehmigung von der zuständigen Behörde einzuholen. Die Installation einer Kleinkläranlage erfordert fachgerechte Planung und Ausführung. Erfahrene Fachbetriebe sollten die Anlage entsprechend den örtlichen Gegebenheiten und den individuellen Bedürfnissen des Haushalts installieren. Regelmäßige Wartung und Inspektion der Anlage sind notwendig, um eine optimale Funktion und Langlebigkeit zu gewährleisten.

Förderungen und Kosten

In Österreich unterliegt die Bauverordnung der Landesgesetzgebung. Das heißt, dass die Verordnungen und Richtlinien beim Bau von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind und je nach Bundesland fallen Kosten für das Anmelden der Kläranlage an bzw. können auch gefördert werden. Die Senkgruben und Kläranlagen müssen ebenfalls geplant und teilweise von der Behörde genehmigt werden. Die Kosten für eine Kleinkläranlage variieren je nach Größe, Art und Hersteller. Im Allgemeinen liegen die Anschaffungskosten zwischen 3.000 und 10.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Installation, Inbetriebnahme und regelmäßige Wartung, die je nach Region und Anbieter variieren können.

Förderung in Bundesländern

Beispielsweise fördert Niederösterreich das Errichten von Kleinkläranlagen und in der Steiermark sind private Kläranlagen bewilligungspflichtig. Wir empfehlen, sich bei Ihrem lokalen Magistrat oder der Bezirkshauptmannschaft zu erkundigen, wie die Gesetzeslage bezüglich der Kleinkläranlagen in Ihrem Bezirk und Bundesland ist. Aufgrund der unterschiedlichen Gesetzeslagen und Förderungen ist eine Abschätzung der Kosten nur schwer möglich. Das Land Oberösterreich geht von Kosten von circa 10.000 EUR (Ausbaugröße 4 EW) und 50.000 EUR (Ausbaustufe 50 EW, ohne 2. Reinigungsstufe) aus.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Kleinkläranlagen eine nachhaltige und umweltfreundliche Lösung für die Abwasserentsorgung von Gebäuden bieten, die nicht an das zentrale Kanalisationssystem angeschlossen sind. Durch den Einsatz dieser Anlagen kann der Umweltschutz verbessert, Ressourcen und Energie gespart, und die Verantwortung für eine umweltfreundliche Abwasserbehandlung übernommen werden. Darüber hinaus können Kleinkläranlagen den Wert einer Immobilie steigern und in einigen Regionen sogar finanzielle Förderungen erhalten. Insgesamt sind Kleinkläranlagen eine sinnvolle Investition für Hauseigentümer, die Wert auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und effiziente Abwasserentsorgung legen. Ein Auftragnehmer für Kleinkläranlagen kann Ihnen ein konkretes Angebot machen.

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