Die Planung eines Einfamilienhauses, Planung
21.01.2021

Die Planung beim Bau ist nicht nur sinnvoll, sondern auch vom Gesetzgeber für die meisten Vorhaben im Baugewerbe vorgeschrieben. Man sollte sich der Planung ausführlich und genau widmen, da allfällige spätere Änderungen nicht nur sehr teuer, sondern manchmal gar nicht erst ausführbar sind.

Phasen der Planung des Einfamilienhauses

Die Planung eines Einfamilienhauses ist eine komplexe Aufgabe, die sorgfältige Überlegungen und Entscheidungen erfordert. Es gibt viele Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, und es ist wichtig, diese im Voraus zu berücksichtigen, um spätere Probleme und zusätzliche Kosten zu vermeiden. Für die Planung eines Hauses sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, um alle Möglichkeiten abzuwägen und ein optimales Ergebnis zu gewährleisten. Bevor man zur tatsächlichen Planung schreitet, sollte man sich um die Budgetplanung, die Bedarfsermittlung und die Grundstückswahl kümmern.

Ein fester Kostenrahmen ist ein Muss bei der Planung. Dieser sollte realistisch sein und alle Aspekte des Bauprojekts umfassen, einschließlich der Baukosten, der Kosten für die Grundstückserschließung, die Gebühren für Architekten und Ingenieure, die Kosten für Innenausbau und -einrichtung sowie einen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben. In der Bedarfsermittlung klären Sie, was Sie von Ihrem neuen Zuhause erwarten. Wie viele Zimmer benötigen Sie? Welche Raumaufteilung bevorzugen Sie? Wie soll das Haus genutzt werden? Diese und andere Fragen helfen dabei, ein genaues Bild von Ihren Bedürfnissen und Wünschen zu bekommen. Bei der Wahl des Grundstücks haben natürlich die Lage und die Eigenschaften des Grundes einen großen Einfluss auf das Design und die Kosten des Hauses. Bevor Sie ein Grundstück kaufen, sollten Sie seine Lage, Größe, Form, Topographie, Zugang und andere Merkmale berücksichtigen. Auch die lokale Bebauungsplanung und eventuelle Beschränkungen sollten überprüft werden. Je nach Lebensabschnitt kann auch die Erreichbarkeit öffentlicher Einrichtung und eine entsprechende Infrastruktur von großer Bedeutung sein.

Entwurfsplanung

In Österreich geht man üblicherweise von drei Planungsphasen aus. In der ersten Phase, der sogenannten Entwurfsplanung, geht es um die grundlegende Gestaltung und Einordnung aller Wünsche und Vorhaben für Bauobjekte. Der Architekt bespricht die Wünsche und Vorhaben mit den Bauherrn und es wird eine Konzeptidee erstellt. Diese Konzeptidee wird weiter bearbeitet in einen Entwurfsplan, der oftmals Visualisierungen und heutzutage üblicherweise gerenderte 3D Bilder vom gewünschten Haus beinhaltet. Auf diese Art und Weise werden die Ideen vom Bauherren auf das Papier bzw. auf den Bildschirm gebracht und es fällt leichter allfällige Änderungswünsche mit dem Architekten zu besprechen.

Genehmigungsplanung

In der zweiten Planungsphase wird um eine Baugenehmigung angesucht. Für die Baugenehmigung wird ein Einreichplan benötigt, der als Grundlage den Entwurfsplan verwendet, jedoch diesen mit dem Baurecht und den Bauordnungen des jeweiligen Bundeslandes, Bezirks und der jeweiligen Gemeinde kombiniert, sodass die Baubehörde auch eine Baubewilligung erteilt. Zusätzlich schreiben Bundesländer vor, was die Inhalte des Einreichplans sind und wie der Inhalt eines Einreichplan auszusehen hat. Beispielsweise bietet die Stadt Wien online eine Checkliste für Einreichpläne.

Ausführungsplanung

Sobald die Baubewilligung erteilt worden ist und der Einreichplan gemäß allen Vorschriften des Gesetzgebers und Wünschen des Bauherrn erstellt worden ist, kommt es zur dritten und letzten Planungsphase. In der dritten Planungsphase wird der Einreichplan auf einen Ausführungsplan bzw. Polierplan ausgeweitet. Im Ausführungsplan wird die Haustechnik, die Elektroinstallationen, die Statik, Bauphysik usw. mit der Architektur koordiniert, sodass Handwerker einen ausführlichen und genauen Plan erhalten, nach welchem sie das gewünschte Bauprojekt umsetzen und errichten können.

Weitere Pläne beim Hausbau

Es gibt natürlich auch noch weitere Pläne, die von den jeweiligen Fachkräften erstellt werden. Diese reichen von Brandschutzplänen, über Sicherheitspläne bis hin zu Detailplänen. Abhängig von der Notwendigkeit laut der Gesetzgebung und den Wünschen des Bauherrn ist das Erstellen dieser Pläne notwendig und auch umfassend. Am besten lassen Sie sich von einem Projektanten oder Architekten in diesem Zusammenhang beraten.

Kosten für die Planung eines Einfamilienhauses

Die Kosten für die Planung eines Einfamilienhauses variieren stark je nach Umfang des Projekts, der Komplexität des Designs, der Wahl des Architekten und weiteren Faktoren. In Österreich ist es üblich, dass Architekten ihre Gebühren auf Basis der Honorarordnung für Architekten berechnen. Die Prozentsätze variieren je nach Art und Komplexität des Projekts und liegen in der Regel zwischen 7% und 17% der Bausumme. Zum Beispiel könnte ein Architekt für die Planung eines Einfamilienhauses in mittlerer Komplexität etwa 10% der Bausumme berechnen. Neben den Architekturgebühren gibt es auch andere Kosten, die im Zusammenhang mit der Planung anfallen können. Diese können beispielsweise Gebühren für Baugenehmigungen, Kosten für Bodenuntersuchungen, Kosten für Statiker oder Energieberater und ähnliches umfassen.

Ihr Baucheck-Team

Sie können auch Ihre Anfrage direkt an uns stellen und wir verbinden Sie mit Handwerkern. Alles kostenlos, ohne Provisionen unverbindlich!

Anfrage stellen

weitere Artikel in Projekt-Infos

Nachhaltiges Bauen von Einfamilienhäusern
13.12.2023 Planung

Nachhaltiges Bauen von Einfamilienhäusern

Tragkonstruktionen und Hüllkonstruktionen
27.10.2021 Planung

Tragkonstruktionen und Hüllkonstruktionen