Die Vorbereitung des Bodens auf der Baustelle, Geotechnik
27.04.2021

Man kann leider nicht auf jedem Unterboden ohne entsprechende Vorbereitung ein Bauobjekt errichten. Es können vielfältige Gegebenheiten auf den Unterboden auf Ihrer Parzelle einwirken, die eine entsprechende Vorbereitung des Unterbodens notwendig machen. In diesem Artikel wollen wir auf einige potentiellen Lösungen eingehen, die den Boden festigen und das Bauobjekt vor der Grundfeuchtigkeit schützen können.

Die Bodenuntersuchung

Je nach Zustand der Gesteine auf Ihrer Parzelle werden die Böden in verschiedene Bodenklassen gemäß ÖNORM B 2205 eingeteilt. In diesem Artikel haben wir die Bodenklassen bereits näher vorgestellt. Dazu wird für die Bodenuntersuchung eine Schürfgrube von zwei bis drei Metern Tiefe ausgehoben, die eine einfache und aufschlussreiche Untersuchung des Baugrundes ermöglicht.

Eine Sondierung kann bei Tiefen über 8 m eine falsche Festigkeit der größeren Gesteine vortäuschen, Schwierigkeiten bereiten und die Ergebnisse ungünstig beeinflussen. Die Sondiernadeln (nach ÖNORM 4405) werden durch Schlaggeräte maschinell in den Boden mit einer 150 cm langen seitlichen Nut getrieben, die den Boden fördert.

Die Geotechniker führen eine Untersuchung und Beurteilung des Untergrunds durch, was die Grundlage für das Errichten des Bauobjektes ist. Der Bericht der Geotechnik muss den Architekten und Statikern für die weitere Planung vorliegen.

Entwässerung und Bodenverbesserungen

Neben den Gegebenheiten auf der Bodenoberfläche, wie beispielweise der Hanglage oder bestehender Bepflanzung, befinden sich weitere Gegebenheiten im Unterboden bei Parzellen auf welchen Bauobjekte errichtet werden sollen. Sehr bedeutend ist die Entwässerung. Der Grundwasserspiegel hat einen Einfluss auf das Mauerwerk durch den Kapillareffekt. Näheres zu diesem Thema in unserem Artikel über die Grundfeuchtigkeit und dessen Einfluss auf das Mauerwerk. Der Grundwasserspiegel kann mit Brunnen, die unter die Baugrubensole hinabreichen das zuströmende Grundwasser abfangen. Dadurch fällt der Grundwasserspiegel unter die gewünschte Gründungsebene.

Der Boden kann jedoch auch verbessert werden. Im Rütteldruckverfahren wird der Rüttler unter gleichzeitiger Wasserzugabe an seiner Spitze bis zur gewünschten Tiefe gesenkt, gefolgt von einer stufenweisen gleichzeitigen Verdichtung des umliegenden Bodens. Durch diesen Prozess entsteht eine verdichtete zylindrische Erdsäule, die zur Erhöhung und Festigkeit des Bodens beiträgt. Es gibt auch einen Prozess, welcher auch die Verdichtung der Böden mit hohem Wassergehalt ermöglicht.

Alternativen

Eine Lösung des Bodenaustauschs ist vor allem bei Baustellen mit kleinem Umfang möglich, bei welchem sich die Aufschüttung mit dem lagenweise Einbringen, Einschlämmen und Verdichten von Schottermaterial empfiehlt.

Es gibt auch die Lösung der Bodeninjektionen, bei welchem ein flüssiges Medium unter Druck mit Hilfe einer Injektionslanze in das behandelnde Lockergestein eingeführt wird. Diese Maßnahme unterstützt entweder die Verfestigung oder die Abdichtung des Bodens. Wir empfehlen, dass Sie bezüglich der Notwendigkeit dieser oder ähnlicher Maßnahmen mit einem Geotechniker, Statiker und Architekten vor Ort sprechen. Eine erste Übersicht über die Baukosten bietet unser Baukostenrechner.

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