Die Wärmebildkamera, Thermografie
22.01.2021

Die Wärmebildkamera ist ähnlich einer herkömmlichen Kamera, die jedoch Infrarotstrahlung empfängt und die Infrarotstrahlung als Bild wiedergibt. Mit Hilfe der Wärmebildkamera können Schwachstellen der Dämmung bei Bauobjekten gefunden und systematisch isoliert werden.

Technik der Wärmebildkamera

Die Wärmebildkamera hat sich in den letzten Jahren als ein unverzichtbares Werkzeug in der Bauindustrie etabliert. Diese Technologie erlaubt es, mithilfe von Infrarotstrahlung Schwachstellen in der Dämmung von Bauobjekten zu finden und systematisch zu isolieren. Eine Wärmebildkamera funktioniert im Grunde wie eine Art Kamera, die jedoch keine sichtbare Strahlung aufnimmt, sondern Infrarotstrahlung. Infrarotstrahlung ist eine Art von elektromagnetischer Strahlung, die vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden kann, jedoch von vielen Objekten ausgestrahlt wird. Diese Strahlung wird von der Wärmebildkamera aufgenommen und in ein Bild umgewandelt. Die Farben des Bildes repräsentieren die unterschiedlichen Temperaturen der Oberfläche des Objekts, wobei wärmere Bereiche heller dargestellt werden als kühlere Bereiche.

Die Wärmebildkamera besteht aus einer Optik, einem Sensor und einer Verarbeitungseinheit. Die Optik fokussiert die Infrarotstrahlung auf den Sensor, der die Strahlung aufnimmt. Die Verarbeitungseinheit wandelt dann die Daten in ein Bild um, das auf einem Bildschirm oder einem Computermonitor angezeigt werden kann. Die Infrarotstrahlung liegt im Wellenlängenbereich von ca. 0,7 µm bis 1000 µm, jedoch nutzen Wärmebildkameras den Spektralbereich von ca. 3,5 µm bis 15 µm, der in der Nähe der Umgebungstemperatur liegt. Wir empfehlen, die Distanz zum zu überprüfenden Bauobjekt auf nur einige Meter zu beschränken, da ansonsten die Eigenstrahlung der Luft das Ergebnis verfälschen kann.

Was bei Thermografie beachtet werden sollte

Die Technik der Wärmebildkamera ist sehr fortschrittlich und erfordert eine genaue Anwendung, um ein akkurates Ergebnis zu erzielen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Wärmebildkamera lediglich Temperaturunterschiede aufzeigt und nicht die genaue Temperatur eines Objekts misst. Die Farben der aufgenommenen Bilder sind dabei entsprechend den verschiedenen Temperaturen kodiert. Um die Wärmebildkamera effektiv nutzen zu können, ist es wichtig, dass das zu untersuchende Objekt in einem bestimmten Zustand ist. So sollten beispielsweise Fenster und Türen bereits vor der Wärmebildaufnahme geschlossen sein, um Wärmeverluste zu minimieren. Auch sollte das Objekt mindestens 12 Stunden vor der Untersuchung beheizt worden sein, um eine gleichmäßige Verteilung der Wärme im Inneren des Objekts zu gewährleisten.

Demnach sollte die thermografische Aufnahme im Winter durchgeführt werden, um eine maximale Temperaturdifferenz zwischen außen und innen zu erzielen. Zu einer Verfälschung der Thermogramms - also des Wärmebildes - kann es zum Beispiel auch durch Sonneneinstrahlung kommen. Wurden die Gebäudeteile bereits von der Sonne erwärmt, kommt es zu einem falschen Messergebnis. Eine erfahrene Fachkraft für Thermografie weiß, worauf es bei der Aufnahme und bei der Auswertung des Thermogramms ankommt. Daher ist es ratsam, die Thermografie einem Spezialisten zu überlassen, um fehlerhafte Schlussfolgerungen auszuschließen.

Wärmebildkamera kaufen

Wer dennoch selbst Hand anlegen möchte, kann eine Wärmebildkamera käuflich erwerben. Die Preise für Wärmebildkameras liegen zwischen rund 150 EUR und mehreren tausend EUR je nach Verwendungsbereich und Qualität. Sollten Sie die Wahl eines Kaufs einer Wärmebildkamera vorziehen, empfehlen wir, dass bei der Prüfung der Wärmedämmung am Haus dennoch eine Fachkraft zu Rat gezogen wird, die zumindest die Auswertung der Bilder der Wärmebildkamera übernimmt. Die Kosten können anderenfalls beim Bau bzw. bei der Sanierung und Renovierung unter Umständen höher ausfallen als notwendig oder nicht das gewünschte Ziel haben.

Prüfung der Wärmedämmung & Preis

Für das Erkennen von Wärmebrücken an Häusern, das Erstellen von Energieausweisen, Kontrolle an Flachdächern und vielem mehr werden Wärmebildkameras verwendet, um Schwachstellen bei der Umsetzung und der Wärmedämmung an einem Bauobjekt zu finden. Da eine schlechte Wärmedämmung zu einem hohen Energieverbrauch führen kann, ist es wichtig, Schwachstellen in der Dämmung aufzudecken, um sie dann gezielt zu beheben. Eine Fachkraft kann Ihr Haus thermisch erfassen und für Sie nach Wärmebrücken bei der Wärmedämmung Ihres Hauses suchen.

Die Thermografie kann verwendet werden, um die Temperaturverteilung an der Oberfläche von Wänden, Decken, Fenstern und Türen zu messen. Für die Prüfung der Wärmedämmung werden in der Regel Außenaufnahmen des Hauses gemacht. Die Aufnahmen zeigen die Unterschiede in der Wärmeverteilung an der Fassade des Hauses und können Schwachstellen wie undichte Stellen, Lücken in der Dämmung oder fehlende Isolierungen erkennen lassen. Eine schlechte Wärmedämmung kann zu einem erhöhten Energieverbrauch führen, was in Folge zu höheren Energiekosten und einem größeren ökologischen Fußabdruck führen kann. Eine schlechte Wärmedämmung kann außerdem Feuchtigkeitsprobleme verursachen. Da durch Kondensation die Möglichkeit besteht, dass sich Feuchtigkeit an den Wänden und Decken des Gebäudes sammelt.

Weitere Anwendungsbereiche

Die Wärmebildkamera kann auch zur Überprüfung von Elektroinstallationen eingesetzt werden. Überhitzte Kabel und Anschlüsse können durch die Wärmebildkamera erkannt werden, bevor es zu einem Brand kommt. Die Wärmebildkamera kann auch genutzt werden, um eine Überprüfung der Heizungsanlage durchzuführen. So können beispielsweise Blockaden in den Rohren oder undichte Stellen aufgespürt werden. Zudem kann sie zur Überprüfung von Solaranlagen oder zur Ortung von Leckagen in Wasserleitungen eingesetzt werden.

Kosten für Thermografie-Aufnahmen

Die Kosten für eine Thermografie bei einem Haus können je nach Größe und Komplexität des Objekts variieren. In der Regel muss man mit einem Preis von mehreren hundert Euro rechnen. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass die Wärmebildkamera keine Lösung für Probleme darstellt, sondern lediglich ein Werkzeug zur Erkennung von Schwachstellen ist. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, ist es sinnvoll, die Untersuchung durch einen erfahrenen Fachmann durchführen zu lassen.

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