Energiesparhaus und Nachhaltigkeit, Energiesparhaus
03.02.2021

In Österreich ist es seit Jahren Pflicht spätestens beim Verkauf eines Gebäudes einen Energieausweis vorzulegen. Dieser gibt Auskunft über die Energieeffizienz des Gebäudes und dessen Heizwärmebedarf. Bei einem Energiesparhaus darf der Heizwärmebedarf bei maximal 70kWh pro Quadratmeter und Jahr liegen, dies sollte ein moderner Neubau bereits standardmäßig unterbieten können. Bei vielen ungedämmten Altbauten liegt der Wert aber oft doppelt oder sogar dreimal so hoch. Hier ist eine umfassende thermische Sanierung dringend anzuraten.

Mit dem Energiesparhaus zur Nachhaltigkeit

Das Energiesparhaus und das Konzept der Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand, besonders in einem umweltbewussten Land wie Österreich, wo energieeffizientes Bauen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ein Energiesparhaus ist nicht nur eine Investition in den eigenen Geldbeutel durch die Energieeinsparung, sondern auch eine Investition in die Zukunft unseres Planeten. Die Umsetzung von energieeffizienten Technologien und nachhaltigen Praktiken im Bauwesen trägt zur Erreichung von Klimazielen bei und fördert eine langfristig verantwortungsbewusste Lebensweise. In Österreich werden diese Bemühungen durch rechtliche Rahmenbedingungen und Anreize wie den Energieausweis und diverse Förderprogramme unterstützt.

Energiestandard von Gebäuden

Zur Kategorisierung der Energieeffizienz von Gebäuden gibt es den sogenannten Energiestandard. Beispielsweise steht Kategorie A++ für einen Heizwärmebedarf (HWB) von maximal 10kWh pro Quadratmeter und Jahr, während die Kategorie G einen Heizwärmebedarf von über 250kWh pro Quadratmeter und Jahr beschreibt. Während es sich bei A++ um Passivhäuser handelt, liegen am anderen Ende der Skala ungedämmte Altbauten. Je nach Abstufung dazwischen bewegt man sich zwischen dem maximal zulässigen HWB laut aktueller Bauvorschrift, Niedrigenergiehäusern und Niedrigstenergiehäusern. Möchte man neu bauen, geht es einerseits darum nachhaltig und umweltfreundlich zu bauen, aber andererseits auch darum, Heiz- und Stromkosten zu sparen. Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen liegen preislich inzwischen im durchaus leistbaren Bereich, sodass ein stromautarker Neubau längst nicht mehr Utopie ist. Lesen Sie auch unseren Artikel zum Thema Photovoltaik – Förderungen in Österreich.

Nachhaltigkeit beim Energiesparhaus

Ein Energiesparhaus ist darauf ausgerichtet, den Energieverbrauch für Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung zu minimieren. Dies wird durch die Verwendung hochwertiger Dämmmaterialien, effizienter Heizsysteme und moderner Technologien wie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung erreicht. Die Reduzierung des Energieverbrauchs führt nicht nur zu geringeren Kosten für die Bewohner, sondern trägt auch zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Nachhaltigkeit in diesem Kontext bedeutet, über die reine Energieeffizienz hinaus zu denken. Es bezieht sich auf die Gesamtlebensdauer eines Gebäudes, die Qualität der verwendeten Materialien, die Schonung natürlicher Ressourcen und den Einfluss auf das lokale Ökosystem. Ein nachhaltiges Gebäude achtet auf die Umwelt in jeder Phase seines Lebenszyklus, von der Planung und Konstruktion bis hin zu Betrieb und Abriss.

Energieeffizienz und erneuerbare Energie

Bei einem Energiesparhaus geht es somit nicht nur um den Heizwärme- oder Strombedarf, sondern auch um die Nutzung erneuerbarer Energie und ökologischer Baustoffe. Naturdämmstoffe sind nicht nur umweltschonend, sondern sorgen für ein gutes Raumklima und vor allem für ein gutes Gewissen. Die Verbindung von Energiesparhaus und Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in der Wahl der Energiequellen wider. Die Verwendung erneuerbarer Energien wie Solar- und Geothermie ist ein Schlüsselmerkmal, das sowohl die Energieeffizienz steigert als auch den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes verringert. In Österreich unterstützen rechtliche Rahmenbedingungen wie der Energieausweis und diverse Förderprogramme diesen Ansatz. Die energetische Sanierung von Altbauten ist besonders wichtig, da viele von ihnen einen Heizwärmebedarf aufweisen, der oft doppelt oder sogar dreimal so hoch ist wie bei modernen Gebäuden. Eine umfassende thermische Sanierung kann diese Situation erheblich verbessern.

Nachhaltigkeit über den Bau hinaus

Die Verbindung von Energiesparhaus und Nachhaltigkeit geht über den einfachen Bau hinaus und wird zu einer Philosophie des verantwortungsbewussten Wohnens. Es reflektiert eine langfristige Perspektive, die nicht nur den individuellen Komfort und die Kosteneffizienz berücksichtigt, sondern auch das Wohl der Gemeinschaft und des Planeten insgesamt. In einem Land, das die Bedeutung von Umweltverantwortung erkennt, fördert diese Herangehensweise einen positiven Wandel in der Bauindustrie und trägt zu einer nachhaltigeren Zukunft bei.

Infolgedessen spielt nicht nur die Bauausführung allein eine Rolle beim Erreichen von Energieeffizienz. Bereits bei der Wahl Ihres zukünftigen Baugrundes treffen Sie eine grundlegende Entscheidung. Es steht außer Frage, dass ein offener, sonniger Bauplatz in Südausrichtung bessere Voraussetzungen für beispielsweise eine Photovoltaikanlage birgt als der Platz am Waldrand im nördlichen Tal. Aber auch bei schlechteren Voraussetzungen kann man von modernen Anlagen „Sonnenstrom tanken“. Lassen Sie sich diesbezüglich von den Profis beraten und senden Sie uns Ihre Anfrage!

Kosten für ein Energiesparhaus

Wie bei jedem Projekt hängen auch die Kosten für ein Energiesparhaus von der Größe, dem Design sowie individuellen Anforderungen ab. Der Standort des Gebäudes, die verwendeten Materialien und die gewünschten technologischen Installationen sind weitere Einflussgrößen auf den Preis. Natürlich hängen die Gesamtkosten in erster Linie stark von der Größe und dem Design des Hauses ab. Komplexere Designs mit speziellen architektonischen Merkmalen können teurer sein. Ein höherer Energiestandard, wie z.B. ein Passivhaus, kann höhere Anfangskosten verursachen, da bessere Dämmmaterialien, Fenster und technologische Systeme erforderlich sind. Allerdings werden diese Kosten oft durch langfristige Energieeinsparungen ausgeglichen. Wie bereits erwähnt, kann ein sonniger Standort die Nutzung von Solaranlagen und eine Reduktion von Heizkosten begünstigen. Aber auch die Kosten für das Grundstück sowie die örtlichen Bauvorschriften können den Preis regional beeinflussen. Natürlich wird eine Integration dieser Technologien wie Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen usw. die Gesamtkosten erhöhen, bietet aber langfristige Energieeinsparungen.

Förderungen und erfahrene Auftragnehmer

Die Wahl der Innenausstattung und -ausführung kann ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Kosten haben, je nachdem, ob Sie Standard- oder Premium-Optionen wählen. Dies ist jedoch bei jedem Haus der Fall, unabhängig von dessen Energiestandard. In einigen Fällen können staatliche Fördermittel und Subventionen für Energiesparhäuser die Kosten erheblich senken. Es ist ratsam, sich über lokale und nationale Fördermöglichkeiten zu informieren. Die Wahl erfahrener Architekten und Bauunternehmer, die mit den Anforderungen von Energiesparhäusern vertraut sind, kann sowohl die Qualität als auch die Kosten beeinflussen. Daher ist es immer empfehlenswert, mehrere Angebote von Baufirmen einzuholen und eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, um die besten Entscheidungen für Ihr spezifisches Projekt zu treffen.

Im Durchschnitt sollte man mit Kosten für ein Energiesparhaus rechnen, die etwa 10% bis 20% höher liegen als bei einem konventionellen Neubau, wobei diese Schätzung stark variieren kann. Die langfristigen Energieeinsparungen und möglichen Förderungen sollten jedoch bei der Betrachtung der Gesamtkosten berücksichtigt werden, da sie die anfänglichen Investitionen oft auszugleichen vermögen.

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