Intelligente Zähler – Smart Meter, Elektriker, Elektroinstallationen
04.02.2022

Der Begriff „intelligenter Zähler“ – auf Englisch „smart meter“ – bezeichnet Zähler für Wasser, Gas oder Strom, welche Informationen digital senden und empfangen. In der Europäischen Union haben vor allem intelligente Stromzähler in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da alte Stromzählermodelle flächendeckend von den neuen intelligenten Zählern ersetzt werden sollen.

Funktion der intelligenten Stromzähler

Im Gegensatz zu den mechanischen Wechselstromzählern, wo eine Ablesung nur einmal pro Jahr erfolgte, wird durch Smart Meter der Verbrauch fortlaufend erfasst, wodurch eine genaue Abrechnung ermöglicht wird. Denn ansonsten wird beispielsweise bei einem Wechsel des Stromlieferanten oder einer Änderung der Strompreise der Verbrauch bis dorthin nur anhand der jährlichen Ablesung geschätzt und es wird nicht mit den tatsächlichen Werten abgerechnet.

Wie oft, also in welchen Abständen der Verbrauch gemessen und gespeichert wird, kann üblicherweise vom Haushalt selbst gewählt werden. Normalerweise wird der Tagesverbrauch gemessen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Verbrauch viertelstündlich zu erfassen. Diese Option bringt den Vorteil mit sich, dass man als Kunde Geräte, welche besonders viel Strom verbrauchen, ausfindig machen und die Nutzung umstellen kann. Diese Eigenschaft soll langfristig helfen Strom zu sparen.

Welche Vorteile habe ich durch Smart Meter?

In einem Haushalt, wo bereits ein intelligenter Stromzähler verbaut wurde, kann der Strombedarf täglich oder sogar viertelstündlich gemessen werden. Dieser Verbrauch kann entweder direkt am Display oder mittels der zur Verfügung stehenden Online-Services vom Kunden mitverfolgt werden. Dadurch erhält man einen unvergleichbaren Überblick über seinen persönlichen Stromverbrauch und kann sein Nutzungsverhalten in weiterer Folge anpassen, um Strom zu sparen.

Durch die automatische, tägliche Übermittlung des Stromverbrauchs, wird dieser mit exakten Werten erfasst und es erfolgt eine genaue Abrechnung. Auf diese Art und Weise gehören erschreckende Nachzahlungen der Vergangenheit an. Zudem entfällt durch den automatischen Datentransfer die händische Ablesung des Stromzählers und bei einem Umzug kann die Stromumstellung schneller erfolgen, als es bisher der Fall war.

Kritikpunkte am intelligenten Stromzähler

Wie bei jeder technischen Neuerung wird man auch beim Smart Meter nicht nur mit Vorteilen, sondern auch mit Kritikpunkten konfrontiert. Dazu zählen verschiedene Argumente von technischen Problemen, unerwünschtem Zugriff von außen, über Datenschutzproblemen bis hin zu gesundheitlichen Risiken.

Die Datenerhebung mittels Smart Meter unterliegt wie jegliche Datenanwendungen der Datenschutzgrundverordnung. Zudem werden den Netzbetreibern keine anderen Daten übermittelt, als dies bisher der Fall war. In Bezug auf etwaige Sicherheitsbedenken wird immer wieder angegeben, dass beispielsweise bei großen Industriekunden diese Art von Zähler bereits seit vielen Jahren im Einsatz sind und es dort bislang keine Sicherheits- oder Datenschutzbedenken gab. Zudem wird auf den neuesten Stand der Technik großen Wert gelegt, für eine entsprechende Verschlüsselung der Daten gesorgt und gegen den Zugriff von Unberechtigten somit abgesichert. Natürlich besteht immer ein gewisses Restrisiko in Bezug auf unerwünschte Sicherheitslücken, aber im Vergleich zur Smartphone- oder Internetnutzung – wo zudem sensible Daten oft freiwillig bekannt gegeben werden – ist dieses Risiko gering.

Um gesundheitliche Probleme wegen zusätzlicher Strahlenbelastung sollte man sich ebenso wenig Sorgen machen. Smart Meter unterliegen Rechtsvorschriften und Normen, welche eine elektromagnetische Verträglichkeit sicherstellen sollen. Die Strahlenbelastung, welche durch intelligente Zähler entsteht, liegt weit unter den vorgegebenen Grenzwerten. Dazu kommt, dass man im Gegensatz zum Mobilfunkgerät, welches oft am Körper getragen und beim Telefonieren direkt an den Kopf gehalten wird, der Stromzähler im Stromkasten verbaut ist, kein Körperkontakt gehalten wird und Daten üblicherweise nur einmal am Tag übertragen werden.

Kann man die Umstellung auf Smart Meter vermeiden?

Aufgrund der gesetzlich geregelten Einführungsverordnung sind Netzbetreiber angehalten, alte Stromzähler durch neue intelligente Zähler zu ersetzen. Gegen den Austausch der Stromzähler per se hat man als Verbraucher somit kein Einspruchsrecht. Es besteht jedoch die Möglichkeit gewisse Funktionen des Smart Meters zu deaktivieren bzw. deaktivieren zu lassen, sodass man sich zumindest gegen diese entscheiden kann.

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