Naturbaustoff Lehmputz, Lehmputz
19.02.2021

Lehm zählt zu den ältesten Baumaterialien und ist heutzutage aufgrund seines natürlichen Images zum Beispiel als Lehmputz wieder sehr beliebt. Lehmbaustoffe, darunter auch Lehmfarben oder Lehmbauplatten, gelten als ökologische Baustoffe, sorgen für ein gesundes Wohnraumklima und sind wiederverwendbar, wodurch sie gleichzeitig ressourcenschonend sind.

Wesentliches rund um Lehmputz

Lehmputz ist ein natürlicher Baustoff, der in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt hat, insbesondere im Bereich des ökologischen Bauens und Sanierens. Seine Verwendung bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Lehmputz kann aufgrund seiner Eigenschaften zu einem gesunden Wohnklima beitragen. Er wirkt feuchtigkeitsregulierend und ist sogar dazu in der Lage Schadstoffe aus der Luft zu neutralisieren. Möchte man seine Wände mit Lehmputz verputzen, aber möchte gerne eine andere als die typische Lehmfarbe, ist dies kein Problem. Lehmedelputz als Oberflächenputz gibt es in verschiedenen Farbvarianten, wie beispielsweise in anthrazitgrau oder mit Perlmuttzusatz für einen gewissen Schimmer. Alternativ kann man auch Lehmfarben verwenden. Diese gibt es in vielen verschiedenen Farben und ermöglichen dem Lehmputz weiterhin Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben. Ein Überstreichen mit versiegelnden Farben sollte man jedoch vermeiden, da dann die Fähigkeit der Feuchtigkeitsregulation verloren geht.

Eigenschaften von Lehmputz

Lehmputz ist für fast alle Räumlichkeiten geeignet und bietet viele Vorteile. Aufgrund seiner Wasserlöslichkeit ist er jedoch nicht für den Außenbereich oder den Spritzwasserbereich in Bad und Küche geeignet. Bei einer Dauerdurchfeuchtung kann Schimmelbildung nämlich zu einem Problem werden. Ein Vorteil der Wasserlöslichkeit ist, dass man Lehmputz jederzeit nachbearbeiten kann, da er nicht auf gleiche Weise abbindet wie herkömmlicher Putz. Diese Eigenschaft macht ihn jedoch auch weniger stabil, weshalb er in stark beanspruchten Bereichen schnell Schaden nehmen kann. Im Vergleich dazu ist Kalkputz – welcher ebenfalls zu den mineralischen Putzen zählt – robuster, fester und beugt Schimmelbildung vor. Für Kalkputz muss man jedoch mit höheren Kosten rechnen.

Vorteile von Lehmputz im Überblick

Ökologisch: Lehm ist ein nachhaltiger Baustoff, der in großen Mengen vorkommt und leicht zu gewinnen ist. Bei seiner Gewinnung und Verarbeitung wird nur wenig Energie verbraucht.

Gesundes Raumklima: Lehmputz reguliert die Luftfeuchtigkeit in Räumen, indem er Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Das trägt zu einem angenehmen und gesunden Raumklima bei.

Wärmespeicherung: Lehm hat eine hohe spezifische Wärmekapazität und kann daher Wärme gut speichern und langsam wieder abgeben. Das hilft dabei, die Temperatur in Räumen konstant zu halten.

Schalldämmung: Lehm hat auch schalldämmende Eigenschaften und kann dazu beitragen, die Akustik in Räumen zu verbessern.

Ästhetisch ansprechend: Lehmputz hat eine natürliche und warme Ausstrahlung, die viele Menschen als angenehm empfinden. Er kann glatt oder strukturiert aufgetragen und in verschiedenen Farbtönen hergestellt werden.

Verarbeitung von Lehmputz

Die Verarbeitung von Lehmputz ist ein relativ geradliniger Prozess, der allerdings sorgfältig und mit der richtigen Technik durchgeführt werden muss, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Vor der Verarbeitung von Lehmputz muss der Untergrund gründlich gereinigt werden. Staub, Fett und lose Teile sollten entfernt werden. Der Untergrund muss fest und tragfähig sein. Bei glatten, nicht saugenden Untergründen wie Beton, sollte eine Putzhaftbrücke, zum Beispiel in Form eines Gewebes, aufgebracht werden. Der Lehmputz wird in der Regel trocken geliefert und muss mit Wasser gemischt werden. Die genaue Menge Wasser hängt vom jeweiligen Produkt ab, daher sollte die Herstelleranweisung genau befolgt werden. Der gemischte Lehmputz wird auf die vorbereitete Fläche aufgetragen. Dies kann manuell mit einer Kelle oder maschinell mit einer Putzmaschine erfolgen. Die Dicke des Auftrags hängt vom gewünschten Endresultat ab, beträgt aber in der Regel zwischen 10 und 20 Millimeter.

Nach dem Auftragen wird der Putz mit einem Glätter bearbeitet, um eine gleichmäßige und glatte Oberfläche zu erzielen. Anschließend muss der Putz vollständig trocknen. Dies kann je nach Schichtdicke, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit mehrere Tage bis Wochen dauern. Nach dem Trocknen kann der Lehmputz weiter bearbeitet werden. Dies kann das Auftragen einer Lasur, das Einarbeiten von Mustern oder das Überstreichen mit einer atmungsaktiven Farbe beinhalten. Wichtig ist, dass Lehmputz atmen kann und daher nur mit geeigneten Materialien kombiniert werden sollte. Konventionelle Farben, Lacke und Versiegelungen können die Atmungsaktivität des Lehmputzes beeinträchtigen und sollten daher vermieden werden.

Kosten für Lehmputz

Je nachdem wie viele Schichten Lehmputz aufgetragen werden müssen und wie dick die Schichtdicke ist, kann der Preis für Lehmputz zwischen 20 EUR und rund 40 EUR pro Quadratmeter liegen. Als grober Richtwert kann man sagen, dass Materialkosten für Lehmputz etwa zwischen 10 und 20 Euro pro Quadratmeter liegen können. Soll der Lehmputz von einem Fachmann aufgetragen werden, kommen dazu noch die Arbeitskosten, die ebenfalls stark variieren können, je nach regionalen Unterschieden und Komplexität des Auftrags. Hier könnten weitere 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter hinzukommen. Für ein individuelles Angebot verbinden wir Sie gerne mit den Profis für Lehmputz.

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