Pellets als Holz-Brennstoff

Eigenschaften der Holzbrennstoffe

Holz zählt im Vergleich zu fossilen Brennstoffen, wie Öl oder Gas, zu den erneuerbaren Brennstoffen. Beim Verbrennungsvorgang von Holz wird nämlich nur so viel CO₂ freigesetzt, wie der Baum während des Wachstums gespeichert hat. In anderen Worten wird durch die Verwendung von Holz als nachwachsendem Rohstoff kein zusätzliches CO2 ausgestoßen, da der bei der Verbrennung freigesetzte Kohlenstoff wieder im Holzwachstum gebunden wurde. Verschiedene Holzarten sowie deren unterschiedliche Verarbeitung haben einen wesentlichen Einfluss auf den Heizwert oder auch die Brenndauer. Bevor das Holz zum Heizen eingesetzt werden kann, muss dieses getrocknet werden. Die Trocknung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Wichtig dabei ist, dass der Energieaufwand für die Trocknung wesentlich geringer sein muss als der dadurch entstandene Energiegewinn bei der Nutzung des Brennholzes. Denn ansonsten verlieren ökologisch vorteilhafte Aspekte ihre Sinnhaftigkeit. Holzbrennstoffe zählen im Allgemeinen zu den günstigsten Brennstoffen.

Holzpellets

Holzpellets sind eine beliebte Form von Holzbrennstoffen, die in vielen Haushalten und Unternehmen zum Heizen verwendet werden. Sie werden aus getrocknetem und gepresstem Holz hergestellt und haben eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber anderen Formen von Holzbrennstoffen wie Stückholz und Hackschnitzeln. In diesem Artikel werden die Eigenschaften von Holzpellets und ihre Vor- und Nachteile erläutert sowie die Möglichkeiten des Heizens mittels Holzpellets erklären.

Eigenschaften von Holzpellets

Pellets werden aus Restholz, wie Sägespänen, Hobelspänen und anderem Holzabfall hergestellt, der normalerweise in der holzverarbeitenden Industrie anfällt. Die Herstellung erfolgt, indem das Holz unter hohem Druck zu zylinderförmigen Presslingen gepresst wird. Durch den Temperaturanstieg während des Pressvorgangs, werden die Holzteile dicht miteinander verbunden und es entsteht ein kompakter Brennstoff. Die Pellets haben normalerweise einen Durchmesser von 6 bis 8 mm und eine Länge von 10 bis 40 mm. Kritiker der Pelletheizungen halten den aufwändigen Herstellungsprozess der Pellets entgegen den umweltschonenden Aspekten. Die Herstellung unterliegt jedoch strengen Anforderungen, welche in der ÖNORM M 7135 festgelegt sind. Dabei wird beispielsweise ein Limit für etwaige Zusatzstoffe, wie Presshilfsmittel, sichergestellt. Damit man sicher sein kann, dass ein schadstofffreier Verbrennungsvorgang gewährleistet ist, sollte man beim Kauf von Pellets auf diese Zertifizierung achten.

Die Qualität von Holzpellets wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt, darunter der Wassergehalt, der Aschegehalt, die Dichte, der Heizwert und die Zusammensetzung. Eine wichtige Eigenschaft von Holzpellets ist ihre Feuchtigkeit, da nasses Holzpellet schlechter brennt und mehr Rauch verursacht. Die meisten Pellets haben einen Wassergehalt von weniger als 10%, um eine optimale Verbrennung zu gewährleisten. Holzpellets bieten einen hohen Energiegehalt von rund 5 kWh/kg und hinterlassen bei der Verbrennung wenig Asche. Der Aschegehalt liegt normalerweise bei weniger als 1%, was bedeutet, dass die Anlagen leicht zu reinigen sind und keine spezielle Entsorgung erforderlich ist. Pellets haben auch eine sehr hohe Dichte, was bedeutet, dass sie im Vergleich zu anderen Holzbrennstoffen weniger Platz benötigen und einfacher zu lagern und zu transportieren sind. Der Heizwert von Holzpellets liegt normalerweise zwischen 4,5 und 5,3 kWh/kg, je nach Qualität.

Heizen mit Holzpellets

Beim Heizen mit Holzpellets können auch unterschiedliche Systeme zum Einsatz kommen. Zum einen gibt es die Möglichkeit der manuellen Beschickung von Pellets in den Brenner, zum anderen können auch automatische Pelletöfen oder Pelletkessel genutzt werden. Automatische Systeme bieten den Vorteil, dass sie den Brennstoffbedarf automatisch regulieren und somit für eine gleichbleibende Wärmeleistung sorgen. Auch die Reinigung und Wartung erfolgt bei automatischen Systemen meist automatisch, was den Aufwand für den Nutzer minimiert.

Die Möglichkeit einer automatisierten Pellet-Heizanlage ist für viele Nutzer ein komfortabler Vorteil, der oftmals nicht mehr wegzudenken ist. Holzpellets werden normalerweise in speziellen Pelletkesseln oder Pelletöfen verbrannt, die speziell für die Verwendung von Pellets konzipiert sind. Diese Geräte sind in der Regel vollautomatisch und können die Brennstoffzufuhr und die Luftzufuhr selbst regulieren, um eine optimale Verbrennung zu gewährleisten. Der Brennstoffverbrauch hängt von der Größe des Hauses, der Wärmeisolierung, der Anzahl der Räume und der Außentemperatur ab. Ein typisches Einfamilienhaus verbraucht zwischen 3 und 6 Tonnen Holzpellets pro Jahr, je nach Geographie und Heizbedarf. Holzpellets sind auch umweltfreundlicher als fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas, da sie aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt werden und eine geringere CO2-Emission pro kWh haben.

Eine weitere Möglichkeit beim Heizen mit Pellets bietet die Kombination mit solarthermischen Anlagen. Hierbei wird das Pellet-Heizsystem um eine Solaranlage ergänzt, die zur Warmwasserbereitung und Unterstützung der Heizung genutzt wird. Diese Kombination ermöglicht eine weitere Reduktion der Heizkosten und erhöht die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Zudem kann während der Sommermonate die Solarthermie-Anlage ausreichen, um Trinkwasser zu erhitzen oder auch den eigenen Pool zu erwärmen.

Anforderungen an Holzpellets

Um sicherzustellen, dass Holzpellets von hoher Qualität sind und eine optimale Verbrennung gewährleisten, müssen sie bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu gibt es die Norm DIN plus, welche Anforderungen an die Pellets hinsichtlich Rohdichte, Feuchtigkeitsgehalt, Aschegehalt und Heizwert definiert. Pellets, die diese Anforderungen erfüllen, sind durch das DIN plus Zertifikat gekennzeichnet und bieten somit dem Verbraucher eine Orientierungshilfe beim Kauf.

Trotzdem gibt es auch einige Nachteile von Holzpellets. Zum einen sind sie in der Anschaffung teurer als Stückholz oder Hackschnitzel. Auch die Lagerung kann problematisch sein, da sie in trockenen Räumen gelagert werden müssen, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden. Zudem können sie bei längerer Lagerung verhärten und dadurch schwerer zu verwenden sein. Ein weiterer Nachteil ist, dass für die Herstellung von Pellets oft Holz aus Monokulturen oder Plantagen verwendet wird, was wiederum ökologische Bedenken aufwirft. Dennoch überwiegen die Vorteile von Pellets gegenüber den Nachteilen. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Effizienz und der damit verbundenen Einsparung von Brennstoffkosten. Zudem sind sie auch sehr gut für den Einsatz in automatischen Heizanlagen geeignet und ermöglichen dadurch ein komfortables Heizen ohne ständige manuelle Nachfüllung des Brennstoffs. Insgesamt ist das Heizen mit Holzpellets eine ökologische und wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen. Die Anschaffungskosten sind zwar höher als bei anderen Holzbrennstoffen, jedoch können durch Einsparungen bei den Brennstoffkosten die Investitionskosten langfristig wieder ausgeglichen werden. Durch die Verwendung von nachwachsendem Rohstoff und der hohen Effizienz können nicht nur Kosten eingespart, sondern auch die Umwelt geschont werden.

Bei Interesse zum Thema Biomasseheizungen lesen Sie auch unseren Artikel Der Holzheizkessel oder kontaktieren Sie einen regionalen Spezialisten für Pelletheizkessel. Sie können auch nach verschiedenen Heizungsmöglichkeiten und den Kosten verschiedener Heizungsanlagen im Baukostenrechner suchen. 

Ihr Baucheck-Team

Weitere Quellen zum Thema Pelletheizungen

- Holzpellet, wikipedia
- Pelletheizungen, kwb.net