Plusenergiehaus, Passivhaus
29.09.2021

Bereits von einem Passivhaus wird verlangt, dass es einerseits wirtschaftlich, energieeffizient und umweltfreundlich sein und andererseits seinen Bewohnern ein komfortables und behagliches Wohnklima ermöglichen soll. Das Plusenergiehaus ist eine zukunftsweisende Weiterentwicklung dieses Konzepts, nur soll hierbei sogar mehr Energie gewonnen werden, als bei der Nutzung des Gebäudes verbraucht wird.

Kriterien des Plus-Energiehauses

Das Plusenergiehaus bietet ein Konzept, dass vor allem, wenn es um Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung geht, als das erstrebenswerte Wohnziel schlechthin gilt. Als Hauptenergiequelle wird die Sonne genutzt und durch raffinierte Planung und Umsetzung kann nicht nur auf fossile Brennstoffe verzichtet werden, sondern es wird sogar mehr Energie gewonnen, als von den Bewohnern verbraucht wird. Überschüssige Energie kann entweder ins Stromnetz eingespeist oder in Batterien gespeichert werden, was dem Eigentümer finanzielle Vorteile bringen kann. Mittels Solarthermie- und Photovoltaikanlagen wird die Sonnenenergie für die Erwärmung der Wohnräume und des Trinkwassers sowie für die Erzeugung des notwendigen Stroms genutzt.

Aber bereits beim Bau des Hauses wird auf die optimalen Bedingungen geachtet, um die Sonneneinstrahlung bestmöglich nutzen zu können. Eine südliche Ausrichtung des Gebäudes, der Wohnräume und der Fensterflächen sorgt im Winter für eine optimale passive Erwärmung durch die Sonne, welche durch Solaranlagen nur noch ergänzt werden muss. Herausragende Wärmedämmeigenschaften der verwendeten Baumaterialien und Bauteile halten im Winter die Wärme im Inneren und schützen gleichzeitig im Sommer vor einer Überhitzung. Zudem kann ein entsprechender Dachvorsprung im Sommer vor der hochstehenden Sonne schützen und lässt die tiefstehende Sonne im Winter in die Innenräume scheinen.

Wohnklima im Plusenergiehaus

Beim Plus-Energiehaus werden hochdämmende Materialien und technologische Lösungen wie Dreifachverglasung und eine luftdichte Bauweise eingesetzt, um den Energieverbrauch zu minimieren. Dazu kommen Smart-Home-Systeme, die den Energieverbrauch in Echtzeit überwachen und helfen, die Energieeffizienz weiter zu optimieren. Ähnlich wie bei einem Passivhaus erfolgt die Lüftung mit einer Wärmerückgewinnung, sodass keine Wärme bei der Belüftung des Gebäudes verloren geht. Neben der Energieversorgung des Hauses, welche ausschließlich durch erneuerbare Energie erfolgt, sollen beim Bau nur natürliche Baustoffe verwendet werden. Dadurch sollen etwaige Schad- oder Giftstoffe vermieden und ein optimales und gesundes Wohnklima geschaffen werden. Um den Stromverbrauch gering zu halten, gilt es ausschließlich energieeffiziente Elektrogeräte zu nutzen und die Beleuchtung effizient und bedarfsorientiert zu planen.

Ausführung und Preis des Plus-Energiehauses

Der Preis für ein Plusenergiehaus kann natürlich stark variieren, je nachdem, welche Technologien und Materialien verwendet werden, wo das Haus gebaut wird und wie groß es ist. Die Kosten können mitunter von folgenden Faktoren beeinflusst werden.

Grundstückskosten: Die Kosten für das Grundstück variieren stark je nach Lage und Größe.

Baukosten: Diese Kosten können je nach verwendeten Materialien und dem Preis der Arbeitskraft variieren.

Technologie: Ein Plusenergiehaus nutzt oft die neuesten Technologien für Isolierung, Fenster, Heiz- und Kühlsysteme sowie für erneuerbare Energien. Je nach Wahl der Technologie können die Kosten unterschiedlich ausfallen.

Erneuerbare Energien: Die Installation von Photovoltaik-Anlagen, Windenergieanlagen oder anderen Formen der Energieerzeugung stellt eine bedeutende Anfangsinvestition dar.

Smart-Home-Systeme: Diese können zusätzliche Kosten verursachen, bieten aber auch Möglichkeiten zur weiteren Energieeinsparung.

Architekten- und Planungskosten: Da Plusenergiehäuser spezialisiert sind, können die Planung und das Design kostspieliger sein als bei Standardhäusern.

Behördliche Genehmigungen und Zertifikate: Für einige Technologien könnten spezielle Genehmigungen erforderlich sein, die weitere Kosten verursachen können.

Nach groben Schätzungen könnten die Kosten für ein Plusenergiehaus bei 2.500 bis 4.000 Euro pro Quadratmeter liegen, abhängig von den oben genannten Faktoren. Dies ist jedoch nur ein Richtwert. Trotz der höheren Anfangsinvestitionen bieten Plusenergiehäuser langfristige Einsparungen durch extrem niedrige laufende Energiekosten. Sie ermöglichen auch ein komfortables und gesundes Wohnklima durch hervorragende Raumluftqualität und ein ausgeglichenes Raumklima. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und sind ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Sie repräsentieren somit eine fortschrittliche Vision des Wohnens und sind eine lohnende Investition.

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