Putz: Handputz oder Maschinenputz?

Handputz und Maschinenputz im Vergleich

Die Entscheidung zwischen Handputz und Maschinenputz beim Verputzen von Wänden hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Umfang des Projekts, dem Budget, der gewünschten Oberflächenqualität und den zeitlichen Vorgaben ab. Beide Methoden haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die im Kontext des jeweiligen Bauvorhabens betrachtet werden müssen.

Handputze

Der Handputz ist die älteste Technik zur Begradigung von Wänden im Haus. Traditionelle Praktiken wie Kalkputze werden heutzutage leicht durch die Zugabe von Zement noch zusätzlich modifiziert. Das Material für das händische Verputzen wird üblicherweise im Mixer vorbereitet. Die Putzmischung ist eine etwas anspruchsvollere Technik, die nicht unbedingt jeder Handwerker kennt. Die Vorteile vom Handputz sind das Anbringen von Mustern, beispielsweise, um ein raues und rustikales Ambiente im Raum zu schaffen. Handputz ist besonders geeignet für kleine Flächen oder verwinkelte Räume mit vielen Ecken und Kanten. Handputz kann bei kleineren Projekten kostengünstiger sein, wobei der Arbeitsaufwand pro Fläche meistens höher ist als beim Maschinenputz. Der Nachteil liegt in der längeren Ausführung. Da der Putz kontinuierlich hergestellt wird und die Mischung nicht immer komplett gleich ist, kann es beim Handputz auch zu einigen Unterschieden in der Härte kommen. Handputz kann bei kleineren Projekten kostengünstiger sein, wobei der Arbeitsaufwand pro Fläche meistens höher ist als beim Maschinenputz.

Maschinenputze

Die Aufbereitung des Handputzes wurde mit dem Erscheinen der Druckpumpe mit dem Spritzgussmaschinenputz ersetzt. Der Maschinenputz kann schnell ausgeführt werden und ist daher effizient bei großen Projekten. Durch die konstante Durchmischung bleibt das Material bzw. die Putzmischung homogen und wird demnach auch gleichmäßig verteilt. Ein gleichmäßiger Materialauftrag kann so leichter umgesetzt werden. Maschinenputz erfordert weniger manuelle Arbeit und ist daher personal- und zeitsparend. Der große Vorteil ist, dass der Maschinenputz ohne Fugen, Löcher oder Spuren vom Stopfen installiert werden kann. Man kann zwischen vier Arten von Maschinenputz wählen, die in der Härte und Dämmstärke variieren.

Kalk-Zement-Maschinenputze sind härter als Handputze, jedoch von den Eigenschaften auch ähnlich. Aufgrund der Zusammensetzung wirken sie vom Aussehen her wie ein Rauputz. Kalk-Zement-Maschinenputze können besser Belastungen und Stößen standhalten. Der Einbau vom Kalk-Zement-Maschinenputz ist auch schnell. Aufgrund des rauen Erscheinungsbildes ist jedoch eine Weiterverarbeitung notwendig bzw. zumindest empfohlen.

Der Kalk-Gipsmaschinenputz ist weicher, empfindlicher und sieht auch glatter aus. Eine Weiterverarbeitung ist hierfür nicht erforderlich. Der Kalk-Gipsmaschinenputz eignet sich für Räume, die nicht feucht sind, d.h. Wohnzimmer, Schlafzimmer usw.

Der thermische-Maschinenputz ist ein Putz mit besseren Wärmedämmeigenschaften, der mit Granopor oder einer anderen dämmenden Substanz versehen wird.

Der Lehmputz, der auch maschinell hergestellt werden kann, ist weicher und weniger widerstandsfähig gegen Erschütterungen. Der Vorteil des Lehmputzes liegt im natürlichen Material, das sich perfekt an das Klima in der Gegend anpasst.

Entscheidungskriterien beim Putz

Bei der Wahl des geeigneten Verputzes muss man verschiedene Kriterien in Betracht ziehen.

Projektgröße: Für kleinere Projekte oder Restaurierungen kann Handputz oft sinnvoller sein, während Maschinenputz sich für Neubauten oder große Flächen eignet.

Budget: Maschinenputz kann Anfangsinvestitionen in Maschinen und Geräte erfordern, wobei sich diese bei großen Projekten schnell amortisieren.

Fertigkeiten: Die verfügbaren Fähigkeiten und Erfahrungen der ausführenden Handwerker sind ebenfalls entscheidend.

Material: Manche Putzmaterialien eignen sich besser für maschinelles Auftragen, andere sind speziell für Handauftrag konzipiert.

Bei der Sanierung eines alten Gebäudes mit vielen verwinkelten Räumen und Detailarbeit kann Handputz trotz des höheren Arbeitsaufwands die bessere Option sein, um eine hohe Qualität und eine den historischen Gegebenheiten angemessene Ästhetik zu erzielen. Bei einem Neubau mit großflächigen, geraden Wänden ermöglicht Maschinenputz eine zügige und gleichmäßige Ausführung, was insbesondere unter Zeit- und Budgetaspekten vorteilhaft sein kann. Letztendlich muss die Entscheidung für Handputz oder Maschinenputz unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren des speziellen Projekts getroffen werden. Dabei spielen sowohl wirtschaftliche als auch qualitative und handwerkliche Aspekte eine Rolle. Es empfiehlt sich, verschiedene Szenarien durchzurechnen und auch die langfristigen Auswirkungen der Entscheidung, beispielsweise in Bezug auf Wartung, Haltbarkeit und Ästhetik, zu bedenken.

Preis von Putz

Der Preis für den Maschinen- und Handputz ist relativ vergleichbar und reicht etwa von 15 bis 40 €/m². Die geringfügigen Abweichungen von circa 5 bis 10% des Preises entstehen durch unebene Oberflächen oder komplexe Installation, beispielsweise zwischen den Sparren oder auf einer geneigten Fläche.

Für ein Projekt mit einer Wandfläche von 100 m² könnten Sie zum Beispiel für den Maschinenputz mit Materialkosten von etwa 500 - 1.500 € und Arbeitskosten von etwa 1.000 - 2.500 € rechnen, ohne zusätzliche Kosten für die Miete der Putzmaschine. Bei Handputz könnten Materialkosten von ebenfalls etwa 500 - 1.500 € sowie Arbeitskosten von 1.500 - 3.500 € anfallen.

Diese Zahlen sind Richtwerte und die tatsächlichen Kosten können basierend auf den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts und den aktuellen Marktpreisen in Ihrer Region variieren. Wenn Sie ein Angebot für Verputzarbeiten benötigen, kontaktieren Sie regionale Auftragnehmer auf der BauCheck-Plattform!

Ihr BauCheck-Team