Renovierungsarbeiten in einer Mietwohnung, Wohnungen renovieren
12.02.2021

Das Einrichten und Gestalten der eigenen vier Wände ist ein Ausdruck persönlicher Freiheit und Individualität, besonders in einer Mietwohnung. Die eigenen Lebensräume nach persönlichen Vorlieben zu gestalten, verleiht ein Gefühl von Zuhause und Wohlbefinden. Doch diese Freiheit stößt in einer Mietwohnung auf rechtliche Grenzen und Absprachen mit dem Vermieter. Um Konflikte zu vermeiden und die Kaution sicherzurückzuerhalten, ist es entscheidend, sich an bestimmte Regeln und Vereinbarungen zu halten.

Renovierungsarbeiten in einer Mietwohnung

Die Grundlage: Der Mietvertrag

Der Mietvertrag ist das Fundament jeder Mietbeziehung und klärt bereits viele Aspekte bezüglich der Gestaltungsfreiheiten und Pflichten. Er definiert, in welchem Zustand das Mietobjekt bei Ende des Mietverhältnisses zurückgegeben werden muss. Häufig wird verlangt, dass die Wohnung im ursprünglichen Zustand übergeben wird. Das schließt die Farbe der Wände, Bodenbeläge und fest installierte Einrichtungen ein. Änderungen an der Wohnung bedürfen in der Regel der schriftlichen Zustimmung des Vermieters. Dies dient dem Schutz beider Parteien: dem Mieter, um seine Kaution zurückzuerhalten, und dem Vermieter, um seinen Eigentumszustand zu wahren.

Kleine Veränderungen – Was ist erlaubt?

In vielen Fällen sind kleinere Anpassungen an der Mietwohnung wie das Streichen der Wände, das Anbringen von Regalen oder das Auswechseln von Leuchtmitteln unproblematisch. Diese Maßnahmen verschönern die Wohnung, ohne dauerhafte Veränderungen zu bewirken. Allerdings sollte, besonders bei größeren Projekten wie dem Austausch von Bodenbelägen oder der Erneuerung von Fliesen, stets die Zustimmung des Vermieters eingeholt werden. Selbst wenn solche Verbesserungen objektiv den Wert der Wohnung steigern, kann der Vermieter spezifische Vorstellungen haben oder aus verschiedenen Gründen ablehnen.

Größere Umbauten und Renovierungen

Bei umfangreicheren Veränderungen, wie dem Einreißen von Wänden, dem Austausch fest installierter Küchengeräte oder Sanitäranlagen, ist Vorsicht geboten. Diese Maßnahmen betreffen die Substanz und den Charakter der Wohnung und erfordern eine ausdrückliche Genehmigung durch den Vermieter. Nicht genehmigte Umbauten können nicht nur zu Konflikten führen, sondern auch hohe Kosten für die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands nach sich ziehen. Zudem besteht das Risiko, dass nachfolgende Mieter die Veränderungen nicht übernehmen wollen, was zu weiteren finanziellen Verlusten führen kann.

Konflikte vermeiden und Absprachen treffen

Um Streitigkeiten zu vermeiden, ist es ratsam, jede geplante Veränderung vorab mit dem Vermieter zu besprechen und dessen Zustimmung schriftlich festzuhalten. In einigen Fällen kann der Vermieter sogar bereit sein, sich an den Kosten zu beteiligen, besonders wenn die Maßnahme eine Wertsteigerung für die Immobilie darstellt. Eine gute Dokumentation aller Absprachen und durchgeführten Arbeiten ist ebenfalls wichtig, um bei der Rückgabe der Wohnung Missverständnisse und Konflikte über den Zustand der Wohnung und die Rückzahlung der Kaution zu vermeiden.

Instandhaltung und Reparaturen

Während Mieter für die laufende Instandhaltung und kleinere Reparaturen verantwortlich sein können, liegt die Verantwortung für größere Reparaturen und die Instandsetzung von Gebrauchsmängeln grundsätzlich beim Vermieter. Dies umfasst Maßnahmen, die die Wohnqualität und Sicherheit betreffen, wie die Reparatur von Heizungssystemen oder undichten Fenstern.

Persönliche Note ohne bauliche Veränderung

Um die Wohnung persönlich zu gestalten, ohne bauliche Veränderungen vorzunehmen, kann man sich auf die Einrichtung konzentrieren. Neue Möbel, Teppiche oder Vorhänge können das Erscheinungsbild einer Wohnung vollständig verändern, ohne dass Änderungen am Bau selbst notwendig sind. Das Umrüsten von Leuchten oder das Anbringen von Bildern sind Beispiele für reversible Anpassungen, die die Persönlichkeit des Mieters widerspiegeln, ohne dauerhafte Spuren zu hinterlassen.

Fazit

Die Gestaltung der Mietwohnung bietet viele Möglichkeiten, erfordert jedoch ein Gleichgewicht zwischen persönlichen Vorlieben und den rechtlichen Rahmenbedingungen. Eine offene Kommunikation mit dem Vermieter, das Einholen der notwendigen Genehmigungen für größere Veränderungen und eine sorgfältige Planung können dabei helfen, das Zuhause nach eigenen Wünschen zu gestalten, ohne bei der Rückgabe der Wohnung unangenehme Überraschungen zu erleben.

Kosten für die Renovierungsarbeiten

Die Kosten für Renovierungsarbeiten in einer Mietwohnung in Österreich können stark variieren, abhängig von der Art und dem Umfang der Renovierung, den Materialkosten, den Arbeitskosten und ob die Renovierungsarbeiten in Eigenregie durchgeführt oder an Fachkräfte vergeben werden. Hier sind einige Faktoren und Durchschnittskosten, die berücksichtigt werden sollten:

1. Malerarbeiten

  • Wände streichen: Die Kosten können je nach Qualität der Farbe, der Wandfläche und dem Zustand der Wände variieren. Im Durchschnitt können die Kosten für das Streichen pro Quadratmeter zwischen 5 und 12 Euro liegen, inklusive Material.

2. Bodenbeläge

  • Laminat verlegen: Laminat ist eine beliebte und kostengünstige Option. Die Materialkosten liegen zwischen 10 und 30 Euro pro Quadratmeter. Mit Arbeitskosten können die Gesamtkosten auf 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter steigen.
  • Parkettboden: Die Kosten für Parkettböden sind höher, mit Materialkosten von 25 bis 100 Euro pro Quadratmeter und Gesamtkosten, inklusive Verlegung, von 40 bis 150 Euro pro Quadratmeter.

3. Küchenrenovierung

  • Einbauküche: Die Kosten für eine neue Einbauküche variieren stark je nach Größe, Material und Geräten. Eine einfache Küche kann ab 3.000 Euro zu haben sein, während hochwertige oder maßgeschneiderte Lösungen 10.000 Euro und mehr kosten können.

4. Badezimmerrenovierung

  • Sanitärarbeiten: Die Erneuerung von Sanitäranlagen kann zwischen 3.000 und 10.000 Euro kosten, abhängig vom Umfang der Arbeiten und der Qualität der gewählten Einrichtungen.

5. Kleinere handwerkliche Veränderungen

  • Regale anbringen oder kleinere Anpassungen: Solche Arbeiten sind in der Regel kostengünstig, können aber je nach Umfang und Material zwischen 50 und 200 Euro kosten.

Zusätzliche Kostenfaktoren

  • Handwerkerkosten: Die Stundensätze von Handwerkern in Österreich variieren, liegen aber oft zwischen 40 und 80 Euro pro Stunde.
  • Materialkosten: Die Preise für Materialien können je nach Qualität und Herkunft stark variieren.
  • Genehmigungen: In einigen Fällen können für größere Umbauten Genehmigungen erforderlich sein, die zusätzliche Kosten verursachen.

Absprachen mit dem Vermieter

Bevor mit Renovierungsarbeiten begonnen wird, sollte immer Rücksprache mit dem Vermieter gehalten werden. In manchen Fällen ist es möglich, dass der Vermieter sich an den Kosten beteiligt, besonders wenn die Renovierung auch im Interesse des Vermieters ist.

Die Kosten für Renovierungsarbeiten in einer Mietwohnung können stark variieren und hängen von vielen Faktoren ab. Eine sorgfältige Planung und das Einholen von Angeboten verschiedener Fachkräfte können dabei helfen, die Kosten zu kontrollieren. Wichtig ist, stets Absprachen mit dem Vermieter zu treffen und schriftliche Vereinbarungen über die Durchführung und Finanzierung der Renovierungsarbeiten zu fixieren. Mehr zum Thema Renovierung finden Sie in unserem Artikel Die Renovierung eines Hauses. Unser Baukostenrechner bietet Ihnen Informationen zu Richtpreisen rund um Ihr Bauvorhaben.

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