Solare Kühlung

Funktion solarer Kühlung bzw. Kälteerzeugung

Solare Kühlung stellt eine nachhaltige und energieeffiziente Möglichkeit dar, Gebäude zu kühlen. Das Prinzip ist verblüffend einfach und gleichzeitig genial: Die gleiche Sonnenenergie, die ein Gebäude aufheizt, wird dazu verwendet, es wieder abzukühlen. Besonders in Regionen mit hohen Sommertemperaturen und starker Sonneneinstrahlung bietet die solare Kühlung eine zukunftsweisende Möglichkeit der Regulierung des Wohnklimas.

Solare Kühlung vs. Klimaanlage mit Solarstrom

Natürlich kann man eine herkömmliche Klimaanlage mit Solarstrom aus der PV-Anlage betreiben. Dies hat den Vorteil, dass beide Systeme unabhängig voneinander geplant und genutzt werden können. Jedoch wird dabei zuerst aus der Sonneneinstrahlung Strom erzeugt, um anschließend daraus wieder thermischen Nutzen – in diesem Fall Kälte – zu ziehen. Solarthermische Kälteerzeugung ermöglicht, diesen Umweg zu umgehen und die Sonnenenergie zur Klimatisierung zu nutzen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Klimaanlagen, die auf elektrische Energie angewiesen sind und damit oft einen hohen CO₂-Fußabdruck haben, nutzt die solare Kühltechnik thermische Energie. Diese wird meist durch Solarkollektoren oder solarthermische Anlagen eingefangen. Die so gewonnene Wärmeenergie kann zum Beispiel durch einen thermodynamischen Prozess in ein Kühlmittel umgewandelt werden, das in einem geschlossenen Kreislaufsystem für die Raumkühlung eingesetzt wird. Dieses System muss allerdings von Anfang an geplant und umgesetzt werden und ist mit entsprechenden Kosten verbunden.

Vorteile solarer Kühlung

Ein wesentlicher Vorteil dieses Systems liegt darin, dass die Sonneneinstrahlung üblicherweise dann am größten ist, wenn eine Kühlung der Räumlichkeiten am notwendigsten ist. Dies ist zumindest dann der Fall, wenn die Kühllast aufgrund der Sonneneinstrahlung zustande kommt und nicht aufgrund von anderen Wärmequellen, wie beispielsweise von technischen Anlagen in der Industrie. In Kombination mit einer guten Gebäudeisolierung und passivem Sonnenschutz können sie dazu beitragen, dass Gebäude im Sommer kühl und im Winter warm bleiben, ohne dass dafür fossile Energieträger eingesetzt werden müssen. Zudem kann die überschüssige Solarenergie zur Erwärmung des Trinkwassers verwendet werden. Es gibt verschiedene Varianten, wie solare Kälteerzeugung technisch umgesetzt werden kann. Dabei unterscheidet man zwischen geschlossenen und offenen Verfahren der solaren Kühlung, welche mit unterschiedlichen Substanzen arbeiten. Neben der Umweltfreundlichkeit bieten solare Kühlmethoden auch den Vorteil, dass sie, einmal installiert, deutlich geringere Betriebskosten haben als herkömmliche Systeme. Das macht sie trotz der anfänglich höheren Installationskosten auf lange Sicht wirtschaftlich attraktiv.

Ganzjähriger Einsatz von Solarthermie

Solarthermie kann somit ganzjährig zum Einsatz kommen. Neben der Trinkwassererwärmung kann das System – sofern es vorab dafür ausgelegt ist - im Sommer zur Kühlung der Räumlichkeiten und im Winter der Heizung dienen. Dadurch kann das ganze Jahr über die kostenfreie, erneuerbare Energie der Sonne genutzt werden, was zu einer Reduktion im Verbrauch fossiler Energieträger und somit zum Umweltschutz beiträgt.

Allerdings ist die Technologie nicht für alle Gebäude und alle Standorte gleichermaßen geeignet. Bevor man sich für eine solare Kühlung entscheidet, sollten die baulichen Voraussetzungen und die klimatischen Bedingungen des Standortes sorgfältig geprüft werden.

Ob Sie sich für eine Solarthermieanlage entscheiden oder, ob eine Photovoltaikanlage eher für Ihre Bedürfnisse geeignet ist und vor allem wie die entsprechende Anlage dimensioniert werden soll, werden Ihnen professionelle Auftragnehmer für Solaranlagen vor Ort erklären und ein entsprechendes Angebot erstellen. Informationen zu Kosten rund um Solarthermie-Anlagen finden Sie in unserem Baukostenrechner.

Ihr Baucheck-Team