Verarbeitung von Putz, Putz
22.04.2021

Putz kann auf verschiedene Arten aufgebracht werden. Diese Verfahren werden auch Putzweisen genannt. Die Art des Aufbringens und die Gestaltung der Putzoberfläche bestimmt die Eigenschaften des Putzes, die Haltbarkeit und die Gefahr der Verschmutzung.

Putzweisen und deren Eigenschaften

Es gibt eine Reihe von Verarbeitungsarten von Putz, wovon manche gängigere Varianten sind und andere eher selten angewendet werden. Verriebene, glatte Putze haben den Nachteil, dass sie leichter rissig werden und sich in den Rissen Verunreinigungen ablagern können. Bei besonders rauen Putzen kann es zum Problem kommen, dass sich Wassersäcke bilden und die Oberfläche lange nass bleibt. Zudem ist rauer Putz anfälliger gegenüber Verschmutzungen.

Geglätteter Putz

Dieser Putz wird mit einer Glättkelle verrieben. Er eignet sich für Beschichtungen und Anstriche. Schmutz kann sich auf geglättetem Putz nicht so leicht ablagern, dafür besteht die Gefahr der Rissbildung.

Reibputz

Reibputz wird entweder rund „gerieben“ oder waagrecht oder senkrecht „gestoßen“. Die kleinste Korngröße beträgt etwa 2mm, die größeren Körner machen Rillen in die Putzoberfläche.

Kellenputz

Es wird Kellenputz genannt, wenn frisch aufgetragener Feinputz fächer- oder schuppenförmig mit einer Kelle verstrichen wird.

Spritzputz

In Form eines dünnflüssigen Mörtels wird Spritzputz mit einem Spritzputzgerät oder einer Pistole auf den bereits verriebenen Feinputz aufgebracht. Dieser ist nicht besonders abriebfest.

Kratzputz

Dabei wird der Feinputz, nachdem dieser bereits etwas erhärtet ist, mit einer Kratzbürste bearbeitet. Dies führt dazu, dass die spannungsreiche Oberschicht entfernt wird. Anschließend wird die Oberfläche mit einer Stahlschiene abgeschient und abgekehrt.

Waschputz

Um die Körnung sichtbar zu machen, wird dem Putz das noch nicht erhärtete Bindemittel oberflächlich ausgewaschen. Dabei sind jedoch ausgewählte Zuschläge grober Körnung notwendig.

Steinputz

Dieser Putz hat eine spezielle Körnung, welcher nach dem Hartwerden steinmetzmäßig bearbeitet werden kann.

Pinselputz oder Patschokk

Dabei wird sehr dünnflüssiger Mörtel deckend angeworfen und anschließend mit der Bürste oder einem Mauerpinsel verrieben.

Schlämmputz

Durch diesen Putz bleibt die Struktur des gemauerten Ziegelmauerwerks sichtbar. Dieser wird als Weißkalkmörtel mit Leinölzugabe oder mit Weißzement mit einer Bürste oder Spritzgerät verarbeitet.

Edelputz

Alle vorgemischten Fertigputze, welche nur durch Wasserzugabe bereits gebrauchsfertig sind, werden Edelputz genannt.

Sgraffito

Der Begriff kommt aus dem Italienischen graffiare und bedeutet kratzen. Dieser Putz besteht aus mehreren verschiedenfärbigen Schichten, in welche durch Schaben oder Kratzen Muster ausgeschnitten werden. Dabei ist zu beachten, dass für alle Schichten gleichartiger Mörtel verwendet werden muss, welcher innerhalb eines Arbeitstages aufgebracht werden muss, da die Muster noch im feuchten Zustand einzuschneiden sind.

Fresco

Dieser Begriff stammt ebenfalls aus dem Italienischen. Dabei wird auf den ausgetrockneten Putzgrund ein feiner Frescoputz in mehreren Schichten aufgebracht. Dieser enthält reinen Quarzsand als Zuschlag. Die letzte Schicht wird nass übermalt und ist somit haltbarer als Al-secco-Malerei auf abgebundenem Putz.

Lesen Sie auch unsere Artikel über Innenputz, Außenputz oder über die Wahl zwischen Hand- und Maschinenputz. Die Handwerker vor Ort können Sie über die passende Putzweise für Ihren konkreten Fall beraten. Eine Übersicht zu den möglichen Preisen und Kosten für die Putzarbeiten bietet unser Baukostenrechner für Putz.

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