Versickerungsschacht, Ausführung, Preis, Baufirma
06.02.2020

Es gilt Regenwasser in die öffentliche Kanalisation, welche in einer Kläranlage endet, abzuführen. Es ist notwendig, das Wasser in den lokalen Wasserversickerungsschacht abzulassen, wenn die Regenwasserableitung nicht vorhanden ist, nicht ordnungsgemäß umgesetzt wurde oder unterdimensioniert ist.

In welchem Fall darf ein Versickerungsschacht ausgeführt werden?

Versickerungsschächte sind eine effektive Methode, um Regenwasser lokal zu versickern und somit die öffentliche Kanalisation zu entlasten. Sie sind besonders in Gebieten sinnvoll, in denen keine Regenwasserkanalisation vorhanden ist oder die bestehende Ableitung nicht ausreicht. Nur dann kann ein Versickerungsschacht angelegt werden, wenn die Bodenbeschaffenheit genügend Porosität aufweist, um das Regenwasser in entsprechender Zeit aufzunehmen. Lehmböden oder ähnliche Böden gelten für einen Versickerungsschacht als ungeeignet. Ein Geologe kann eine genaue Bodenbewertung vornehmen, indem er ein hydrogeologisches Gutachten über den Untergrund erstellt.

Wie wird ein Versickerungsschacht ausgeführt?

Ein Versickerungsschacht besteht im Wesentlichen aus einem ausgehobenen Loch im Boden, das mit einem durchlässigen Material, wie Kies oder Schotter, gefüllt wird. Um das Eindringen von Erde und kleineren Partikeln zu verhindern, wird oft ein Filtervlies um den Schacht angebracht. Darüber hinaus wird meist ein Revisionsschacht installiert, um Wartungsarbeiten durchführen zu können.

Ein perforiertes Betonrohr kann Verwendung finden, sofern die Regenwassermenge, welche zu einem Versickerungsschacht abfließen soll, nicht zu groß ist.
Ein entsprechend dimensioniertes Betonrohr muss tief genug im Boden verlegt werden. Die Dimensionierung dieser Betonrohre erfolgt entsprechend der Aufnahme der Regenwassermenge und liegt meist bei einem Durchmesser von 100 bis 120 cm. Sollte ein einzelnes Rohr nicht genügen, besteht die Möglichkeit zwei Rohre übereinander zu verlegen, um eine Gesamthöhe von etwa zwei Metern zu erreichen.
Bevor die Betonrohre verlegt werden können, muss der Boden richtig vorbereitet werden. Sofern der Untergrund ausreichend tragfähig ist, wird vom Betonieren unter den Rohren abgeraten. Zuerst wird Drainagematerial aus Schutt, bestehend aus einem Granulat von 16-32 mm, unter und um das Rohr verschüttet. Um zu verhindern, dass sich das Granulat mit dem Erdreich und der Schottertragschicht vermischt, wird darauf eine spezielle Folie oder Filz verlegt. Die Schottertragschicht wird darauf in einer Dicke von etwa 30 cm geschüttet und eine begehbare Oberfläche vorbereitet. Soll die Oberfläche befahrbar ausgeführt werden, muss auf ausreichende Tragfähigkeit des Untergrunds geachtet werden. Dann kann auch Asphalt darauf verlegt werden und der Schacht mit einem Stahldeckel verschlossen werden. Wird die Oberfläche nicht befahren, ist es ausreichend, den Versickerungsschacht mit einem Betondeckel zu verschließen.

Funktion des Versickerungsschachtes

Das Wasser, das in den Schacht geleitet wird, versickert durch das durchlässige Material langsam im Erdreich. Um sicherzustellen, dass das umliegende Erdreich das Wasser auch aufnehmen kann, sollte vor der Anlegung eines Versickerungsschachtes eine Versickerungsprobe durchgeführt werden. Dabei wird überprüft, wie schnell das Wasser im Boden versickert. Je nach Bodenbeschaffenheit kann die Versickerungsfähigkeit stark variieren.

Die richtige Ausführung eines Versickerungsschachtes ist nicht nur aus ökologischen Gründen wichtig, sondern auch, um Schäden am Gebäude und auf dem Grundstück zu vermeiden. Durch die lokale Versickerung wird das öffentliche Kanalnetz entlastet und das Risiko von Überflutungen bei starken Regenfällen kann reduziert werden. Zudem kann eine gut geplante und ausgeführte Versickerungsanlage dazu beitragen, die Kosten für die Wasserentsorgung zu reduzieren.

Preis für Versickerungsschächte

Die Kosten für einen Versickerungsschacht können je nach Größe, Bodenbeschaffenheit und regionalen Preisunterschieden variieren. Zudem spielen auch die Kosten für die Erdarbeiten und Materialien eine Rolle. In der Regel können die Kosten mehrere hundert bis über tausend Euro betragen. Eine genaue Kostenaufstellung und Planung durch eine Fachfirma sind hier unerlässlich, um unerwartete Mehrkosten zu vermeiden.

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