Wann kann ein Dachboden ausgebaut werden?

Wenn der Dachboden ausgebaut wird

Bevor mit dem Ausbau eines Dachbodens begonnen werden kann, sollten einige wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Nicht jeder Dachstuhl ist für den Ausbau geeignet. Je nach vorhandenen Gegebenheiten und zukünftige Nutzung des Raumes muss die Ausbaufähigkeit des Dachbodens begutachtet und gewisse Vorschrifen eingehalten werden. Die gesetzliche Lage für den Dachausbau kann sich regional unterscheiden.

Vorschriften und Ausbaufähigkeit des Dachstuhls

Je nach Bundesland variieren die Vorschriften für die Raumhöhe und den notwendigen Lichteinfall in einem Wohnraum. Die Raumhöhe über der halben Fußbodenfläche sollte jedoch mindestens 2,30 m, in manchen Bundesländern 2,40 m und in Wien sogar 2,50 m betragen. Die Höhe an der niedrigsten Stelle darf 1,50 m nicht unterschreiten. Was den Wärme- und den Schallschutz betrifft, sind die ÖNORM B 8110 und ÖNORM B 8115 zu befolgen. Die einzuhaltenden Brandwiderstandsklassen, welche einzuhalten sind, hängen von der Größe des Gebäudes und vom Bundesland ab.

Platzverhältnisse und Konstruktionsarten von Dachstühlen

Damit ein Dachboden sinnvoll ausgebaut werden kann, spielen die Platzverhältnisse und somit vor allem auch die Dachneigung eine wesentliche Rolle. Die notwendige Mindestraumhöhe ist nicht nur für die praktische Benutzung des Raumes als Aufenthaltsort von Bedeutung, sondern auch für die Fensteranordnung.

Die verschiedenen Konstruktionsarten von Dachstühlen, können den Ausbau auf unterschiedliche Weise behindern. In manchen Fällen wird sogar ein totaler Abbruch des Daches notwendig, um einen wirtschaftlichen Ausbau zu ermöglichen. Nachdem beinahe jede Dachkonstruktion individuelle Unterschiede aufweist, gibt es keinen allgemeinen, immer gültigen Lösungsvorschlag, um den optimalen Dachgeschoßausbau zu ermöglichen. Bei einem Sparrendach beispielsweise, muss darauf geachtet werden, dass die Sparren noch ausreichend robust und tragfähig sind. Vor allem, wenn Dachfenster oder Terrassen eingebaut werden, müssen Sparren entfernt werden, weshalb die verbleibenden Sparren nun mehr Last zu tragen haben. Diese müssen daher verstärkt werden, was auf unterschiedliche Weise möglich ist.

Wesentlichste Faktoren für den Dachbodenausbau

Das Erste, was für den Dachbodenausbau zu überprüfen ist, ist die strukturelle Stabilität des Dachbodens. Kann die bestehende Struktur das zusätzliche Gewicht der neuen Räume und Möbel tragen? Ist das Dach in gutem Zustand oder müssen Reparaturen durchgeführt werden, bevor der Ausbau beginnen kann? Ein ausbaufähiger Dachboden sollte eine ausreichende Höhe haben, damit Menschen bequem darin stehen können. Die genaue Mindesthöhe kann von den örtlichen Bauvorschriften abhängen. Gibt es bereits einen Zugang zum Dachboden oder muss eine Treppe oder ein anderer Zugang geschaffen werden? Wenn ja, ist im unteren Teil des Hauses genügend Platz dafür? Gibt es Fenster oder Dachfenster, die ausreichend Tageslicht liefern, oder müssen diese hinzugefügt werden? Ist der Dachboden gut isoliert? Dies ist wichtig, um den Raum im Winter warm und im Sommer kühl zu halten. Auch der Schallschutz sollte berücksichtigt werden, besonders wenn der Dachboden in ein Schlafzimmer umgewandelt werden soll. Können die vorhandenen Systeme auf den Dachboden erweitert werden, um Beleuchtung, Steckdosen und eventuell sanitäre Anlagen zu installieren? Bevor Sie mit dem Ausbau des Dachbodens beginnen, sollten Sie sich über die baurechtlichen Bestimmungen in Ihrer Region informieren. In vielen Fällen ist eine Baugenehmigung erforderlich.

Letztendlich hängt die Entscheidung, ob ein Dachboden ausgebaut werden kann, oft von den Kosten ab. Es ist wichtig, ein Budget festzulegen und mehrere Angebote einzuholen, bevor man sich entscheidet, den Ausbau in Angriff zu nehmen. Planen Sie bei Ihrem Haus einen Dachbodenausbau, muss dieser somit gut geplant und die Konstruktion von einem Statiker überprüft werden. Ein Architekt oder Baumeister kann Sie zum geplanten Vorhaben beraten. Informationen zu Preisen und Kosten im Bauwesen bietet unser Baukostenrechner. 

Ihr Baucheck-Team