Was gehört zum Trockenbau?, Trockenbau
13.01.2022

Für viele ist klar: Hört man das Wort Trockenbau, denkt man sofort an Gipskartonplatten. Die Trockenbauweise mit ihrer großen Beliebtheit umfasst jedoch ein breites Spektrum an verschiedenen Materialien. Zudem ist eine Mischform in der Bauweise häufig anzutreffen, da zumindest bei den abschließenden Arbeiten auch feuchte Baustoffe Verwendung finden.

Trockenausbau und Trockenbauarbeiten

Meist handelt es sich beim Trockenbau um Bauarbeiten, bei welchen Fertigwerkstoffe zum Einsatz kommen. Dies sind häufig Fertigplatten, welche zur Verkleidung von Wänden, Decken oder auch Böden eingesetzt werden. Trockenbaukonstruktionen fallen üblicherweise in die Leichtbauweise, weshalb beispielsweise Holzkonstruktionen nicht hinzugezählt werden. Eine gängige Anwendung ist, Leichtbauwände als Raumtrenner einzusetzen, um eine neue Raumaufteilung oder zusätzliche Privatsphäre zu erhalten. Lesen Sie diesbezüglich auch unseren Artikel Mit einer Trockenbauwand zum Homeoffice.

Was kann nun aber in der Trockenbauweise umgesetzt werden? Zum Trockenbau zählen die bereits erwähnten Leichtbauwände. Diese Ständerwandkonstruktionen können als einzelne nicht-tragende Wand als Raumteiler fungieren oder zum Beispiel einen in sich abgeschlossenen Raum in einem Zimmer schaffen, um so einen separaten Sanitärraum oder ein Tonstudio zu konstruieren. In Form von Installationswänden ermöglichen sie ein nachträgliches Verlegen von Rohrleitungen, Elektroinstallationen und Sanitärbauteilen. Dabei werden diese entweder als Doppelständerwand oder als Vorwandinstallation ausgeführt. Eine Vorwandinstallation kann beispielsweise auch als schalldämmende Konstruktion errichtet werden, um eine Schallübertragung zwischen angrenzenden Räumen zu reduzieren.

Verschiedene Hersteller bieten auch vorgefertigte Modul-Systeme an, welche verschiedene Bauteile und Rohre bereits enthalten. Während die als Doppelständerwand ausgeführte Installationswand meist raumhoch ausgeführt wird und somit gleichzeitig als neue Trennwand fungiert, kann die Vorwandinstallation beispielsweise auf halber Höhe enden. Durch die halbhohe Lösung ergeben sich neue Flächen, die später als Ablageplatz verwendet werden können.

Abgehängte Decken oder Deckenverkleidungen zählen ebenso zum Trockenbau. Diese können auf unterschiedliche Weise ausgeführt werden und gleichzeitig über verschiedene Funktionen verfügen, wie Klimadecken, integrierte Beleuchtungskörper oder zum Beispiel Akustikdecken. Manche Deckenkonstruktionen dienen lediglich dem Dekor, wie beispielsweise Kassettendecken oder Deckenpaneele.

Des Weiteren zählen unterschiedliche Bodensysteme zum Trockenbau, wie der Trockenestrich als Unterkonstruktion, Hohlraum- und Installationsböden sowie Doppelböden. Weitere Informationen rund um den Trockenestrich finden Sie in unserem Artikel Der Trockenestrich.

Trockenbau und seine Vorteile

Einer der wesentlichsten Vorteile von Trockenbauarbeiten ist die geringe Verarbeitungszeit und die Möglichkeit des sauberen Arbeitens, da vorgefertigte Bauteile einfach trocken miteinander verschraubt, vernagelt oder verklebt werden können. Zudem benötigen Trockenbauwände wenig Platz, was sie zu praktischen Zwischenwänden macht, da weniger Raumfläche verloren geht im Vergleich zu gemauerten Wänden. Trockenbau kann auch dazu eingesetzt werden, um Installationen zu verbergen ohne staubige Stemmarbeiten zu verursachen. Ein weiterer Vorteil vom Trockenbau ist, dass sich Konstruktionen auch schnell und einfach wieder entfernen lassen, sollten diese nicht mehr benötigt werden.

Trockenbau und seine Nachteilen

Der Trockenbau bringt jedoch nicht nur Vorteile mit sich. Beispielsweise sind Trockenbauplatten für Feuchträume eher ungeeignet beziehungsweise muss in diesen Fällen auf spezielle Materialien geachtet werden, welche über ausreichend Feuchtigkeitsresistenz verfügen. Ein häufiger Fehler, der zu großen Problemen führen kann, ist, wenn günstige Gipskartonplatten zur Verkleidung eher feuchter Wände verwendet werden.

Außerdem sollte man beachten, dass Trockenbauwände zu den nicht-tragenden Wänden zählen und deren Tragfähigkeit somit begrenzt ist. Zudem muss zur Befestigung von Schränken oder Ähnlichem spezielles Befestigungsmaterial verwendet werden, um eine sichere Montage zu gewährleisten. Mit dem Vorteil, dass Trockenbauwände wenig Platz benötigen, geht auch eine gewisse Hellhörigkeit einher. Möchte man die Schallübertragung zwischen mittels Leichtbauwänden getrennten Räumen reduzieren, sollte man auf eine ausreichend dicke Dämmschicht achten.

Kosten und Auftragnehmer

Trockenbauarbeiten sind relativ teuer und sollten nur mit ausreichend Fachwissen durchgeführt werden. Vor allem für größere Projekte ist es anzuraten einen professionellen Auftragnehmer für Trockenbau zu konsultieren. Möchten Sie sich über Richtpreise rund um Trockenbau und anderen Projekten informieren, besuchen Sie unseren Baukostenrechner.

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