Was ist Perimeterdämmung?, Kellerabdichtung
02.11.2021

Beschäftigt man sich mit Maßnahmen der Kellerabdichtung und Gebäudedämmung, wird man unter anderem mit dem Begriff Perimeterdämmung konfrontiert. Aber worum handelt es sich bei dieser Art der Wärmedämmung eigentlich? Im Folgenden soll der Begriff Perimeterdämmung definiert werden und erklärt werden, welchen Belastungen diese standhalten muss.

Eigenschaften der Perimeterdämmung

Als Perimeterdämmung wird im Allgemeinen jene Art der Wärmedämmung bezeichnet, welche erdberührte Bauteile an deren Außenseite umschließt. Im Normalfall liegt diese außerhalb der Gebäudeabdichtung und muss einigen Ansprüchen gerecht werden. Denn aufgrund ihrer unterirdischen Position wird die Perimeterdämmung Wasser, Erddruck sowie Verkehrslasten und unter anderem auch weiteren chemischen oder physikalischen Einflüssen ausgesetzt, welchen sie standhalten muss. Das Material muss daher druckfest, beständig gegenüber Verrottungsprozessen sowie feuchtigkeitsabweisend sein beziehungsweise sollte Feuchtigkeit nicht aufnehmen. Dies trifft auf die häufig verwendeten Schaumstoffmaterialen zu. Es können aber auch Blähglas beziehungsweise Schaumglas-Granulat zum Einsatz kommen. Je nachdem, welche Voraussetzungen auf der Baustelle herrschen beziehungsweise der Baugrund mit sich bringt, sollten manche Materialien gegenüber anderen bevorzugt werden.

Funktion der Perimeterdämmung

Das Ziel der Perimeterdämmung ist es, den Energieverlust zu minimieren und die Heizkosten zu senken, indem sie verhindert, dass die Kälte aus dem Erdreich in die Kellerwände eindringt und von dort in das Gebäudeinnere gelangt. Zudem trägt sie dazu bei, Kondensation und damit Schimmelbildung an den Innenwänden des Kellers zu vermeiden.

Vor allem im Sinne moderner Energiestandards wird eine Dämmung der Kellerwände auch bei unbewohnten Kellern immer relevanter. Wird der Keller somit in die gesamte Wärmehülle miteinbezogen, können bauphysikalische Probleme, wie beispielsweise Tauwasserbildung, vermieden werden. Dadurch kann auch etwaigen Problemen mit Schimmel und Algen vorgebeugt werden. Nachdem die Perimeterdämmung außerhalb der Bauwerksabdichtung verlegt wird, übernimmt diese gleichzeitig eine Schutzfunktion für die Abdichtung. Durch diese Maßnahme wird nicht nur der Wohnkomfort gesteigert, sondern auch die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes verbessert. Es sind diverse Materialien für die Perimeterdämmung verfügbar, darunter expandiertes Polystyrol (EPS) oder extrudiertes Polystyrol (XPS), die jeweils unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Wärmeleitfähigkeit, Druckfestigkeit und Wasserresistenz aufweisen.

Wahl und Verlegung der Perimeterdämmung

Die Auswahl des richtigen Dämmmaterials und die sachgerechte Ausführung der Perimeterdämmung sind entscheidend, um eine effektive und dauerhafte Dämmung der Kellerwände zu gewährleisten. Hierbei sind auch die Vorschriften und Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu beachten. In jedem Fall sind eine sorgfältige Planung und Ausführung notwendig, um Bauschäden und nachträgliche Mängel zu vermeiden.

Bei der Verlegung muss unter anderem darauf geachtet werden, dass kein Wasser zwischen den Plattenstößen eindringen kann, was einen negativen Einfluss auf die Dämmfähigkeit hätte. Unter anderem aus diesem Grund sollte die Dämmung und die Abdichtung nur von professionellen Unternehmen ausgeführt werden. Eine falsche oder mangelhafte Planung sowie nicht ordnungsgemäße Ausführung kann nicht nur zu baulichen Problemen, sondern auch zu schwerwiegenden Schäden an der Bausubstanz führen. Daher empfehlen wir, ein regionales Bauunternehmen für die Planung und Ausführung der Kellerabdichtung und Dämmung zu beauftragen.

Kosten der Perimeterdämmung

Die Kosten der Perimeterdämmung hängen von mehreren Faktoren ab, darunter:

Materialauswahl: Hochwertige Dämmmaterialien, die besonders widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Druck sind, können mehr kosten als standardmäßige Dämmstoffe.

Dämmstoffdicke: Je dicker der Dämmstoff, desto höher der Preis, aber auch desto besser die Dämmwirkung.

Arbeitskosten: Die Kosten für die Arbeitsleistung variieren je nach Region, Auftragslage und dem speziellen Unternehmen, das beauftragt wird.

Größe des zu dämmenden Bereichs: Die Größe des Gebäudes und insbesondere die Fläche der zu dämmenden Kellerwände beeinflussen direkt die Kosten.

Beispielrechnung: Perimeterdämmung

Ein Beispiel könnte sein, dass die Kosten für die Perimeterdämmung bei etwa 20 bis 60 Euro pro Quadratmeter liegen könnten. Wenn wir von einer durchschnittlichen Kelleraußenwandfläche von 100 m² ausgehen, würden die Kosten somit zwischen 2000 und 6000 Euro liegen, nur für die Materialien. Hinzukommen dann noch die Arbeitskosten, die je nach Aufwand und Anbieter variieren können, oft liegt man hier auch in einem Bereich von mehreren tausend Euro. Insgesamt könnten die Gesamtkosten für eine Perimeterdämmung also leicht im fünfstelligen Bereich liegen, abhängig von den oben genannten Faktoren.

Es wird empfohlen, mehrere Angebote einzuholen und dabei auf die Qualität der Materialien und die Professionalität der Ausführung zu achten, um langfristig Energiekosten zu sparen und Bauschäden zu vermeiden. Zudem können eventuell auch Fördermittel in Anspruch genommen werden, um die Kosten zu senken.

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