Ziegelwände, Maurer
14.04.2021

Der Ziegel ist nicht nur eines der ältesten Baumaterialien, sondern weist auch für heutige Anforderungen eine Reihe von hervorragenden Eigenschaften auf. Ziegelwände erfüllen alle Eigenschaften, die an eine Wand gestellt werden: sie sind atmungsaktiv, haben ein ausgezeichnetes Feuchtigkeitsverhalten und vereinen wärmedämmende Eigenschaften mit ausreichender Festigkeit.

Die Grundlagen

Eine Ziegelmauer ist unter strenger Beachtung von Verbandsregeln zu errichten. Unter den Verbandsregeln versteht man das Zusammenfügen von Steinen zu einem Mauerwerkskörper. Diese Regeln werden von den Maurern eingehalten und beinhalten beispielsweise Regeln des Verlegens der Ziegelscharren übereinander, die mindestens um einen ¼-Stein seitlich versetzt werden müssen und als möglichst ganze Ziegelsteine zu verlegen sind.

Es gibt jedoch verschiedene Arten, wie die Ziegel verlegt werden können. Ein typischer Mauerziegel hat laut ÖNORM B 3201 Abmessungen von 25 x 12 x 6,5 cm. Im Läuferverband ist die Mauer lediglich 12 cm stark und die Ziegelscharren werden in ½-Stein übereinander verlegt, während im Binderverband oder auch Streckverband die Mauer 25 cm stark ist und die Ziegelscharren übereinander in ¼-Stein verlegt werden.

Beim Blockverband wechseln sich Läuferverband und Binderverband ab, wobei die Mauer 25 cm stark ist. Im Blockverband können die Scharren auch auf eine 38 cm starke oder 51 cm starke Mauer ausgeweitet werden. Andere Verbandsarten für die Ziegelscharren kommen auch zum Einsatz, jedoch sind diese seltener.

Der Mauermörtel

Der Mörtel besteht aus Bindemittel, Zuschlägen und Anmachwasser. Das Bindemittel für tragende Mauern besteht aus Kalk und Zement (siehe ÖNORM B 3310). Der Kalk wird für den Mauerbau bereits seit der Antike verwendet. Der Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, das rascher erhärtet und eine größere Festigkeit erreicht als hydraulische Kalke. Es wird in einem Verhältnis von 3:1 aus Kalkstein und Ton durch Zerkleinerung und Mischung gewonnen. Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie im Artikel: Welchen Mörtel sollte man wählen?

Die Festigkeitsklasse von Zementen wird nach 28 Tagen gemessen und bestimmt. Es gibt insgesamt drei Normfestigkeitsklassen von 32,5, 42,5 und 52,5 N/mm². Innerhalb dieser werden die Zemente wiederum in drei Festigkeitsklassen bei der Anfangsfestigkeit mit langsam- (L), normal- (N) und schnellhärtend (R) eingeteilt.

Hochfeste Zemente erhärten schneller. Die Erhärtungszeit wird unter anderem durch die Mahlfeinheit und durch Gipszumahlung geregelt. Durch die Zugabe an Zumahlstoffen entstehen Sonderzemente sulfatbeständige Zemente wie beispielsweise Sulfadur oder Contagress.

Je nach geforderten Eigenschaften werden verschiedene Typen und Gruppen von Mauermörteln (siehe ÖNORM B 3341) eingesetzt. Die Aufteilung erfolgt nach Druckfestigkeit, Wärmeleitfähigkeit und Fugendicke. Wir empfehlen unbedingt mit einem Baumeister vor Ort über die Verwendung des passenden Mauermörtels zu sprechen. Erste ungefähre Preiseinschätzungen zu Ihren Bauvorhaben sind durch die Verwendung unseres Baukostenrechners möglich.

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