Brettschichtholz – BSH, Holzbau, Zimmerei
27.09.2021

Das Brettschichtholz wird in der Baubranche mit den Begriffen BS-Holz, BSH oder oft auch als Leimholz oder Leimbalken definiert. Es handelt sich hierbei um mindestens drei Bretterlagen gleicher Faserrichtung, die miteinander verleimt worden sind. Der Zweck dieses Baustoffes liegt vorwiegend im Ingenieursholzbau, demnach bei statischer Beanspruchung. Binder aus Brettschichtholz bezeichnet man als Brettschichtholzbinder oder Leimbinder. In diesem Artikel wollen wir Ihnen das Brettschichtholz näher vorstellen.

Einsatz von Brettschichtholz 

Der Einsatz von Brettschichtholz, oft auch unter den Bezeichnungen BS-Holz, Leimholz oder Leimbalken bekannt, stellt eine revolutionäre Entwicklung im Bereich des Ingenieursholzbaus dar. Die Einzigartigkeit dieses innovativen Baustoffes liegt in seiner Struktur, die durch das Verleimen von mindestens drei Bretterlagen gleicher Faserrichtung entsteht. Diese spezielle Konstruktion verleiht Brettschichtholz eine außergewöhnliche Stabilität und Flexibilität, Eigenschaften, die es besonders wertvoll für den Einsatz in statisch beanspruchten Konstruktionen machen.

Insbesondere bei Tragwerken spielt Brettschichtholz eine entscheidende Rolle. Hier wird es vorwiegend als Brettschichtholzbinder oder Leimbinder eingesetzt, wo seine strukturellen Vorteile voll zur Geltung kommen. Durch die Verwendung von Brettschichtholz in solchen Konstruktionen können Ingenieure und Architekten die Grenzen traditioneller Holzbautechniken überschreiten, indem sie größere Spannweiten und komplexere Formen realisieren, die mit herkömmlichem Vollholz nicht möglich wären. So trägt Brettschichtholz wesentlich dazu bei, die Möglichkeiten im modernen Bauwesen zu erweitern und nachhaltige, ästhetisch ansprechende Strukturen zu schaffen.

Eigenschaften von Brettschichtholz 

Brettschichtholz, oft abgekürzt als BSH, besitzt eine Reihe bemerkenswerter Eigenschaften, die es von traditionellem Vollholz unterscheiden. Eine der auffälligsten Merkmale von BSH ist seine außerordentliche Fähigkeit, größere Spannweiten zu überbrücken. Diese charakteristische Fähigkeit ist besonders im Vergleich zu herkömmlichem Vollholz beeindruckend. Diese Entwicklung hat ihren Ursprung bereits im 19. Jahrhundert und wurde im Laufe der Zeit weiter verfeinert, insbesondere mit dem Aufkommen spezieller Leimtechnologien im 20. Jahrhundert.

Die fortgeschrittene Technik des Verleimens mehrerer Holzlamellen hat Brettschichtholz in vielerlei Hinsicht verbessert. Durch das sorgfältige Zusammenfügen dieser Lamellen wird das Endprodukt deutlich widerstandsfähiger gegenüber typischen Holzproblemen wie Verwerfungen und Rissen. Diese Verleimung verleiht dem Holz nicht nur eine erhöhte Stabilität, sondern trägt auch wesentlich zur Verlängerung seiner Lebensdauer bei. Lesen Sie mehr über die Vorteile vom Leim für das Holz in unserem Artikel Leim oder Nägel? Was ist für das Holz besser. So entsteht ein Baustoff, der nicht nur in seiner Funktionalität, sondern auch in seiner Langlebigkeit und Zuverlässigkeit überzeugt. Diese Eigenschaften machen Brettschichtholz zu einem bevorzugten Material in vielen Bereichen des modernen Bauwesens.

Herstellung von Brettschichtholz 

Die Herstellung von Brettschichtholz ist ein sorgfältiger Prozess, der sich durch die Auswahl spezifischer Holzarten und Leime auszeichnet, um die gewünschten Eigenschaften und Leistungsfähigkeit des Endprodukts sicherzustellen. In den meisten Fällen wird für die Fertigung von Brettschichtholz Fichtenholz verwendet. Diese Wahl beruht auf der hervorragenden Bearbeitbarkeit und Festigkeit des Fichtenholzes, die es zu einem idealen Ausgangsmaterial für diesen Baustoff machen. Jedoch beschränkt sich die Herstellung von Brettschichtholz nicht ausschließlich auf Fichtenholz. Abhängig von den spezifischen Anforderungen des Bauvorhabens können auch andere Holzarten zum Einsatz kommen. Diese Flexibilität in der Holzauswahl ermöglicht es, Brettschichtholz für eine Vielzahl von Anwendungen und Anforderungen zu optimieren.

Ein weiterer entscheidender Faktor in der Herstellung von Brettschichtholz ist die Wahl des Leims. Dieser spielt eine zentrale Rolle für die Qualität und Langlebigkeit des fertigen Produkts. Für Anwendungen in normal klimatisierten Innenräumen eignet sich besonders ein Leim auf Basis von Harnstoff-Formaldehyd-Harz. Dieser Leimtyp bietet eine gute Haftung und Stabilität unter den Bedingungen, die in Innenräumen üblich sind. Für Außenbauteile hingegen, die extremen Witterungseinflüssen oder signifikanten Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, wird ein robusterer Leim empfohlen. In solchen Fällen hat sich Phenol-Resorcin-Formaldehyd-Harz als besonders effektiv erwiesen. Dieser Leimtyp bietet eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber den Herausforderungen, die das Außenklima an Baustoffe stellt.

Verwendung von Brettschichtholz 

Die Verwendung von Brettschichtholz (BSH) in Bauprojekten folgt grundsätzlich den gleichen Richtlinien, die auch für Vollholz gelten. Ein wesentlicher Aspekt, der jedoch besondere Aufmerksamkeit erfordert, ist die Feuchtigkeitsempfindlichkeit des Brettschichtholzes, die je nach verwendeter Leimart variiert. Diese Eigenschaft ist besonders während der Montage und Lagerung des Materials von Bedeutung. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen und Eigenschaften des Leims zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass das Holz seine strukturelle Integrität und Ästhetik über die Zeit beibehält.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Brettschichtholz im Freien eingesetzt oder wechselnden klimatischen Bedingungen ausgesetzt wird. In solchen Fällen wird dringend empfohlen, einen zusätzlichen Oberflächenschutz zu verwenden. Dieser Schutz hilft, das Material vor Witterungseinflüssen zu bewahren und seine Langlebigkeit zu erhöhen.

Um die optimale Nutzung von Brettschichtholz in einem Bauprojekt zu gewährleisten, ist es unerlässlich, fachkundige Beratung von Zimmermeistern vor Ort in Anspruch zu nehmen. Fachleute wie Zimmerer, Architekten oder Statiker verfügen über das notwendige Know-how und die Erfahrung, um spezifische Empfehlungen bezüglich der Auswahl der Holzart und des Einsatzbereichs des Brettschichtholzes zu geben. Ihre Expertise ist entscheidend, um die bestmöglichen Entscheidungen für das jeweilige Bauvorhaben zu treffen. Sie können nicht nur technische Hinweise geben, sondern auch dabei helfen, das Material in einer Weise zu verwenden, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend ist.

Kosten von Brettschichtholz

Die Kosten für Brettschichtholz pro Kubikmeter können je nach verschiedenen Faktoren variieren. Dazu gehören die Holzart, die Qualität des Holzes, die Dicke und Größe der Platten, der Hersteller, sowie regionale Preisunterschiede. Im Allgemeinen können die Kosten für Brettschichtholz in einem breiten Spektrum liegen.

Für eine genauere Einschätzung der aktuellen Preise wäre es ratsam, Angebote von lokalen Lieferanten oder Fachhändlern einzuholen. Es ist auch zu beachten, dass zusätzliche Kosten für Transport, Bearbeitung und eventuell Montage anfallen können.

Da sich die Preise für Baumaterialien ändern können und regional unterschiedlich sein können, ist es immer eine gute Idee, mehrere Angebote einzuholen, um einen umfassenden Überblick über die aktuellen Marktpreise zu erhalten. Weiterführende Informationen zu den Kosten und Preisen für solche Dienstleistungen finden Sie in unserem Baukostenrechner für die Zimmerei oder im Baukostenrechner für das Brettschichtholz.

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