Hybride Energiesysteme, Installateur
06.10.2021

Die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen ist zukunftsweisend. Um jedoch die Versorgungssicherheit von Strom und Heizwärme zu gewährleisten, empfehlen sich Hybridsysteme, welche es ermöglichen mehrere Energieträger miteinander zu kombinieren. Dabei ist eine Kombination aus erneuerbaren und fossilen oder aus verschiedenen erneuerbaren Energieträgern möglich.

Hybridlösungen für Strom und Heizung

Hybride Energiesysteme sind Systeme, die mehrere Energiequellen nutzen, um eine zuverlässige und effiziente Stromversorgung zu gewährleisten. Diese Systeme können verschiedene Arten von erneuerbaren und/oder nicht erneuerbaren Energieträgern kombinieren, um die Nachteile einer einzigen Energiequelle zu überwinden und die Vorteile mehrerer Energiequellen zu nutzen. Um beispielsweise ein Gebäude ohne Kopplung an das öffentliche Netz mit Strom zu versorgen, es also autark zu betreiben, können Hybridsysteme gegen Stromunterbrechungen absichern. Aber auch bei Bauwerken, welche an das öffentliche Netz angeschlossen sind, können Hybridsysteme beispielsweise an ein Einspeisenetz gekoppelt werden. Bei einer Almhütte, welche abseits von Versorgungsleitungen liegt, kann zum Beispiel eine Photovoltaikanlage mit einem Stromgenerator kombiniert werden, durch welche die Stromversorgung sichergestellt werden kann. Die Optimierung hybrider Energiesysteme für die Stromversorgung ist ein wichtiger Teil der Forschung in diesem Bereich.

Hybride Energiesysteme für Heizungen

Gängigere Einsatzgebiete von Hybridsystemen sind bei Heizungsanlagen zu finden. Eine Solarthermieanlage, welche der Warmwasseraufbereitung dient, kann mit einer Ölheizung oder im Falle, dass ausschließlich erneuerbare Energieträger verwendet werden sollen, auch mit einer Holzheizung kombiniert werden. Solche Heizsysteme können so gesteuert werden, dass zum Beispiel die Holzheizung automatisch in Betrieb geht, wenn die Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreicht. Im Rahmen der Energiewende sind solche Heizsysteme zukunftsweisend, denn diese können die Nutzung fossiler Energieträger reduzieren oder diese sogar gänzlich ersetzen. Wird ein Überschuss an Energie produziert, empfiehlt sich die Einspeisung in ein Speichersystem, welches Schwankungen in den genutzten Energiequellen auszugleichen vermag.

Hybride Energiesysteme: Kombination von erneuerbaren und fossilen Energieträgern

Ein hybrides Energiesystem kann aus einer Kombination von erneuerbaren Energieträgern, wie Wind-, Solar- oder Biomasseenergie, und traditionellen fossilen Energieträgern, wie Erdgas oder Diesel, bestehen. Das Ziel eines solchen Systems ist es, die Unbeständigkeit von erneuerbaren Energiequellen auszugleichen und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Ein gängiges Beispiel für ein solches System ist eine Solar-Gas-Hybridanlage. Solare Photovoltaik-Module erzeugen tagsüber Strom, während nachts oder bei schlechtem Wetter ein Gaskraftwerk einspringt, um eine kontinuierliche Stromversorgung zu gewährleisten.

Hybride Energiesysteme: Kombination verschiedener erneuerbarer Energieträger

Ein hybrides Energiesystem kann auch verschiedene Arten von erneuerbaren Energieträgern kombinieren. Ein Beispiel hierfür ist ein Wind-Solar-Hybridsystem. In vielen Teilen der Welt ergänzen sich Wind- und Solarstrom gut, da die Windgeschwindigkeiten in der Regel nachts und in den Wintermonaten höher sind, wenn die Sonneneinstrahlung geringer ist. Solche Systeme können durch die Verwendung von Energiespeichern noch effizienter gemacht werden. Batteriespeicher können überschüssige Energie aufnehmen, wenn die Stromerzeugung die Nachfrage übersteigt, und diese Energie später freisetzen, wenn die Nachfrage die Erzeugung übersteigt.

Vorteile und Herausforderungen von hybriden Energiesystemen

Hybride Energiesysteme bieten mehrere Vorteile. Sie können eine zuverlässigere und stabilere Stromversorgung gewährleisten, indem sie die Stärken verschiedener Energiequellen nutzen und ihre Schwächen ausgleichen. Sie können auch dabei helfen, den Kohlenstoffausstoß zu reduzieren, indem sie die Nutzung erneuerbarer Energien maximieren. Gleichzeitig bringen hybride Energiesysteme auch Herausforderungen mit sich. Sie können komplexer in der Planung, Installation und im Betrieb sein als Einzelenergiesysteme. Darüber hinaus kann die Initialinvestition für solche Systeme, insbesondere wenn Energiespeicher involviert sind, relativ hoch sein.

Integration von Bestandsanlagen

Hybridsysteme können aber oftmals mit Bestandsanlagen kombiniert werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Wärmeerzeuger untereinander kompatibel sind. Die Integration von Bestandsanlagen in hybride Energiesysteme ist eine sinnvolle Möglichkeit, um bestehende Energieerzeugungs- und -verteilungsinfrastrukturen mit neuen, nachhaltigen Technologien zu kombinieren. Ein Schlüsselelement bei der Integration von Bestandsanlagen ist die Kombination mit neuen, nachhaltigen Technologien. Dies könnte beispielsweise die Einbindung von Solarenergie, Windkraft, Batteriespeichern oder Brennstoffzellen sein. Bei der Auswahl der neuen Technologien ist es wichtig, die spezifischen Bedürfnisse und Voraussetzungen des Gebäudes oder des Wohngebiets zu berücksichtigen. Die Integration von Bestandsanlagen in hybride Energiesysteme kann regulatorische und technische Herausforderungen mit sich bringen. Diese sollten frühzeitig identifiziert werden, um geeignete Lösungsstrategien zu entwickeln. Die Integration von Bestandsanlagen kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen, da vorhandene Infrastrukturen genutzt und teure Neuinvestitionen vermieden werden können. Um Sie bei Ihrem individuellen Vorhaben optimal zu beraten, empfiehlt es sich, mit einem regionalen Elektriker oder Spezialisten für Heizsysteme in Kontakt zu treten.

Kosten für hybride Energiesysteme

Die Kosten für hybride Energiesysteme können stark variieren, je nach den spezifischen Energietechnologien und -quellen, die im System integriert sind. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Kosten eines hybriden Energiesystems, darunter die Größe und Art des Systems, die verwendeten Technologien, die geografische Lage und lokale Bedingungen, die Notwendigkeit einer Energiespeicherung und die Kosten für Installation und Wartung. Es ist wichtig zu beachten, dass die Initialinvestition für ein hybrides Energiesystem in der Regel höher ist als für ein konventionelles, auf fossilen Brennstoffen basierendes System. Jedoch können die langfristigen Kosteneinsparungen durch niedrigere Betriebs- und Wartungskosten und die Unabhängigkeit von steigenden Kraftstoffpreisen diese anfänglichen Kosten ausgleichen. Insgesamt können hybride Energiesysteme eine wichtige Rolle bei der Umstellung auf eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Energieversorgung spielen. Ihre Nutzung wird voraussichtlich in den kommenden Jahren weiter zunehmen, da die Technologie weiterentwickelt wird und die Kosten für erneuerbare Energien und Energiespeicher weiter sinken.

Preisbeispiele für Hybridsysteme

Solare Photovoltaik- und Windenergiesysteme: Die Kosten für Solarmodule und Windturbinen sind in den letzten Jahren erheblich gesunken. Zum Beispiel kostet ein Solarmodul heute nur etwa ein Zehntel dessen, was es vor 10 Jahren gekostet hat. Die Kosten für Windturbinen variieren je nach Größe und Standort, aber auch hier sind die Preise in den letzten Jahren gefallen.

Energiespeichersysteme: Energiespeichersysteme, wie Batterien, können eine bedeutende Zusatzinvestition darstellen. Batterien sind zwar in der Regel teuer, aber auch die Kosten für Energiespeicher sind deutlich gesunken und werden voraussichtlich weiter sinken.

Installation und Wartung: Die Kosten für die Installation eines hybriden Energiesystems können variieren, je nach Komplexität des Systems und lokalen Bedingungen. Die Wartungskosten sind in der Regel niedriger als bei konventionellen Energiesystemen, da erneuerbare Energietechnologien weniger bewegliche Teile haben und weniger anfällig für Ausfälle sind.

Es ist wichtig, eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, um die Wirtschaftlichkeit eines hybriden Energiesystems zu bewerten. Neben den direkten Kosten und Einsparungen sollten auch indirekte Vorteile berücksichtigt werden, wie die Verbesserung der Energieunabhängigkeit, die Reduzierung der CO2-Emissionen und die mögliche Wertsteigerung des Eigentums.

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