Warmdach und Kaltdach, Dachdecker
22.04.2021

Ein Steildach oder auch geringer geneigte Dächer werden üblicherweise gedeckt, Flachdächer hingegen müssen abgedichtet werden. Dabei unterscheidet man zwischen einschaligen „Warmdächern“ und zweischaligen „Kaltdächern“. Aber wann handelt es sich um welche Art von Dach?

Unterschiede zwischen Warmdach und Kaltdach

Die Begriffe Warmdach und Kaltdach beziehen sich auf zwei unterschiedliche Konzepte der Dachkonstruktion und Dämmung. Sie beziehen sich nicht auf die Temperatur des Daches, sondern auf die Art und Weise, wie die Dämmung innerhalb der Dachstruktur angeordnet ist. Der wesentlichste Unterschied zwischen einem Warm- und einem Kaltdach ist die Art der Abfuhr der durchgehenden Wärme.

Aufbau beim Kaltdach

Bei einem zweischaligen Kaltdach wird die Dämmschicht direkt unter der Dachschalung angebracht und es befindet sich zwischen der Dacheindeckung und der Dämmung eine Luftschicht. Die Wärme wird unter der Deckung abgeführt und die Deckung wird hinterlüftet. Somit liegt die Eindeckung beidseitig im Freien und erhält keine Wärme. Im Winter bleibt der Schnee darauf liegen. Das Kaltdach ist die traditionelle Form des Steildaches, da man aufgrund der zur Verfügung stehenden Materialien früher auf einen ausreichenden Abtransport der durch die Decke diffundierenden Feuchtigkeit angewiesen war.

Aufbau beim Warmdach

Bei einem Warmdach ist die Dichtung mit der Wärmedämmung direkt verbunden, weshalb es sich um eine einschalige Konstruktion handelt. Somit erhält das Dach aus dem Raumklima Wärme. Ursprünglich wurden Warmdächer nur für Flachdachkonstruktionen verwendet. Die Wärmedämmung wird zum Wohnbereich hin mithilfe einer Dampfsperre gegen von innen diffundierender Feuchtigkeit geschützt. Die in den Innenräumen entstehende Luftfeuchtigkeit muss stets abgeführt werden, um Schimmelbildung durch Kondensation zu vermeiden. Durch die Einsatzfähigkeit moderner Materialien kann man heutzutage Warmdächer auch für Steildächer einsetzen.

Vor- und Nachteile von Warm- und Kaltdach

Es ist wichtig zu beachten, dass beide Dachtypen ihre Vor- und Nachteile haben und die Wahl des richtigen Typs von einer Vielzahl von Faktoren abhängt, darunter das Klima, der Dachtyp und die spezifischen Anforderungen des Gebäudes. Beide Dachtypen erfordern eine korrekte Installation, um Probleme mit Kondensation, Wärmeübertragung und Feuchtigkeit zu vermeiden. Werden sowohl Kaltdach als auch Warmdach mit gleicher Dämmstoffdicke versehen, ist deren Dämmwirkung im Winter vergleichbar. Im Sommer hingegen, verhindert der zusätzliche Luftpolster beim Dachaufbau eines Kaltdaches, dass die gesamte Hitze von der Dämmschicht abgehalten werden muss. Daher hat der Dachaufbau einen Einfluss auf die Temperatur im Inneren des Dachgeschoßes während des Sommers.

Bevor Sie sich für eine Art des Dachaufbaus entscheiden, sprechen Sie mit einem Dachdecker über Ihr konkretes Vorhaben und lassen Sie sich von den Profis beraten.

Kosten der Dachdämmung

Die Kosten für eine Dachdämmung können erheblich variieren, da sie von verschiedenen Faktoren abhängen. Dazu gehören die Art der Dämmung, die Größe des Daches, der Zustand des vorhandenen Daches, die regionale Preisgestaltung und ob zusätzliche Arbeiten wie das Austauschen von Dachziegeln oder das Verstärken der Dachstruktur erforderlich sind. Die Materialkosten hängen von der Art der Dämmung ab, die Sie wählen. Mineralwolle, die häufig für die Dachdämmung verwendet wird, kostet in der Regel zwischen 20 und 30 Euro pro Quadratmeter. Hochwertigere Materialien wie Polyurethan-Schaumstoff können mehr kosten. Die Kosten für die Arbeit können je nach Größe und Komplexität des Projekts sowie nach regionalen Preisunterschieden stark variieren. Im Durchschnitt könnten die Kosten irgendwo zwischen 40 und 60 Euro pro Quadratmeter liegen. Wenn Ihr Dach alte Dämmmaterialien enthält, die entfernt werden müssen, oder wenn zusätzliche Arbeiten wie das Verstärken der Dachstruktur oder das Austauschen von Dachziegeln erforderlich sind, können diese Kosten hinzukommen.

Insgesamt könnten die Gesamtkosten für die Dachdämmung also zwischen 60 und 90 Euro pro Quadratmeter liegen. Beachten Sie bitte, dass diese Zahlen nur Schätzungen sind und die tatsächlichen Kosten je nach den spezifischen Umständen Ihres Projekts variieren können. Es ist immer ratsam, mehrere Kostenvoranschläge von Dachdeckern einzuholen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.

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