Verwendung von chemischen Holzschutzmitteln, Holzbau, Zimmerei
30.09.2021

Um das Holz vor Schädlingen (Käfer und Pilze) zu schützen, werden auf das Holz verschiedene Schutzmittel aufgetragen. Diese sind entweder in gasförmiger oder flüssiger Form erhältlich und nutzen für den jeweiligen Wirkstoff entweder Wasser oder organische Lösemittel. In diesem Artikel wollen wir näher auf die korrekte Verwendung von den Holzschutzmitteln eingehen, die Ihr Holz vor Käfern und Pilzen schützen sollen.

Welche Anforderung muss das Holzschutzmittel erfüllen?

Das Holzschutzmittel darf keine Veränderung der Farbe oder der Struktur des Holzes bewirken, darf keine Lösemittel enthalten, welche zum Quellen des Holzes führen, darf die Hygroskopizität des Holzes nicht erhöhen oder nachhaltig verändern und das Holzschutzmittel muss sich mit der aufgebrachten Oberfläche auch „vertragen“. Leime und Kittungen dürfen sich nicht auflösen und das Holzschutzmittel muss auch gegenüber Fassungen und Metallauflagen neutral sein.

Gasförmige Mittel

Wir empfehlen, dass die Verwendung gasförmiger Mittel nur durch konzessionierte Firmen erfolgen sollte. Gasförmige Mittel werden für die Bekämpfung eines Befalls verwendet, haben aber keine vorbeugende Wirkung, da die Mittel verdampfen. Eine ausreichende Belüftung ist für gasförmige Mittel notwendig.

Flüssige Holzschutzmittel

Flüssige Holzschutzmittel, beeinflusst von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise Holzart, Schutzmittelkonsistenz, Temperatur, Einbringungsverfahren usw. dringen unterschiedlich in das Holz ein. Wir empfehlen daher auch bei den flüssigen Holzschutzmitteln geschultes Fachpersonal zu Rate zu ziehen, damit die Risiken, welche durch die Behandlung mit den Holzschutzmitteln auftreten können, vorab abgeschätzt werden.

Oberflächenschutz

Der Oberflächenschutz lässt sich durch Streichen, Spritzen oder Tauchen erzielen. Bei diesen Verfahren wird jedoch nur die oberste Holzschicht mit dem Holzschutzmittel versehen. Wenn es demnach nachträglich beispielsweise durch ein Schwinden zur Bildung von Rissen kommt, ist das Holz wieder ungeschützt, da Käfer ihre Eier in die Risse legen. Es ist überdies auch schwer, durch bloßes Streichen die geforderte Mindestmenge an Schutzmitteln aufzubringen.

Tiefschutz

Mit dem Kesseldruckverfahren, Nadelstichverfahren sowie mit Bohrlochtränkungen wird mit und ohne Druck das Holzschutzmittel in tiefere Schichten des Holzes eingebracht, um dieses wirksam gegen Schädlinge zu schützen. Ein Käfer- oder Pilzbefall wird hiermit wirksam vorgebeugt. Wir empfehlen auch diese Behandlung dem Fachpersonal zu überlassen und mit dem Fachpersonal zu besprechen, ob diese Art der Behandlung notwendig ist. Das Risiko eines Schädlingsbefalls muss demnach hoch genug sein, um Schritte in diese Richtung der Behandlung zu rechtfertigen.

Der Holzschutz kann auf unterschiedliche Art und Weise von den Fachkräften erreicht werden. Abhängig von der Holzart und von dem Einsatzbereich des Holzes können zusätzlich unterschiedliche Verfahren genutzt werden. Wir empfehlen, die Verwendung des passenden Verfahrens mit einem Tischler vor Ort oder Zimmerer vor Ort zu besprechen, welcher Sie als Fachkraft am besten über Ihren konkreten Fall beraten kann.

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