Barrierefreies Badezimmer, Badsanierung
05.10.2021

Ein Badezimmer barrierefrei zu gestalten, bedeutet nicht bloß, dass es altersgerecht oder für die Nutzung eines Rollstuhls geeignet ist. Das Bad soll auch unabhängig von der Lebenslage, in welcher man sich gerade befindet, komfortabel und ein Ort des Wohlfühlens sein. Wichtig dabei ist vor allem, den Raum groß genug zu bemessen, um ausreichend Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.

Tipps zum barrierefreien Bad

Das eigene Bad barrierefrei zu planen, ist nicht nur im gehobenen Alter sinnvoll. Auch bei kurzzeitiger körperlicher Einschränkung kann ein stufenlos erreichbarer Sanitär- und Duschbereich den Alltag vereinfachen. Ein barrierefreies Badezimmer zu gestalten, erfordert besondere Aufmerksamkeit und Planung. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Einschränkungen des Nutzers zu berücksichtigen und die geeigneten Badmöbel, Produkte und Lösungen zu finden. Barrierefreiheit bedeutet nicht, dass das Badezimmer unansehnlich sein muss - es kann immer noch stilvoll und komfortabel gestaltet werden.

Raumplanung und Bewegungsfreiheit

Die Planung eines barrierefreien Badezimmers sollte stets mit einer großzügigen Raumgestaltung beginnen. Um ein Badezimmer auch rollstuhlgerecht zu gestalten, werden Bewegungsradien von mindestens 1,50 m und eine Türbreite von 0,90 m benötigt. Man sollte darauf achten, dass genügend Platz zwischen den einzelnen Sanitärobjekten vorhanden ist, um ungehindert navigieren zu können. Aber auch für Familien ist ein ausreichend großes Badezimmer, in welchem sich mehrere Personen gleichzeitig aufhalten können, erstrebenswert.

Die Bodenfliesen sollten rutschhemmend sein, vor allem jene, welche bei einer ebenerdigen Dusche verlegt werden. Eine ebenerdige Dusche ist ein wesentliches Element eines barrierefreien Badezimmers. Sie ermöglicht den einfachen Zugang ohne Stolperkanten oder Schwellen und ist daher sowohl für ältere Menschen als auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Für zusätzlichen Komfort und Sicherheit sollte die Dusche mit einer rutschfesten Oberfläche und einem klappbaren Sitz ausgestattet sein.

Bedienelemente und Stützgriffe

Die Armaturen sollten einerseits leicht bedienbar – wie Einhebelmischer - und andererseits aus sitzender Position erreichbar sein. Die Sitzhöhe des WCs sollte so gewählt werden, dass sie den Bedürfnissen der Benutzer entspricht. Eine erhöhte Sitzposition erleichtert das Aufstehen und Hinsetzen, insbesondere für ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität. Eine Sitzhöhe zwischen 46 und 48 cm ist in der Regel empfehlenswert. Beim WC spielen aber nicht nur Platz und Sitzhöhe eine Rolle, sondern auch Stützgriffe, welche links und rechts davon angebracht werden können.

Stützgriffe sind generell eine wichtige Ergänzung in einem barrierefreien Badezimmer. Sie bieten Halt und Sicherheit bei der Nutzung von WC, Dusche und Badewanne. Achten Sie darauf, dass die Griffe fest montiert sind und an ergonomisch sinnvollen Stellen angebracht werden. Klappbare Griffe können bei Bedarf platzsparend sein und sind insbesondere für multifunktionale Badezimmer geeignet. Stützgriffe sowie die Möglichkeit eines Badewannenliftes sind auch bei der Badewanne vorzusehen.

Beleuchtung und Spiegel

Die Lichtinstallationen sowie Spiegelflächen sollten auch bedacht werden. Eine gute Beleuchtung trägt wesentlich zur Sicherheit und zum Wohlbefinden in einem barrierefreien Badezimmer bei. Achten Sie darauf, dass alle Bereiche des Badezimmers gleichmäßig und blendfrei ausgeleuchtet sind. Indirekte Beleuchtung kann für eine angenehme Atmosphäre sorgen, während zusätzliche, gezielte Lichtquellen an Spiegeln oder in der Dusche für bessere Sicht sorgen. Bedenken Sie auch die Bedienbarkeit von Lichtschaltern und Steckdosen, die leicht erreichbar und gut sichtbar sein sollten. Beispielsweise kann ein Bewegungsmelder dafür sorgen, dass man sich auch nachts in den Räumlichkeiten zurechtfindet und nicht nach dem Lichtschalter suchen muss.

Bei der Montage des Badezimmerspiegels sollte man bedenken, dass man sich auch in sitzender Position darin sehen sollte. Gleichzeitig wird der Spiegel dadurch so angebracht, dass sich auch Kinder leicht darin sehen können. Ein höhenverstellbarer Spiegel oder ein großflächiger Wandspiegel, der bis zum Waschbecken reicht, kann sicherstellen, dass sowohl stehende als auch sitzende Personen sich problemlos betrachten können.

Gestaltung und Kosten

Somit ist es empfehlenswert bei der Badezimmerplanung bereits gewisse Aspekte des barrierefreien Bades miteinzuplanen, um einen späteren, oft sehr kostspieligen Umbau zu vermeiden oder zumindest den Aufwand zu verringern. Somit könnte man bereits bei der eigenen Badplanung an die Realisierung eines Generationenbadezimmers zu denken. Die Gestaltung eines barrierefreien Badezimmers erfordert eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung der Bedürfnisse aller potenziellen Benutzer. Mit einer großzügigen Raumplanung, durchdachten Gestaltungselementen und dem Einsatz von hilfreichen Technologien kann ein Badezimmer geschaffen werden, das nicht nur sicher und funktional ist, sondern auch ein Ort zum Wohlfühlen und Entspannen. Ein barrierefreies Badezimmer trägt dazu bei, die Lebensqualität für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu erhöhen und ermöglicht es ihnen, ihre Unabhängigkeit und Selbstständigkeit im Alltag zu bewahren.

Kosten für den Umbau zum barrierefreien Bad können je nach Umfang und Materialien stark variieren. Eine ebenerdige Dusche oder ein höhenverstellbarer Spiegel können ab ein paar hundert Euro aufwärts kosten, während ein kompletter Umbau mit neuen Fliesen, WC und Waschbecken mehrere tausend Euro kosten kann. Es ist daher ratsam, im Voraus ein Budget festzulegen und sich von einem Experten beraten zu lassen, um das Beste aus dem vorhandenen Platz und Budget herauszuholen. Ein Spezialist für Badsanierungen oder Innenarchitekt kann Ihnen bei der Planung und Umsetzung des optimalen Badezimmers behilflich sein. Nähere Informationen zu Preisen rund um die Badsanierung erhalten Sie in unserem Baukostenrechner.

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