Korngrößenverteilung beim Beton, Baufirma
06.08.2021

Beim Betonzuschlag handelt es sich um ein Gemenge von Körnern aus natürlichem oder künstlichem, dichtem oder porigem Gestein. Mengen- und volumenmäßig bildet der Zuschlag einen wichtigen Bestandteil des Betons und bestimmt wesentlich dessen Eigenschaften. Auf die Korngröße ist bei der richtigen Betonmischung zu achten. In diesem Artikel gehen wir etwas näher auf die Kornverteilung im Beton ein.

Die Gesamtoberfläche einer bestimmten Menge Zuschlag ist um so größer, je kleiner die Einzelkörner sind. Man könnte davon ableiten, dass das Korngemisch zum Einsparen von Zementleim mit einer möglichst kleinen Oberfläche, also aus möglichst großen Körnern zusammengesetzt sein sollte. Ein derartiges Gemisch hätte jedoch einen sehr großen Anteil an Hohlräumen, die zur Erzielung eines dichten Betons mit zusätzlichem Leim gefüllt werden müssen. Damit die Hohlräume nicht mit Zementleim gefüllt werden müssen, können diese zweckmäßig mit abgestuften kleinen Körnern ausgefüllt werden.

Wenn keine Mindestmenge an kleinen Körnern verwendet wurde, führt dies zu einem groben Gemisch, das sperrig ist und sich schlecht verarbeiten lässt. Zur Ermittlung von guten Kornzusammensetzungen dient die Sieblinie, unter welcher man die grafische Darstellung der Kornzusammensetzung in Zuschlägen versteht. Die Sieblinie stellt für jede Körnung den Rückstand auf den zugehörigen Prüfsieben dar. Für einen lückenlosen Kornaufbau gibt es stetige Sieblinien, während für unstetige Sieblinien einzelne Korngruppen fehlen. 

Man unterscheidet zwischen Einkorn, Füllkorn und Sperrkorn. Unter Einkorn versteht man Körner mit nahezu gleicher Korngröße mit einem Durchmesser des Größtkorns, welcher bis zu zweimal größer ist als der Durchmesser des Kleinstkorns. Ein Einkorn hat mit rund 35 Volumenprozent Haufwerksporenraum und kann beispielsweise für haufwerksporige Leichtbetone verwendet werden.

Das Füllkorn bezeichnet jene Korngröße, die gerade in die Zwickel zwischen den nächstgrößeren Körnen passt, wenn sie nacheinander eingebracht werden. Die Füllkorngröße ist 22,5% des nächstgrößeren Korns. Die Füllkornreihen lassen sich für die Verwendung mehrerer Durchmesser berechnen.

Das Sperrkorn ist eine Korngröße, die kleiner als das Ausgangskorn (meist Größtkorn oder eine bestimmte Zwischengröße), aber größer als das Füllkorn ist und die gegenseitige Berührung von Einkorn-Kugeln eines Haufwerks verhindert. Eine sperrige Wirkung ist vom Lagerungsfall der Ausgangskorngruppe und vom Sperrkorndurchmesser abhängig, der 22,5% größer als das nächstgrößere Korn sein sollte.

Die Nenngröße eines Größtkorns ist weniger als ein Viertel der Bauteilmaße, bei einlagiger Bewehrung nicht größer als das 1,25-fache des kleinsten lichten Abstandes der Stahleinlagen und/oder der Überdeckung. Die Körner müssen in solchen Mengen vorhanden sein, dass sie die Hohlräume zwischen den größeren Körnern weitgehend ausfüllen.

Die Zusammensetzung der passenden Zuschläge kann je nach den notwendigen Bauarbeiten unterschiedlich ausfallen. Wir empfehlen, mit einem Baumeister vor Ort über die passende Zusammensetzung bei Ihrem Projekt zu sprechen. Falls Sie eine Übersicht zu den ungefähren Preisen und Kosten beim Bau suchen, erhalten Sie einige Informationen im Baukostenrechner.

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