Massiv Fertighaus: Eine moderne Bauweise im Fokus, Massiv Fertighaus
16.05.2024

In den letzten Jahren hat sich das Interesse an Fertighäusern stetig erhöht. Dabei gibt es verschiedene Bauweisen, unter anderem das Massiv Fertighaus, welches die Vorteile traditioneller Massivbauweise mit der Effizienz des Fertigbaus kombiniert. Doch was genau ist ein Massiv Fertighaus, und was sollte man in Österreich als Bauherr beachten? Ein Massiv Fertighaus stellt eine interessante Alternative zum traditionellen Massivbau dar. Bauherren sollten sich jedoch umfassend über die rechtlichen Anforderungen und die Besonderheiten dieser Bauweise informieren, um einen reibungslosen Bauablauf zu gewährleisten. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Besonderheiten und Anforderungen beim Bau eines Massiv Fertighauses.

Was ist ein Massiv Fertighaus?

Ein Massiv Fertighaus ist ein Haus, das aus vorgefertigten Bauelementen besteht, die in einem Werk produziert und anschließend auf der Baustelle zusammengesetzt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fertighäusern, die oft aus Holz oder Leichtbauwänden bestehen, werden bei Massiv Fertighäusern massive Materialien wie Beton oder Ziegel verwendet. Dies führt zu einer höheren Stabilität, besseren Schalldämmung und einer längeren Lebensdauer.

Bauordnungen in Österreich: Was ist zu beachten?

Beim Bau eines Massiv Fertighauses in Österreich sind verschiedene bauordnungsrechtliche Vorschriften zu beachten. Diese können je nach Bundesland unterschiedlich sein, da Bauangelegenheiten in Österreich weitgehend in die Kompetenz der Länder fallen. 

  1. Baugenehmigung: Jede Bauweise, auch das Massiv Fertighaus, erfordert eine Baugenehmigung. Der Antrag muss bei der zuständigen Baubehörde eingereicht werden und enthält unter anderem Baupläne, eine Baubeschreibung und Nachweise über die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften.

  2. Energieeffizienz: Österreich legt großen Wert auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die Einhaltung der OIB-Richtlinien (Österreichisches Institut für Bautechnik) ist zwingend erforderlich. Diese Richtlinien beinhalten Anforderungen an die Wärmedämmung und den Energieverbrauch von Gebäuden.

  3. Brandschutz: Massiv Fertighäuser müssen den geltenden Brandschutzbestimmungen entsprechen. Hierzu gehören unter anderem feuerbeständige Materialien und bauliche Maßnahmen zur Brandvermeidung und -bekämpfung.

  4. Schallschutz: Besonders in dicht besiedelten Gebieten spielt der Schallschutz eine große Rolle. Massive Bauweisen bieten hier von Natur aus Vorteile, müssen jedoch trotzdem die spezifischen Anforderungen erfüllen.

Was sollte man als Bauherr wissen?

Als Bauherr eines Massiv Fertighauses gibt es einige Aspekte, die besonders zu beachten sind:

  1. Planung: Eine sorgfältige Planung ist unerlässlich. Dies beinhaltet die Auswahl des richtigen Anbieters, die detaillierte Festlegung der Bauweise und die genaue Abstimmung aller Gewerke. Bei Massiv Fertighäusern ist es wichtig, bereits in der Planungsphase alle Details zu klären, da spätere Änderungen aufwändig und kostspielig sein können.

  2. Kosten: Massiv Fertighäuser können in der Anschaffung teurer sein als herkömmliche Fertighäuser, bieten jedoch langfristig durch ihre Langlebigkeit und geringere Instandhaltungskosten Vorteile. Eine transparente Kostenaufstellung und Budgetplanung sind essenziell.

  3. Baudauer: Die Bauzeit eines Massiv Fertighauses ist im Vergleich zu einem traditionellen Massivbau kürzer, da die Bauelemente vorgefertigt werden. Dies ermöglicht eine präzisere Planung und reduziert die wetterbedingten Bauverzögerungen.

  4. Qualität: Die Qualität der Vorfertigung ist ein entscheidender Faktor. Zertifizierte Anbieter und standardisierte Produktionsprozesse gewährleisten eine hohe Bauqualität und Langlebigkeit des Hauses.

Unterschiede zur Umsetzung eines normalen Einfamilienhauses

Die Umsetzung eines Massiv Fertighauses unterscheidet sich in mehreren Punkten von der eines normalen Einfamilienhauses:

  1. Bauweise: Während bei traditionellen Einfamilienhäusern die Bauweise oft vor Ort erfolgt, werden beim Massiv Fertighaus die Bauelemente im Werk vorgefertigt und dann zur Baustelle transportiert. Dies erfordert eine präzise Planung und Logistik.

  2. Bauzeit: Die Bauzeit ist bei Massiv Fertighäusern in der Regel kürzer, da viele Arbeiten parallel im Werk und auf der Baustelle durchgeführt werden können.

  3. Flexibilität: Während der Bauphase sind Änderungen am Bauplan bei Massiv Fertighäusern schwieriger und teurer umzusetzen als bei herkömmlichen Bauweisen. Eine gründliche Planung im Vorfeld ist daher umso wichtiger.

  4. Baukosten: Die initialen Baukosten können höher sein, doch durch die geringeren Betriebskosten und die hohe Energieeffizienz können Massiv Fertighäuser langfristig kostengünstiger sein.

Kosten vom Massiv Fertighaus

Die Kosten für ein Massiv Fertighaus in Österreich variieren je nach Ausführung und Anbieter, bewegen sich jedoch typischerweise im Bereich von 2.000 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter für schlüsselfertige Häuser

  1. Standard Fertighäuser:
    • Ein schlüsselfertiges Fertighaus kostet etwa zwischen 2.000 und 2.500 Euro pro Quadratmeter. Diese Preise beinhalten alle notwendigen Arbeiten und Materialien, die für die Fertigstellung des Hauses erforderlich sind​​.
       
  2. Ausbaustufen:
    • Ein Ausbauhaus, bei dem der Bauherr einige Arbeiten selbst übernimmt, kostet im Durchschnitt zwischen 1.500 und 2.000 Euro pro Quadratmeter​.
    • Für belagsfertige Häuser, bei denen der Innenausbau teilweise selbst übernommen wird, liegen die Kosten zwischen 1.800 und 2.200 Euro pro Quadratmeter​​.
       

Praktische Tipps für Bauherren

Planung und Verträge:

  • Es ist wichtig, detaillierte Verträge mit dem Bauunternehmen abzuschließen, die alle Bedingungen, Materialien, Bauweisen und Fristen festlegen. Dies hilft, unerwartete Kosten und Missverständnisse zu vermeiden​​.
     

Grundstück und Bodenplatte:

  • Die angegebenen Preise beziehen sich oft auf den Bau ab Oberkante Bodenplatte. Daher muss der Bauherr zusätzlich für die Bodenplatte und eventuelle Kellerkosten aufkommen. Die Kosten für eine Bodenplatte ohne Keller belaufen sich auf etwa 10.000 bis 15.000 Euro​​.
     

Zusätzliche Kosten:

  • Sonderwünsche und zusätzliche Ausstattungen können die Kosten erheblich erhöhen. Beispiele sind elektrische Rollläden, hochwertigere Türen oder spezielle Fensterverglasungen. Solche Extras sollten frühzeitig eingeplant werden, um das Budget realistisch zu halten​​.
     

Insgesamt stellen Massiv Fertighäuser eine attraktive Option für Bauherren dar, die Wert auf Qualität, Energieeffizienz und eine schnelle Bauzeit legen. Es ist jedoch wichtig, sich gründlich zu informieren und alle Aspekte sorgfältig zu planen, um das beste Ergebnis zu erzielen. Kontaktieren Sie die Unternehmen für Massiv Fertighäuser vor Ort für Konkrete Angebote oder suchen Sie in unserem Baukostenrechner für Massiv Fertighäuser nach weiteren Richtpreisen.

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