Holzterrasse Unterkonstruktion, Holzterrassen
12.04.2024

Der Bau einer Holzterrasse erfordert sorgfältige Planung und hochwertige Materialien, um sowohl Ästhetik als auch Funktionalität zu gewährleisten. Ein entscheidender Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Unterbau-Konstruktion, auch bekannt als Unterbau oder Unterkonstruktion. Durch die Wahl der richtigen Materialien und eine präzise Installation kann eine Holzterrasse geschaffen werden, die über Jahre hinweg Freude bereitet. Die Investition in eine qualitativ hochwertige Unterkonstruktion zahlt sich auf lange Sicht aus, indem sie die Wartungsanforderungen minimiert und die Gesamtstabilität der Terrasse sichert.

Wichtigkeit der Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion einer Holzterrasse ist von entscheidender Bedeutung für deren Langlebigkeit, Stabilität und Sicherheit. Dieses Fundament stützt nicht nur die sichtbaren Terrassendielen, sondern gewährleistet auch, dass die Struktur gleichmäßig und fest steht. Ein robuster Unterbau schützt das Holz vor direktem Kontakt mit dem Erdboden, reduziert damit das Risiko von Feuchtigkeitsschäden und verhindert das Wachstum von Schimmel und Pilzen. Zusätzlich hilft eine korrekt ausgeführte Unterkonstruktion dabei, Durchbiegungen und Knarren der Dielen zu vermeiden, was zur Gesamtstabilität beiträgt und die Nutzlast gleichmäßig verteilt.

Ein gut geplantes Untergerüst mit einem leichten Gefälle fördert zudem den Wasserablauf und verhindert Staunässe, wodurch die Lebensdauer der Holzterrasse erheblich verlängert wird. Ohne eine angemessene Unterkonstruktion können sich über die Zeit gravierende strukturelle Probleme entwickeln, die nicht nur die Nutzung beeinträchtigen, sondern auch teure Reparaturen nach sich ziehen können. 

Planung der Unterkonstruktion

Bei der Planung des Unterbaus sollten folgende Punkte beachtet werden:

Fundament und Abstand

Das Fundament muss fest und eben sein, um eine gleichmäßige Lastverteilung zu garantieren. Der Abstand zwischen den Unterbau-Trägern (auch als Balken oder Lagerhölzer bezeichnet) hängt von der Dicke der Terrassendielen ab. Typischerweise liegt dieser zwischen 40 cm und 70 cm.

Ausrichtung und Nivellierung

Eine korrekte Ausrichtung und Nivellierung des Unterbaus sind entscheidend für die Gesamterscheinung der Terrasse. Ein leichtes Gefälle von etwa 2% sollte eingeplant werden, um einen Wasserablauf zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden.

Schutz gegen Feuchtigkeit

Eine gute Drainage ist entscheidend, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen. Zusätzlich kann eine Schutzfolie oder eine Schicht Kies unter dem Unterbau helfen, die Feuchtigkeit vom Holz fernzuhalten.

Fundament für die Holzterrasse 

Das Setzen des Fundaments ist ein entscheidender Schritt beim Bau einer Holzterrasse, da es die Basis für die gesamte Struktur bildet. Hierbei gibt es verschiedene Methoden, je nach Bodenbeschaffenheit und den lokalen Bauvorschriften.

Betonfundamente

Für eine dauerhafte und stabile Terrasse können Betonfundamente eingesetzt werden. Diese werden in der Regel an den Punkten angelegt, an denen die Hauptträger der Unterkonstruktion aufliegen. Zunächst sind Löcher in die Erde zu graben, deren Tiefe unter die Frostgrenze reichen sollte, um Bewegungen durch Frost-Tau-Zyklen zu vermeiden. Die Größe und Tiefe der Löcher hängt von der Last der Terrasse und den Bodenbedingungen ab. In die vorbereiteten Löcher wird Beton gegossen, der eine stabile und ebene Oberfläche für die Auflage der Balken bietet. Nachdem der Beton ausgehärtet ist, können die Balken auf den Fundamenten positioniert und sicher befestigt werden.

Terrassenlager

Eine alternative Methode sind spezielle Terrassenlager, die eine schnelle und flexible Lösung für das Fundament bieten. Diese Lager werden direkt auf den vorbereiteten und geebneten Boden gesetzt. Sie sind in der Höhe verstellbar, was die Nivellierung der Balken erheblich vereinfacht. Terrassenlager sind besonders nützlich in Bereichen, wo der Boden uneben ist oder eine schnelle Montage gewünscht wird. Sie bieten eine effektive Lastverteilung und sind oft eine kostengünstige Alternative zu Betonfundamenten.

Wichtigkeit der Tiefe

Unabhängig von der gewählten Methode ist es wichtig, dass die Fundamente ausreichend tief sind, um sicherzustellen, dass sie unterhalb der Frosttiefe liegen. Dies verhindert, dass die Terrasse durch Bodenbewegungen destabilisiert wird, die durch das Gefrieren und Auftauen des Bodens verursacht werden können.

Materialien für den Unterbau

Für die Unterkonstruktion sind hauptsächlich zwei Materialien verbreitet: Holz und Metall. Druckimprägniertes Holz ist die gängigste Wahl für private Holzterrassen, da es kostengünstig und leicht zu bearbeiten ist. Es ist gegen Fäulnis und Insektenbefall behandelt, was es langlebig macht. Alternativ bieten sich Aluminium oder verzinkter Stahl an, die beide extrem wetterbeständig und ideal für feuchte Klimazonen sind.

Aufbau der Unterkonstruktion

Beim Aufbau der Unterkonstruktion einer Holzterrasse werden die Hauptträger quer zur zukünftigen Richtung der Terrassendielen verlegt. Diese Balken ruhen auf den sorgfältig vorbereiteten Fundamenten und werden mit Metallwinkeln oder anderen geeigneten Verbindern sicher befestigt. Der Abstand zwischen den Balken sollte, abhängig von der Dicke und Art der Dielen, typischerweise zwischen 40 und 60 cm betragen. Dieser Abstand ist entscheidend, da er eine ausreichende Unterstützung für die Dielen bietet und gleichzeitig das Durchbiegen der Holzelemente verhindert. Für eine optimale Stabilität und eine gerade Fläche der Terrasse ist es außerdem wichtig, dass die Balken waagerecht ausgerichtet sind. Hierfür sollte ein Wasserwaagen- oder Lasermessgerät zur exakten Nivellierung verwendet werden. Durch diese präzise Ausrichtung wird sichergestellt, dass die gesamte Terrassenstruktur eben und stabil ist.

Diagonalverstrebungen

Um die strukturelle Integrität einer Terrassenunterkonstruktion zu verbessern, ist es empfehlenswert, Diagonalverstrebungen zwischen den Balken anzubringen. Diese Verstrebungen tragen dazu bei, die Lasten gleichmäßiger über die gesamte Konstruktion zu verteilen und somit die Stabilität zu erhöhen. Durch die Verwendung von Diagonalverstrebungen wird die Beweglichkeit der Konstruktion minimiert, was dazu beiträgt, dass die Terrasse über die Jahre hinweg ihre Form behält und weniger anfällig für Verwerfungen durch Belastungen oder Witterungseinflüsse ist.

Schutzmaßnahmen für die Unterkonstruktion

Um die Unterkonstruktion Ihrer Holzterrasse vor Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen, ist es empfehlenswert, einen Holzschutzanstrich aufzutragen. Dieser Schritt ist besonders wichtig bei Holzunterkonstruktionen, da er die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse erhöht. Zusätzlich ist es entscheidend, genügend Raum für die Luftzirkulation unter der Terrasse zu gewährleisten. Eine gute Belüftung verhindert die Ansammlung von Feuchtigkeit unterhalb der Dielen, die sonst zu Schäden und vorzeitigem Verfall der Konstruktion führen kann. 

Kosten der Unterkonstruktion der Holzterrasse

Die Kosten für die Unterkonstruktion einer Holzterrasse können stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Materialauswahl, Größe der Terrasse, regionale Preisunterschiede, und ob man die Arbeit selbst durchführt oder einen Fachmann beauftragt. Hier eine Übersicht über die verschiedenen Kostenfaktoren und Preisbeispiele:

Materialkosten

  • Druckimprägniertes Holz: Dies ist eine der kostengünstigsten Optionen. Die Preise variieren je nach Region und Holzart, liegen jedoch in der Regel zwischen 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter.
  • Hartholz: Harthölzer wie Teak oder Bangkirai sind teurer. Kosten können von 25 bis 50 Euro pro Quadratmeter oder mehr reichen, abhängig von der Holzart und der Verfügbarkeit.
  • Aluminium: Aluminiumunterkonstruktionen sind aufgrund ihrer Langlebigkeit und Wartungsfreiheit eine Investition. Die Kosten liegen hier oft bei 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter.
  • Verzinkter Stahl: Ähnlich wie Aluminium, können die Kosten für verzinkten Stahl 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter erreichen.
  • Verbundmaterialien (WPC): Die Preise für WPC liegen im mittleren Bereich, etwa 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter.
  • Thermisch modifiziertes Holz: Die Kosten für thermisch modifiziertes Holz sind vergleichbar mit denen von Hartholz und können zwischen 30 und 50 Euro pro Quadratmeter betragen.

Kosten für die Ausführung

DIY vs. Fachmann: Selbstmontage kann die Kosten erheblich senken, aber erfordert Zeit und Fachwissen. Die Beauftragung eines Fachmanns erhöht die Kosten, gewährleistet jedoch eine professionelle Ausführung. Die Arbeitskosten können von 20 bis 50 Euro pro Stunde variieren, je nach Erfahrung und Standort des Dienstleisters.

Zusätzliche Kosten

  • Vorbereitung des Untergrunds: Das Ebnen des Bodens und die Installation von Drainagesystemen können zusätzliche Kosten verursachen. Je nach Bedarf können dies zusätzliche 5 bis 15 Euro pro Quadratmeter sein.
  • Schutzmaßnahmen: Kosten für zusätzliche Schutzanstriche oder Folien gegen Feuchtigkeit können weitere 2 bis 5 Euro pro Quadratmeter hinzufügen.

Gesamtkosten für die Holzterrasse

Eine durchschnittliche Holzterrasse von 20 Quadratmetern könnte somit je nach Materialwahl und Komplexität der Unterkonstruktion Gesamtkosten von etwa 400 bis 2.000 Euro für Materialien allein aufweisen. Inklusive Arbeitskosten könnten die Gesamtkosten auf 1.000 bis 3.000 Euro oder mehr steigen.

Diese Kostenschätzungen dienen nur als grober Leitfaden. Es ist empfehlenswert, lokale Preise zu recherchieren und mehrere Angebote von qualifizierten Handwerkern für Holzterrassen einzuholen, um ein genaues Bild der Kosten für Ihr spezifisches Projekt zu erhalten. Weitere Richtpreise bietet unser Baukostenrechner für Holzterrassen.

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