Wann sollte der schwimmende Estrich eingesetzt werden?, Fließestrich
19.04.2021

Der schwimmende Estrich wird frei beweglich auf Trennschichten, Beschüttungen, Dämmschichten und getrennt von anderen Bauwerksteilen angebracht. Der schwimmende Estrich dient hauptsächlich der Verbesserung der Körperschalldämmung von Decken. In diesem Artikel gehen wir einige Grundlagen zum schwimmenden Estrich durch.

Der Untergrund und die Herstellung

Schwimmender Estrich ist ein Estrichbelag, der auf einer Dämmschicht verlegt wird und nicht direkt mit dem Untergrund verbunden ist. Der Estrich "schwebt" also auf der Dämmschicht und ist durch eine Dehnungsfuge von den Wänden getrennt. Der Raum unter dem Estrich wird als Hohlraum bezeichnet. Schwimmender Estrich wird oft verwendet, um eine verbesserte Schalldämmung und Wärmedämmung zu erreichen. Die Dämmschicht unter dem Estrich verhindert, dass Schall und Wärme durch den Boden in die darunter liegenden Räume oder in den Boden abgegeben werden.

Der Hohlraum unter dem Estrich ermöglicht auch eine bessere Luftzirkulation und verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Boden in den Estrich eindringt. Schwimmender Estrich wird in der Regel aus Zementestrich oder Calciumsulfatestrich hergestellt und kann mit verschiedenen Oberflächenbelägen wie Fliesen, Parkett oder Teppich bedeckt werden. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass der Estrichbelag für den gewünschten Oberflächenbelag geeignet ist und dass die spezifischen Anforderungen an Schalldämmung und Wärmedämmung erfüllt werden. Es existieren auch Kunstharzestriche. Im Gegensatz zu herkömmlichem Zement- oder Calciumsulfatestrich wird dieser Estrich aufgrund seines geringen Gewichts und seiner dünnen Schicht von etwa 40 mm oft als Oberbelag auf einer Dämmschicht verlegt. Dabei entsteht eine direkte Verbindung zwischen Estrich und Dämmschicht, jedoch ohne direkten Kontakt zum Untergrund.

Die Verlegung von Estrichen auf Dämmschicht ist in der Norm DIN 18560 geregelt. Hier wird auch der Gussasphaltestrich als Möglichkeit genannt, der sich besonders für schwimmende Estriche eignet. Dabei handelt es sich um einen Estrichbelag, der aufgrund seiner besonderen Eigenschaften wie Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit vor allem im industriellen Bereich zum Einsatz kommt. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Anforderungen an den Estrichbelag und die Dämmschicht im Einzelfall zu berücksichtigen und gegebenenfalls Rücksprache mit einem Fachmann zu halten.

Details bei der Estrich-Herstellung

Der Untergrund des schwimmenden Estrichs sollte eben, fest und trocken sein. Wenn es zu Unebenheiten von über einem Drittel der Estrichdicke kommt, ist eine Beschüttung oder ein Ausgleichsbeton herzustellen. Zusätzlich müsste der Estrich bewehrt werden, wenn sich die Unterbedingungen abwechseln. Es müssen beim schwimmenden Estrich Dämmstreifen gegen die Wände verlegt werden, die gegen Aufschwimmen beim Einbringen des Estrichmaterials zu schützen sind. Besonders bei Raumecken und Türzargen ist auf ein Durchgehen der Randstreifen zu achten, um Schallbrücken zu vermeiden. Als Trennschicht wird mindestens eine PAE Folie von 0,03 mm oder Bitumenpapier mit 10 cm Überlappung und gegen die Wandteile werden Winkelrandstreifen verwendet.

Wenn die Dämmschicht keine schalltechnischen Aufgaben zu erfüllen hat, ist auch der Einbau von Dämmstoffen mit hohen Dynamischen Steifigkeiten bzw. von Beschüttungen möglich. Die vorgeschriebene Mindestdicke des Estrichs darf um nicht mehr als 5 mm unterschritten werden bzw. örtlich maximal um 25%. Damit Unterschreitungen der Estrichdicke und Schallbrücken vermieden werden können, sind Zentralheizungs- und andere Installationsrohre in einer Beschüttung unterhalb der Dämmschicht zu verlegen. Der Untergrund (Rohdecke, Unterlagsbeton) sollte eben sein und darf keine punktförmigen Unebenheiten aufweisen.

Der Estrich sollte möglichst trocken aufgebracht, durch Oberflächenrütteln verdichtet und mit einer langen Latte abgezogen werden. Der Estrich darf frühestens drei Tage nach der Herstellung begangen werden und sollte keinen plötzlichen und zu großen Temperaturschwankungen (nicht unter + 5°C) für sieben Tage ausgesetzt werden. Der schwimmende Estrich ist möglichst lange feucht zu halten, um Aufwölbungen und Rissbildungen zu vermeiden.

Schwimmende Estriche sind nur in geschlossenen Räumen zulässig!

Preise vom schwimmenden Estrich

Der Preis des Estrichs hängt von der Fläche und von der Stärke ab. Besonders bei kleinen Flächen sind die Kosten für das Verlegen des Estrichs pro Quadratmeter sehr hoch, da trotz der kleinen Fläche die Geräte zur Baustelle geführt werden müssen. Diese Tatsache ist bei Flächen unter 50 m2 besonders zu bedenken, da oftmals die Preise unter 50 m2 unabhängig der Fläche fast gleich ausfallen können.

Das Material selbst kostet zwischen 4 bis 9 Euro pro Quadratmeter abhängig von der Stärke. Samt der Dienstleistung wird der Preis jedoch auf über 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter steigen. Man sollte also für eine Fäche von circa 50 m2 mit rund 1.000 Euro an Kosten rechnen, die abhängig des tatsächlichen Arbeitsaufwands und den Kosten der Anfahrt der Geräte noch höher ausfallen können. Für weitere Informationen zu Preisen und Kosten rund um Estrich, nutzen Sie als Erstinformation unseren Baukostenrechner oder kontaktieren Sie Handwerker vor Ort für Estrich, um konkrete Angebote zu erhalten. 

Ihr Baucheck-Team

Quellen zum Thema Estrich

- Estrichkonstruktion, baunetzwissen.de
- Schwimmender Estrich, haus.de

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