Photovoltaik Panel wählen, Photovoltaik
08.05.2024

In einer Zeit, in der erneuerbare Energien immer wichtiger werden, ist die Investition in eine Photovoltaik-Anlage eine kluge Entscheidung. Doch die Wahl des richtigen Panels kann schwierig sein, da es viele Faktoren zu berücksichtigen gibt. Die Wahl des richtigen Photovoltaik-Panels erfordert eine sorgfältige Abwägung verschiedener Kriterien, darunter Panel-Typ, Effizienz, Garantie und Preis. Eine professionelle Beratung und umfassende Recherche sind dabei entscheidend, um eine effiziente und langlebige Anlage zu installieren. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Eigenschaften und Kriterien, um das perfekte Photovoltaik-Panel für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Die Installation einer Photovoltaik-Anlage ist ein wichtiger Schritt, um den eigenen Energiebedarf nachhaltig zu decken und langfristig Kosten zu sparen. Bei der Auswahl des richtigen Photovoltaik-Panels gibt es jedoch einige entscheidende Aspekte zu berücksichtigen. Dieser Leitfaden soll Ihnen dabei helfen, das passende Panel für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.

Panel-Typ wählen

Der erste Schritt bei der Wahl eines Photovoltaik-Panels ist die Entscheidung für den richtigen Panel-Typ. Grundsätzlich gibt es drei Haupttypen: monokristalline, polykristalline und Dünnschicht-Panels. Monokristalline Panels zeichnen sich durch ihre hohe Effizienz (15-22 %) und Langlebigkeit aus. Sie sind jedoch teurer als andere Typen. Aufgrund ihrer hohen Effizienz eignen sie sich besonders gut für begrenzte Flächen, da sie auf kleinem Raum eine hohe Leistung erzielen. Polykristalline Panels sind preiswerter, aber etwas weniger effizient (13-17 %). Sie sind daher eine gute Wahl, wenn ausreichend Platz vorhanden ist. Dünnschicht-Panels haben den niedrigsten Wirkungsgrad (6-12 %), sind jedoch flexibel und leicht, was sie ideal für spezielle Anwendungen macht.

Wirkungsgrad von Photovoltaik Panels

Der Wirkungsgrad eines Panels ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl. Er gibt den Anteil des Sonnenlichts an, der in elektrische Energie umgewandelt wird. Ein höherer Wirkungsgrad bedeutet mehr Energieproduktion pro Quadratmeter. In Kombination mit der Leistung des Panels, die in Watt angegeben wird, können Sie so den Energieertrag Ihrer gesamten Anlage planen. Übliche Leistungen für Photovoltaik-Panels liegen zwischen 250 und 400 Watt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Temperaturkoeffizient. Dieser gibt an, wie stark die Leistung eines Panels bei steigenden Temperaturen abnimmt. Ein niedrigerer Temperaturkoeffizient (-0,3 %/°C bis -0,5 %/°C) ist hier vorteilhaft, da er eine geringere Leistungseinbuße bei hohen Temperaturen bedeutet. Das ist insbesondere in Regionen mit hohen Durchschnittstemperaturen relevant.

Garantie und Lebensdauer

Garantie und Lebensdauer spielen ebenfalls eine Rolle bei der Auswahl. Die Produktgarantie liegt in der Regel bei 10 bis 12 Jahren, während die Leistungsgarantie oft mindestens 25 Jahre beträgt. Hersteller garantieren dabei meist einen Leistungserhalt von 80 bis 90 % über den Garantierahmen.

Zertifizierungen wie IEC 61215 und IEC 61730 sind ebenfalls ein Hinweis auf die Qualität eines Panels. Diese Prüfsiegel gewährleisten, dass das Panel bestimmten Sicherheits- und Qualitätsstandards entspricht. Unabhängige Testergebnisse und Kundenbewertungen können Ihnen zudem einen besseren Einblick in die Leistungsfähigkeit der Panels geben.

Praktische Überlegungen bei der Auswahl

Das Erste, was Ihnen heutzutage angeboten wird, sind Photovoltaik Panels in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Rahmen. Panels werden beispielsweise auch in roter Farbe angeboten, damit Photovoltaik Anlagen in Regionen verlegt werden können, in welchen rote Dächer in den Bauverordnungen vorgeschrieben sind.

Weiters werden Photovoltaik Panels mittlerweile zwischen ungefähr 200 und 800W angeboten, wobei die Betriebe für die Installation der Photovoltaik-Anlagen das Verlegen von 400-500W Panels bevorzugen. Das hat zwei einfache Gründe: Einerseits sind die Panels in dieser Größe klein genug, damit sie ein bis zwei Handwerker handhaben können und andererseitsbieten diese Art von Panels eine hohe Effizienz pro Quadratmeter.

Je nach Marke hat ein 500W Panel ungefähre Abmessungen von 170x110 cm und ein Gewicht von rund 20 kg. Im Vergleich dazu hat ein 700W Panel Abmessungen von 270x130 cm und ein Gewicht von rund 40 kg. Das bedeutet, dass das 500W Panel bei rund 60% der Größe 70% der Leistung erbringen kann. Zusätzlich benötigt das 700W Panel stärkere Verankerungen, um das höhere Gewicht tragen zu können. In der Praxis kann deswegen eine Lösung aus 400-500W Photovoltaik Panels viel sinnvoller und effizienter sein als die größeren 700-800W Panels.

Überlegungen bei der Markenauswahl

Der Preis pro Watt (€/Watt) ist eine wichtige Kenngröße für das Preis-Leistungs-Verhältnis. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und eine Balance zwischen Effizienz, Preis und Langlebigkeit zu finden. Hersteller wie LG, SunPower, Panasonic, Trina Solar oder JinkoSolar bieten eine breite Palette von zuverlässigen Produkten. Die Panels werden jedoch meist in China gefertigt. Der Unterschied in der Qualität zu in Europa produzierten Panels ist jedoch minimal. Als Endkunde ist lediglich eine Sache zu bedenken: Hersteller geben oftmals sehr lange Garantielaufzeiten für ihre Photovoltaik Panels an, obwohl die Produkte und vielleicht sogar das Unternehmen noch nicht lange genug bestehen, um die Qualität der Panels mit Ende der Garantielaufzeit beurteilen zu können.  

Technologien für die Photovoltaik

Innovationen in der Technologie wie Halbzellen-Technologie (Half-Cut Cells) oder bifaziale Module bieten zusätzliche Effizienzsteigerungen. Die Halbzellen-Technologie reduziert den elektrischen Widerstand und erhöht so die Effizienz, während bifaziale Module Sonnenlicht von beiden Seiten nutzen und somit besonders für spezielle Installationen geeignet sind.

Kosten von Photovoltaik Panel

Die Kosten für Photovoltaik-Panels und komplette Solaranlagen in Österreich hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Paneltyp, die Leistung und der Installationsaufwand. Hier eine Übersicht der typischen Kostenstrukturen für das Jahr 2024:

Kosten für Photovoltaik-Module (nur Panels)

Die Kosten für Photovoltaik-Module hängen stark vom Paneltyp und der Leistung ab. Monokristalline Module sind aufgrund ihrer höheren Effizienz in der Regel teurer und liegen preislich zwischen 350 und 650 Euro pro Kilowatt Peak (kWp) netto. Das bedeutet, dass ein einzelnes Modul mit einer Nennleistung von 370 Watt zwischen 130 und 300 Euro kostet. Polykristalline Module sind günstiger, da sie weniger effizient sind. Ihre Preise bewegen sich zwischen 230 und 450 Euro pro kWp netto. Ein 370-Watt-Panel in dieser Kategorie kostet daher etwa 120 bis 250 Euro.

Dünnschichtmodule stellen eine weitere Option dar und sind ebenfalls preiswerter als monokristalline Module. Sie kosten zwischen 240 und 410 Euro pro kWp netto, wobei ein Modul mit 370 Watt Leistung zwischen 110 und 160 Euro kostet. Im Durchschnitt liegen die Preise für Photovoltaik-Module im Jahr 2024 für Endkunden zwischen 0,4 und 0,55 Euro pro Watt Peak. Diese Preisangaben berücksichtigen nicht nur die Modulpreise selbst, sondern auch den technologischen Fortschritt und die Marktbedingungen, die in den letzten Jahren zu einem deutlichen Preisrückgang geführt haben.

Durchschnittlich ist eine Preisspanne von 150 bis 250 Euro pro Modul mit einer Leistung zwischen 350 und 450 Watt üblich. Großhändler können dabei teilweise erheblich günstigere Preise erzielen, insbesondere wenn Containerladungen gekauft werden. Solche Großhandelspreise sind jedoch in der Regel für Endverbraucher nicht zugänglich und spiegeln nicht die tatsächlichen Kosten für Hausdachanlagen wider.

Empfehlungen bei der Wahl vom Photovoltaik Panel

Es ist ratsam, vor der Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Dabei sollte nicht nur der Preis, sondern auch der Leistungsumfang der Angebote berücksichtigt werden, einschließlich der Qualität der Module und der Installationskomponenten.

Es lohnt sich, die verfügbaren staatlichen Förderungen und Investitionszuschüsse zu nutzen, die erheblich zur Kostensenkung beitragen können. In Österreich gibt es sowohl bundesweite als auch regionale Förderprogramme, die den Einbau von Photovoltaik-Anlagen finanziell unterstützen.

Bei der Planung sollte immer langfristig gedacht werden. Photovoltaik-Anlagen sind eine Investition, die über Jahrzehnte hinweg Einsparungen bei den Stromkosten ermöglichen. Es ist wichtig, nicht nur auf den Anschaffungspreis, sondern auch auf die Qualität und Langlebigkeit der Module zu achten, um eine hohe Effizienz und eine zuverlässige Leistung über die gesamte Lebensdauer der Anlage zu gewährleisten. Nutzen Sie auch unseren Baukostenrechner für die Photovoltaik, um nach weiteren Richtpreisen zu suchen.

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