Photovoltaik Speicher, Photovoltaik
06.05.2024

Ein Photovoltaik-Speicher (auch als Solarbatterie oder Solarspeicher bekannt) ist ein System, das die überschüssige Energie, die von einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) erzeugt wird, speichert. Dies ermöglicht es den Nutzern, den selbst erzeugten Solarstrom zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint, beispielsweise nachts oder an bewölkten Tagen. Ein Photovoltaik-Speicher lohnt sich vor allem dann, wenn die genannten Bedingungen eine erhöhte Eigenverbrauchsquote und Unabhängigkeit vom Stromnetz fördern und wenn durch technologische Fortschritte und Förderungen die Kosten der Speicherung reduziert werden. Um genau zu bestimmen, ob und wann sich ein Speicher rentiert, ist es empfehlenswert, eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, die individuelle Verbrauchsprofile und lokale Gegebenheiten berücksichtigt.

Vorteile vom Photovoltaik-Speicher

Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) haben sich weltweit als eine nachhaltige Lösung zur Gewinnung erneuerbarer Energie etabliert. Mit der zunehmenden Verbreitung dieser Technologie wächst auch das Interesse an Photovoltaik-Speichern. Diese Energiespeichersysteme bieten zahlreiche Vorteile, die sowohl ökonomischer als auch ökologischer Natur sind. Im Folgenden werden die Hauptvorteile von Photovoltaik-Speichern detailliert erörtert.

1. Unabhängigkeit von Strompreisen und Netzausfällen

Einer der größten Vorteile eines Photovoltaik-Speichers ist die erhöhte Unabhängigkeit von externen Stromquellen und damit verbundenen Preisschwankungen. Durch die Speicherung von überschüssigem Strom, der tagsüber durch Solarpanels generiert wird, können Haushalte diesen Strom nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Dies verringert die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und schützt vor hohen Strompreisen in Spitzenlastzeiten.

2. Optimierung der Eigenverbrauchsquote

Mit einem Photovoltaik-Speicher können Haushalte ihren Eigenverbrauch an selbst erzeugtem Solarstrom maximieren. Dies ist besonders wirtschaftlich, da der selbst genutzte Strom in der Regel kostengünstiger ist als der vom Netz bezogene Strom. Durch die Nutzung eines Speichersystems kann ein deutlich größerer Anteil des erzeugten Stroms direkt verbraucht werden, was die Amortisationszeit der PV-Anlage reduziert.

3. Beitrag zum Umweltschutz

Der Einsatz von Photovoltaik-Speichern fördert den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen. Indem mehr Solarstrom genutzt und weniger auf fossile Brennstoffe zurückgegriffen wird, tragen diese Systeme zur Reduktion von CO2-Emissionen und anderen schädlichen Umweltauswirkungen bei. Dies stärkt das ökologische Bewusstsein und unterstützt globale Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel.

4. Fördermöglichkeiten und finanzielle Anreize

In vielen Ländern gibt es staatliche Förderprogramme und finanzielle Anreize für die Installation von Photovoltaik-Speichern. Diese können die anfänglichen Investitionskosten erheblich senken und die Wirtschaftlichkeit der Anlage verbessern. Durch solche Förderungen wird die Entscheidung für einen Photovoltaik-Speicher nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch attraktiv. 

5. Flexibilität und Skalierbarkeit

Photovoltaik-Speichersysteme sind in verschiedenen Größen und Kapazitäten erhältlich, was sie für unterschiedlichste Anwendungen und Haushaltsgrößen geeignet macht. Sie können leicht an steigende Energiebedürfnisse angepasst werden, indem weitere Module hinzugefügt werden. Dies bietet eine flexible Lösung, die mit den Bedürfnissen des Nutzers mitwachsen kann.

Kosten für einen Photovoltaik Speicher

Die Kosten für einen Photovoltaik-Speicher für ein Einfamilienhaus in Österreich variieren je nach Speicherkapazität und weiteren Faktoren. Ein durchschnittlicher Speicher mit einer Kapazität zwischen 5 und 15 kWh kostet typischerweise zwischen 700 € und 1.200 € pro kWh Speicherkapazität. Für kleinere Speicher liegt der Preis etwas höher, wobei ein 5 kWh Speicher beispielsweise zwischen 4.000 € und 6.000 € kosten kann, während größere Speicher mit ca. 15 kWh bis zu 18.000 € kosten können​.

Darüber hinaus fallen für die Installation und eventuelle Nachrüstung eines PV-Speichers zusätzliche Kosten an. Die Installationskosten durch eine Fachfirma können sich zwischen 1.000 € und 4.000 € bewegen, abhängig von der Komplexität der Installation und ob der Speicher in ein bestehendes System integriert oder als Teil einer neuen PV-Anlage installiert wird​.

Es gibt auch staatliche Förderungen und Zuschüsse, die beim Kauf und der Installation von PV-Speichern helfen können, wobei manche Bundesländer und Kommunen Zuschüsse von 100 bis 300 € pro installierter Kilowattstunde bieten​ ​. Diese Förderungen können dazu beitragen, die anfänglichen Kosten zu reduzieren und die Amortisationszeit zu verkürzen.

Es ist ebenfalls wichtig zu beachten, dass die Preise für PV-Speicher in den letzten Jahren gesunken sind, was größtenteils auf erhöhte Nachfrage und verbesserte Produktionstechnologien zurückzuführen ist. Diese Entwicklung macht die Investition in PV-Speicher zunehmend wirtschaftlicher​.

Wann rentiert sich ein Photovoltaik-Speicher?

Um diese Frage zu beantworten, wollen wir beispielhaft ein Einfamilienhaus darstellen, welches bereits eine Photovoltaik-Anlage am Dach hat. Unser beispielhaftes Einfamilienhaus hat eine durchschnittlichen Solaranlage von etwa 5 kWp und könnte an einem sonnigen Tag eine Energieproduktion von etwa 20 bis 25 kWh erwarten. Nehmen wir zusätzlich an, dass der Eigenverbrauch bei 15 kWh liegt. Zusätzlich nehmen wir an, dass Haus hat einen Photovoltaik-Speicher von 15 kWh, sodass der maximale Effekt aus der Speicherung des Stroms erzielt wird.

Dadurch hätte man theoretisch zumindest die Möglichkeit, dass im Sommer fast kleine Stromkosten entstehen. Das Problem ist in der Praxis jedoch der Winter. Auf Grund der geringeren Sonnenstunden generieren Photovoltaik-Anlagen in den Wintermonaten pro Monat soviel Strom, wie sie im Sommer in ein bis zwei sonnigen Tagen generieren können. Dadurch wird der von der Photovoltaik-Anlage generierte Strom fast gänzlich auch gleichzeitig im Winter verbraucht, wodurch der Photovoltaik-Speicher seinen Nutzen verliert. Praktischerweise verbraucht man zusätzlich im Winter auch mehr Strom als im Sommer. Das heißt, dass der Photovoltaik-Speicher zumindest über einige Monate im Jahr fast gar keinen Effekt an einer niedrigeren Stromrechnung erzielen wird. 

Sie können von Ihrer Stromrechnung entnehmen wie viel Strom Sie täglich verbrauchen. Typischerweise sind die Stromkosten in Österreich (Stand 2024) zwischen 26 und 44 Cent pro kWh. Selbst mit einer optimalen Nutzung eines großen 15 kWh Photovoltaik-Speichers, können Sie demnach täglich lediglich zwischen 3,90 und 6,60 EUR einsparen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Sie den Photovoltaik-Speicher nicht jeden Tag gänzlich leeren und am nächsten Tag wieder vollständig aufladen, da dies auch vom Wetter und Verbrauch sehr unwahrscheinlich ist. 

Selbst ein großer Photovoltaik-Speicher mit niedrigeren Kosten pro kWh müsste sich im Sommer demnach 3.600 Mal gänzlich leeren und wieder aufladen bis sich die Anfangsinvestition rentiert. Über diesen Zeitraum sollten auch keine Wartungskosten oder Notwendigkeiten eines Batterieaustausches entstehen anderenfalls verlängert sich die Amortisierung der Anlage weiter. Unserer Meinung nach, sollten Sie mit einem Einfamilienhaus auf eine Investition in einen Photovoltaik-Speicher verzichten, außer eine Förderung oder ein Zuschuss deckt einen beträchtlichen Teil der Investitionskosten, sodass sich die Anlange viel schneller amortisieren kann.

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