Wärmepumpen für Wohnungen - Eine Alternative?, Wärmepumpen
06.02.2020

Üblicherweise sind Wärmepumpen für Einfamilienhäuser bekannt. Manchmal ergibt sich jedoch die Frage, ob eine Wärmepumpe auch in einer Wohnung möglich ist. Sind Wärmepumpen in Wohnungen eine Alternative zu den üblichen Energieverschwendern? Dieser Artikel soll praktische Tipps, Vorteile oder Komplikationen aufzeigen, die mit Wärmepumpen in Wohnungen verbunden sind.

Möglichkeiten einer Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe arbeitet im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur in umgekehrter Richtung. Sie entzieht der Umgebung Wärme und gibt diese an das Heizungssystem ab. Dazu nutzt sie ein Kältemittel, das in einem Kreislauf zirkuliert und durch Verdampfen und Kondensieren die Wärmeenergie transportiert. Die Wärmepumpe nutzt dabei die Wärme aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Eine Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung senkt trotz höherer Investitionskosten die Heizkosten deutlich und ist daher eine immer beliebtere Möglichkeit bei Neubauten. Weniger üblich sind Wärmepumpen in Wohnungen, da es in diesem Fall etwas komplizierter ist. Wie auch bei einem Einfamilienhaus muss bei einem Mehrparteienhaus die Eignung des Bestands überprüft werden. Allerdings spielen bei einem Mehrfamilienhaus noch zusätzliche Parameter eine Rolle, welche beachtet werden müssen.

Wärmepumpensysteme für die Wohnung

Wärmepumpen können eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Heizungsanlagen in Wohnungen sein. Sie nutzen die Umweltwärme, um Heizenergie zu erzeugen und sind damit nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kosteneffizient. Es gibt bereits kompakte Wärmepumpensysteme auf dem Markt mit integrierten Wärmepumpen oder „Monoblock“-Systemen. Diese werden im Handel oft als „Klimapumpen“ bezeichnet. Als Eigentümer eines Mehrparteienhauses kann man sich auch dafür entscheiden, alle Wohnungen mit einem geeigneten Wärmepumpensystem auszustatten.

Es gilt jedoch zu entscheiden, ob Sie die Wärmepumpe ausschließlich für das Warmwasser benötigen oder auch zur Beheizung der Räume. Um Warmwasser für drei bis vier Bewohner zu erhalten, genügen schon kleinere Geräte, welche direkt an der Wand montiert werden können. Sollte aber auch eine Raumheizung benötigt werden, muss zusätzlich ein separater Raum sowie ein geeigneter Standort für die Außeneinheit vorhanden sein.

Die durchschnittliche Wärmepumpe für die Wohnung

Gehen wir von einer Wohnung von etwa 90 m² aus, die mit einer Wärmepumpe beheizt werden soll. Welcher Typ und wie groß die Leistung des Systems sein soll, wird von unterschiedlichen Faktoren bestimmt, wie der Energieklasse oder des bisherigen Energieverbrauchs. Im Normalfall genügt ein Wärmepumpensystem mit 4 bis 7 kW aus. Es gilt zu beachten, dass die integrierte Pumpe und das Ausdehnungsgefäß mindestens zwei Quadratmeter im Innenraum in Anspruch nehmen. Die Außeneinheit bildet den zweiten Teil und sollte nicht unter den Fenstern montiert werden, da das Gerät bei hoher Belastung, wie beispielsweise im Sommer, Lärm verursachen kann. Des Weiteren werden zur Installation Kanäle für die Leitungen sowie Öffnungen in der Außenwand benötigt. Der Preis eines Wärmepumpensystems für die Wohnung liegt approximativ zwischen 5.000 und 10.000 €.

Wann zahlt sich eine Wärmepumpe in der Wohnung aus?

Eine Wärmepumpe ist vor allem bei gut isolierten Wohnungen anzuraten. Wenn Sie bei einer Sanierung die Fenster ersetzen oder die Fassade renovieren, kann die Entscheidung für eine Wärmepumpe sinnvoll sein. Oder auch dann, wenn Sie vorher als Energiequelle Gas oder Strom genutzt haben, da die Wärmepumpe die Heizkosten erheblich reduzieren kann. Erst recht, wenn Sie die Kombination mit einer Fußbodenheizung in Erwägung ziehen, kann eine Wärmepumpe Sinn machen. Bei Heizkörpern wäre gegebenenfalls zu überlegen, ob beispielsweise ein neuer Gasbrennofen im Sinne der Energieeffizienz im Vergleich zu einer Wärmepumpe besser geeignet ist.

Probleme, die auftreten können

Möchte man in seiner Wohnung eine Wärmepumpenanlage installieren und nutzen, kann dies auf einige Komplikationen stoßen, welche eventuell bei einem Einfamilienhaus weniger beachtet werden müssen.

Die Formalitäten

Nutzen Sie in Ihrer Wohnung eine gemeinsame Heizungsanlage mit anderen Hausbewohnern, ist eine Trennung von der gemeinsamen Anlage nur mit Zustimmung aller Wohnungseigentümer möglich, da dies einen Anstieg von deren Heizkosten bedeutet. Erhalten Sie deren Zustimmung nicht, müssen Sie zusätzlich zu Ihrer Wärmepumpe auch einen Pauschalbetrag für die gemeinsame Heizungsanlage leisten.

Angeschlossene Leistung

Da durch die zusätzlichen 7 kW die notwendige elektrische Leistung ansteigt, müssen Sie sich gewiss sein, ob die Voraussetzungen dafür gegeben sind oder zum Beispiel die Sicherungen getauscht werden müssen.

Das Außengerät

Bei der Installation der Außeneinheit ist, wie bereits erwähnt, zu bedenken, dass vor allem während der Sommerzeit das Gerät viel Lärm verursachen kann und daher von einem Aufstellungsort unter Fenstern abzuraten ist. Außerdem sollte ein Standort gewählt werden, der die Optik des Objekts nicht stört, da ansonsten wiederum 100% der Wohnungseigentümer zustimmen müssen.

Beratung & Ausführung

Insgesamt ist die Wärmepumpe eine interessante Alternative für Wohnungen und Gebäude. Sie bietet eine hohe Effizienz und ist umweltfreundlich. Allerdings sollte man vor der Anschaffung einer Wärmepumpe eine umfassende Beratung durch einen Fachmann für Wärmepumpen in Anspruch nehmen, um die richtige Wahl für das individuelle Gebäude zu treffen. Sollten Sie Unterstützung beim Bau benötigen, nutzen Sie die BauCheck Plattform und senden Sie uns Ihre Anfrage!

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