Außen- und Innenentwässerung, Dachrinnen
20.05.2021

Um das Wasser von Niederschlägen vom Dach abzuleiten, sind Dachentwässerungssysteme notwendig. Dabei unterscheidet man zwischen Außen- und Innenentwässerung.

Arten der Dachentwässerung

Die effektive Entwässerung von Dächern ist wichtig, um Wasserschäden am Gebäude zu vermeiden. Dachentwässerungssysteme sind dafür verantwortlich, das Wasser von Niederschlägen kontrolliert abzuleiten. Man unterscheidet hierbei zwischen Außen- und Innenentwässerung.

Außenentwässerung

Im Artikel über die Dachentwässerung haben wir uns bereits eingehend mit der Außenentwässerung und den verschiedenen Arten und Materialien von Dachrinnen auseinandergesetzt. Die Außenentwässerung erfolgt üblicherweise an der Traufe oder oberhalb davon. Dabei wird das Niederschlagswasser an der Außenseite des Gebäudes abgeleitet. Hierbei kommen verschiedene Rinnentypen zum Einsatz, wie die Hängerinne, die Saumrinne und die Attika- beziehungsweise Standrinne. Die Außenentwässerung bietet einige Vorteile. Die vorgehängte Entwässerung ist meist einfacher zu montieren, zu warten und die Funktionsfähigkeit kann mittels Sichtkontrolle überprüft werden. Allerdings ist die Außenentwässerung auch den Witterungseinflüssen ausgesetzt sowie optisch eventuell störend.

Hängerinne

Die Hängerinne ist eine der häufigsten Formen der Außenentwässerung. Sie fängt als halbrunde Rinne oder Kastenrinne von der Dacheindeckung abtropfendes Wasser ein und führt es entlang eines Gefälles zum Fallrohr, welches entlang der Fassade verläuft. Hängerinnen sind in verschiedenen Materialien wie Zink, Kupfer oder Kunststoff erhältlich.

Saumrinne

Die Saumrinne eignet sich erst ab einer Dachneigung von mehr als 30° und ist so ausgeführt, dass sie von der Außenfassade nicht sichtbar ist. Sie ist ein wenig oberhalb der Traufe befestigt, was sie zu einer Sonderform der vorgehängten Entwässerung macht. Weil die Traufe unterhalb der Saumrinne liegt, muss die verbleibende Dachfläche mit einer Saumdeckung versehen werden.

Attikarinne

Die Attika- beziehungsweise Standrinne ist von außen nicht sichtbar. Bei diesem Rinnentyp kann es allerdings zu Verschmutzung, Verstopfen oder Vereisung kommen, wodurch gestautes Wasser ins Innere des Gebäudes eindringen kann. Um dies zu verhindern, müssen diverse Vorkehrungen getroffen werden, wie beispielsweise Schutzgitter, welche Verschmutzungen abhalten.

Innenentwässerung

Bei flachen oder flach geneigten Dächern kommt meist eine Art der Innenentwässerung zur Ausführung. Dabei handelt es sich um linien- oder punktförmige Entwässerungen. Jede Teilfläche des Daches muss über einen Dach- und einen Notablauf entwässert werden. Bei den linienförmigen Entwässerungen unterscheidet man Grabenrinnen und Kehlrinnen. Letztere werden bei größeren Wassermengen eingesetzt. Bei innenliegenden Rinnen muss in der Regel die doppelte Zahl an Fallrohren verlegt werden und die Abläufe müssen trichterförmig ausgeführt werden.

Wesentliche Vorteile der Innenentwässerung sind, dass die Rinnen und Fallrohre verdeckt sind, wodurch eine bessere Integration in die Gebäudearchitektur möglich ist. Allerdings ist der Planungs- und Installationsaufwand höher und eine nachträgliche Änderung meist nur sehr schwierige umsetzbar. Zudem kann es bei unsachgemäßer Ausführung zu Wasserschäden im Gebäudeinneren kommen. Wartungs- und Reparaturarbeiten sind meist komplizierter, da die Innenentwässerung schwer zugänglich ist.

Ausführung und Kosten

Die Kosten für Dachentwässerung variieren je nach Art des Systems, den verwendeten Materialien und der Größe des Daches. Außenentwässerungssysteme sind in der Regel kostengünstiger als Innenentwässerungssysteme, da sie einfacher zu installieren und zu warten sind. Materialkosten können ebenfalls stark variieren, abhängig von der Wahl des Materials für Rinnen und Fallrohre. Kunststoffrinnen sind in der Regel günstiger als solche aus Metall, wobei Kupfer und Edelstahl zu den teureren Materialien gehören. Die Montagekosten sind abhängig von der Komplexität des Systems und dem benötigten Zeitaufwand.

Die Ausführung der Dachentwässerung sollte jedenfalls gut geplant und die Montage professionell umgesetzt werden. Wesentlich ist es, die regionalen Niederschläge in der Kalkulation zu bedenken. In den letzten Jahren vermehrte Starkregenaufkommen sollten bei Neubauten ebenfalls beachtet werden. Haben Sie Fragen rund um die Dachentwässerung kontaktieren Sie Ihren regionalen Dachdecker oder Spengler. Unser Baukostenrechner kann Ihnen eine erste Übersicht über ungefähre Kosten und Preise für Ihr Bauvorhaben geben.

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