Die Frostschürze, Fundamente
27.10.2021

Bei einer Flachgründung, wie beispielsweise einer Fundamentplatte für ein Haus, kann es zu Frostschäden kommen, wenn Wasser unter die Gründung eindringt und dann gefriert. Eine Frostschürze, welche unter dem Rand des Fundaments umlaufend verlegt wird, verhindert das Eindringen von Oberflächenwasser unter die Gründung.

Aufbau und Funktion der Frostschürze

Bei einem unterkellerten Haus reicht das Fundament in die Tiefe üblicherweise unter die Frostgrenze. Wird das Haus jedoch lediglich auf einer Bodenplatte gebaut, ist dies meist nicht der Fall. Eine Forstschürze kann dabei helfen, die frostfreie Tiefe zu erreichen, wenn dies die Bodenplatte nicht tut. Die frostfreie Tiefe wird bei mindestens 80 cm unter der Geländeoberkante erreicht, kann in manchen Regionen jedoch auch weit tiefer liegen. Wird die frostfreie Tiefe mit dem Bauwerk nicht erreicht, kann Oberflächenwasser unter die Flachgründung laufen und bei winterlichen Temperaturen gefrieren. Durch das Gefrieren dehnt sich das Wasser aus und führt zu Frostsprengungen, Rissen oder dem Anheben des Fundaments. Beim Abtauen kann es dann zum Absacken und somit zu neuerlichen Beschädigungen kommen. Daher sollte bei jedem Fundament auf Frostsicherheit geachtet werden. Die Hauptfunktion einer Frostschürze besteht somit darin, das Eindringen von Wasser in den Bereich unter dem Fundament zu verhindern und dadurch Schäden durch Frosthebung zu vermeiden.

Notwendigkeit und Ausführung

Die Notwendigkeit einer Frostschürze hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der lokalen Bodenbedingungen, der Frosttiefe und den spezifischen Anforderungen des Gebäudes. In Gebieten mit hohen Frosttiefen oder in Situationen, in denen das Gebäude auf empfindlichem oder wasserführendem Boden gebaut wird, ist eine Frostschürze unerlässlich, um die strukturelle Integrität des Gebäudes zu gewährleisten. Die Ausführung einer Frostschürze erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung. Zunächst muss die lokale Frosttiefe bestimmt werden, um die erforderliche Tiefe der Frostschürze festzulegen. Nach dem Ausheben der Grube wird die Frostschürze in der Regel aus Beton gegossen und mit Bewehrungsstahl verstärkt. Bei Bedarf kann eine Drainage eingebaut werden, um überschüssiges Wasser abzuleiten.

Die Frostschürze wird aus Beton beziehungsweise Stahlbeton gefertigt und verläuft unter dem Rand der Bodenplatte. Sie umläuft somit - einem Streifenfundament ähnlich - den äußeren Rand der Fundamentplatte und verlängert diesen in die Tiefe. Der exponierte Rand des Fundaments wird dadurch geschützt und ein Eindringen von Oberflächenwasser unter die Bodenplatte verhindert. Da sich die Frostschürze jedoch auf die Tragwirkung der Bodenplatte auswirkt, muss diese unbedingt bei der Planung berücksichtigt werden. Wie die Frostschürze genau ausgeführt werden muss und, ob eine zusätzliche Dämmung dieser notwendig ist, hängt von den örtlichen Bedingungen und vom Bauwerk an sich ab. Alternativ kann man auch einen sogenannten Frostschirm verlegen oder das gesamte Fundament bis zur Frostgrenze unterfüttern. Üblicherweise wird die genaue Vorgehensweise bereits bei der Planung des Gebäudes festgelegt, um allen notwendigen Parametern gerecht zu werden.

Qualität und Kosten

Insgesamt stellt die Frostschürze eine wichtige Schutzmaßnahme dar, die dazu beiträgt, die Langlebigkeit und Stabilität eines Gebäudes zu gewährleisten. Es ist wichtig, einen qualifizierten Fachmann zu beauftragen, um sicherzustellen, dass die Frostschürze korrekt ausgeführt wird. Die Kosten für die Erstellung einer Frostschürze sind in der Regel in den Gesamtkosten für das Fundament des Gebäudes enthalten und variieren je nach Größe des Projekts und den örtlichen Bedingungen. Ob eine Frostschürze oder eine andere Variante, die Forstsicherheit zu gewährleisten, bei Ihrem Bauwerk angebracht ist, darüber kann Sie ein regionaler Baumeister beraten und Ihnen bei der Umsetzung behilflich sein. Nähere Informationen zu Preisen für Bodenplatten und Fundamenten finden Sie in unserem Baukostenrechner.

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