Flachgründung für Fundamente, Fundamente
28.04.2021

Die Gründung eines Bauwerks ist ein entscheidender und komplexer Prozess in der Bautechnik, der die Verbindung zwischen einem Bauwerk und dem Boden darstellt. Diese Verbindung hat die Aufgabe, die Lasten des Bauwerks effektiv aufzunehmen und an den Untergrund weiterzugeben. Grundsätzlich werden Gründungen nach ihrer Lage in Bezug auf die Gebäudesole als Flach- oder Tiefgründungen klassifiziert.

Flachgründung im Überblick

Flachgründungen kommen zum Einsatz, wenn tragfähige Schichten in ausreichender Mächtigkeit nahe der Oberfläche vorhanden sind. Sie eignen sich besonders für Bauwerke, deren Lasten nicht zu hoch sind oder wo der Untergrund eine gute Tragfähigkeit aufweist. Diese Art der Gründung ist in der Regel kostengünstiger und schneller auszuführen als Tiefgründungen. Lesen Sie in unserem Fachartikel Eignet sich mein Boden zum Bauen? über die Bodenklassen beim Boden.

Wann ist eine Tiefgründung notwendig?

Tiefgründungen  oder Pfahlgründungen hingegen sind erforderlich, wenn die tragfähigen Schichten tiefer liegen. Sie sind komplexer in der Ausführung und werden bei schwereren Bauwerken oder auf weicheren Untergründen angewendet. Tiefgründungen können verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise Pfahlgründungen, bei denen lange Pfähle in den Boden getrieben werden, um die Lasten auf tiefere, tragfähige Schichten zu übertragen.

Welche Gründung ist beim Bau notwendig?

Je nach den spezifischen Baugrundverhältnissen, der Konstruktion des Bauwerks und den daraus resultierenden Lasten werden unterschiedliche Gründungsarten verwendet. Zu den gängigen Methoden gehören Streifenfundamente unter Wänden, Einzelfundamente unter Stützen und Maschinen sowie Plattenfundamente und Fundamentroste, um eine bessere Lastverteilung zu erreichen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Gründung ist die Berücksichtigung der dauerhaften Einwirkung von Erdfeuchtigkeit und häufig auch chemisch aggressiver Stoffe. Daher ist die Wahl des richtigen Fundamentmaterials entscheidend. In einfacheren Fällen kann Stampfbeton in frostfreier Tiefe verwendet werden, aber auch Schwerbetonsteine, Hartbrandziegel, Klinker und Kalksandstein kommen infrage. Es ist wichtig zu beachten, dass gewöhnliche Mauerziegel nicht feuchtigkeitsbeständig sind. Hydraulische Bindemittel sind essenziell, da sie unter Einwirkung von Feuchtigkeit das Wasser abbinden müssen.

Die Fundamentsohle 

Die Fundamentsohle selbst spielt eine entscheidende Rolle für die Stabilität des Bauwerks. Üblicherweise wird unter der eigentlichen Fundamentsohle eine Sauberkeitsschicht von mindestens 10 cm Stärke eingebracht. Diese Schicht, die aus Magerbeton, Ziegelflachschichten oder verdichteten Sand- oder Kiesschüttungen bestehen kann, dient als Schutz gegen Schwächung des Querschnitts und Verunreinigung durch den Baugrund. Die Fundamentsohle muss in frostfreier Tiefe von 80-150 cm liegen, in tragfähigem Grund mit ausreichender Dicke und so tief wie das Nachbarfundament.

Gründung für Streifenfundamente

Bei der Gründung streifenförmiger Lasten, wie sie beispielsweise bei tragenden Mauerwerken von Einfamilienhäusern vorkommen, werden Streifenfundamente verwendet. Bei Stützen kommen meist Einzelfundamente mit rechteckigem, abgetrepptem oder konisch verjüngtem Querschnitt zum Einsatz. Bei größeren Fundamenten ist eine Materialersparnis durch eine Abtreppung außerhalb des Druckverteilungswinkels, der bei Kalkzementmörtel und Stampfbeton 60° beträgt, möglich. Allerdings müssen die Fundamente in diesem Fall geschalt werden.

Gründung des Plattenfundaments

Das Plattenfundament stellt eine weitere Gründungsform dar, bei der die Lasten über die gesamte Fläche des Bauwerks verteilt werden. Diese Methode wird angewandt, wenn aufgrund der errechneten Fundamentbreiten mit einer Überschreitung der Druckausbreitung gerechnet werden muss, wenn ungleiche Setzungen bei unregelmäßig geschichtetem Baugrund zu erwarten sind oder wenn ein Gebäude auf einem schlechten Baugrund von größerer Mächtigkeit errichtet werden muss und eine stehende Pfahlgründung durch übergroße Pfahllängen mit zu hohen Kosten verbunden wäre.

Fazit zur Flachgründung

Es ist essentiell, sich bei der Planung und Ausführung von Gründungen bzw. die Wahl des passenden Fundaments einem qualifizierten Statiker vor Ort zu überlassen. Dieser kann die spezifischen Anforderungen des Bauobjekts und die Gegebenheiten des Grundstücks beurteilen und die passende Gründungsart empfehlen. Darüber hinaus kann Ihnen unser Baukostenrechner für das Bauwesen eine erste ungefähre Einschätzung der Kosten für verschiedene Bauvorhaben bieten. Im Bereich der Flachgründungen kann Ihnen unser Baukostenrechner für Fundamente ungefähre Richtpreise zu der Gründung bieten. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Gründung eines Bauwerks eine fundamentale Rolle für dessen Stabilität und Langlebigkeit spielt und daher mit größter Sorgfalt und fachlicher Expertise geplant und ausgeführt werden sollte.

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